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Lebenslänglich für Ex-Krankenschwester nach siebenfachem Babymord

Großbritannien

Lebenslänglich für Ex-Krankenschwester nach siebenfachem Babymord

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    Die britische ehemalige Krankenschwester war bei ihrer Urteilsverkündung selbst nicht da (Gerichtszeichnung vom 10.8.23).
    Die britische ehemalige Krankenschwester war bei ihrer Urteilsverkündung selbst nicht da (Gerichtszeichnung vom 10.8.23). Foto: Elizabeth Cook, PA Wire, dpa

    Sie ist erst die dritte Frau in Großbritannien, die für ihr ganzes Lebens ins Gefängnis muss: Die Ex-Krankenschwester Lucy Letby wurde am Montag in Manchester zur Höchststrafe verurteilt. Letby hatte sieben Babys ermordet und es bei sechs weiteren versucht. Im Gegensatz zu Deutschland kommen Verurteilte bei einer "whole life order" nie wieder frei. Der Richter sagte, Letbys "Grausamkeit und Kalkül" seien "wirklich grauenhaft". 

    Die 33-Jährige ist damit laut BBC die schlimmste Kinderserienmörderin Großbritanniens der Neuzeit. "Sie haben auf eine Weise gehandelt, die den normalen menschlichen Instinkten, Babys zu pflegen und zu betreuen, völlig zuwiderlief", begründete der Richter sein Urteil. Bei Letbys Vorgehen habe es sich um einen "groben Vertrauensbruch" gehandelt. 

    "Ich bin böse, ich habe das getan", schreibt Letby auf einem Zettel

    Während des Gerichtsverfahrens wurden grausame Details der Taten bekannt. So überfütterte die Krankenschwester manche Neugeborene mit Milch. Anderen spritzte sie Luft. "Ich glaube nicht, dass wir jemals darüber hinwegkommen werden, dass unsere Tochter gefoltert wurde, bis sie keine Kraft mehr in sich hatte", sagte eine Mutter bei der Anhörung. Eine andere sagte, dass sie die Tatsache hasse, dass Letby die letzte Person gewesen sein, die ihren Sohn gehalten habe. 

    Letby selbst weist die Vorwürfe konsequent von sich. Sie behauptet, dass die Kinder eines natürlichen Todes gestorben seien oder dass die Tode die Schuld anderer gewesen sei. Man habe jedoch bei ihr Unterlagen gefunden, die sie belasten. So stehe auf einem Zettel, den Ermittler in ihrer Wohnung fanden, etwa: "Ich bin böse, ich habe das getan."

    Letby war selbst bei ihrer Urteilsverkündung nicht anwesend

    Bereits am Freitag hatte eine Jury Letby wegen mehrerer Morde und Mordversuche verurteilt. Allerdings nicht in allen Fällen: Bei zwei sprach die Jury sie frei, bei zwei anderen konnte sich das Gremium nicht einigen. 

    Die ehemalige Krankenschwester war bei der Urteilsverkündung selbst nicht anwesend. In Großbritannien werde deshalb laut BBC viel darüber diskutiert, wie man dies ändern könne. Der britische Justizminister sagte etwa, dass die Regierung das Gesetz ändern wolle, um Straftäterinnen und -täter dazu zu verpflichten, bei ihrer Verurteilung zu erscheinen. (mit dpa)

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