DSDS 2020 hat seinen ersten Skandal. Schlagersänger Michael Wendler steigt als Juror bei der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" aus. Das gelte mit sofortiger Wirkung, sagte Wendler am Donnerstagabend in einer Instagram-Story. Als Grund nannte der 48-Jährige das Vorgehen von Bundesregierung und Medien in der Corona-Pandemie.
In seiner Instagram-Story begründet Wendler seinen Entschluss in einer offenbar vorgelesenen Stellungnahme. Er werfe der Bundesregierung in der Corona-Krise "grobe und schwere Verstöße gegen die Verfassung und das Grundgesetz vor", erklärte er. Weiter beschuldigte er die Fernsehsender, darunter RTL, "gleichgeschaltet" und "politisch gesteuert" zu sein.
Michael Wendler: Sender "gleichgeschaltet" und "politisch gesteuert"
Für Wendler sollte es die erste Staffel in der "DSDS"-Jury sein. Die Dreharbeiten hatten bereits begonnen, die neuen Folgen sollen ab Januar ausgestrahlt werden.
RTL zeigte sich völlig überrascht von den Aussagen Wendlers - "sowohl zum Ausstieg aus "DSDS" als auch von seinen Verschwörungstheorien", teilte der Sender auf Anfrage mit. "Davon distanzieren wir uns ausdrücklich."
Jury-Chef Dieter Bohlen äußerte sich via Instagram zu den Aussagen Wendlers und sprach von einem "Abend der Freude". Alle seien schuld, nur ausnahmsweise er nicht, scherzte Bohlen - und die Welt sei ja eine Scheibe.
Wendler selbst war erst am Donnerstagmorgen in den Schlagzeilen gewesen - wegen eines Werbespots für die Supermarktkette Kaufland. In dem Clip singt der 48-Jährige eine umgedichtete Version seines Liedes "Egal" - "Regal".
Verschwörungs-Theorien: Kaufland distanziert sich von Werbepartner Wendler
Kaufland reagierte noch am Abend auf die Aussagen des Schlagersängers. "Bei unserem Video mit Michael Wendler ging es um Spaß & Ironie. Die Grenze ist jedoch erreicht, wenn mit der Sicherheit & Gesundheit von Menschen gespielt wird", hieß es auf dem Twitteraccount der Supermarktkette. "Daher haben wir den ganzen Wendler-Content gelöscht & distanzieren uns von seinen Aussagen." Dazu postete Kaufland den Hashtag "#nichtegal".
Anfang 2020 hatte DSDS schon einmal Probleme mit einem Verschwörungstheorie-freundlichen Juror: Damals musste Xavier Naidoo nach einem umstrittenen Video-Posting die Jury von "Deutschland sucht den Superstar" verlassen.
Manager von Michael Wendler: "Auch für mich ist das ein Schock"
Der Manager von Michael Wendler, Markus Krampe, äußerte sich am Donnerstagabend im TV. "Auch für mich ist das ein Schock", sagte er. Er habe in den letzten Stunden "ungefähr 15 Anwälte" am Telefon gehabt, die Verträge mit Michael Wendler kündigen wollten. Er habe allerdings bereits vor drei Wochen gemerkt, dass Wendlers Aussagen zu Corona "immer abstruser" geworden seien. "Für mich ist er krank, tatsächlich krank", sagte Krampe.