"Sarkastisch, suggestiv, aufwühlend" - lohnt sich der Tatort morgen aus Köln?
Im Tatort aus Köln "Der Tod der anderen" am 10. Januar geht es um einen Mord in einem Hotel - und der Fall führt zurück in die deutsch-deutsche Vergangenheit. Lohnt sich das Anschalten?
Bild: picture alliance/dpa/WDR/ARD/Thomas Kost
Im Tatort aus Köln "Der Tod der anderen" am 10. Januar geht es um einen Mord in einem Hotel - und der Fall führt zurück in die deutsch-deutsche Vergangenheit. Lohnt sich das Anschalten?
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Im Tatort aus Köln morgen wird ein einfach wirkender Fall um eine tote Frau zunehmend komplizierter - und Schenk als Geisel genommen. Lohnt sich der Krimi?
Im Tatort aus Köln "Der Tod der anderen" am 10. Januar geht es um einen Mord in einem Hotel - und der Fall führt zurück in die deutsch-deutsche Vergangenheit. Lohnt sich das Anschalten?
Eine Frau checkt in einem Kölner Luxushotel ein, bestellt im Restaurant den teuersten Wein und will es sich richtig gut gehen lassen - wenig später wird sie tot in ihrem Zimmer gefunden. Für die Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) sieht alles nach einer Hinrichtung aus. In der "Tatort"-Folge "Der Tod der anderen" am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten wird das langjährige Vertrauensverhältnis des eingespielten Kölner Ermittler-Duos auf eine harte Probe gestellt.
Von Anfang an ist für die Zuschauer klar, dass das Opfer Kathrin Kampe (Eva Weißenborn) viele zwielichtige Bekanntschaften und wohl auch Feinde hatte. Sogar der potenzielle nächste NRW-Wirtschaftsminister Peter Wagner (Bernhard Schütz) gehört dazu. Er sitzt mit seinem Spezi Frank Heldt (Rolf Kanies) an der Hotelbar, denn beide haben "Post bekommen" - und Kampe ist offenbar die Absenderin. Diese wird beim Essen noch von einem weiteren Mann, Wagners Parteifreund Matteo Schneider (Moritz Führmann), beobachtet - bis sie schließlich in Richtung ihres Zimmers geht.
Von alldem ahnen Ballauf und Schenk zunächst nichts. Sie haben die Hauptverdächtige schnell ausgemacht: Die nassforsch auftretende Hotelchefin Bettina Mai (Ulrike Krumbiegel) scheint Kampe schon aus einer gemeinsamen Vergangenheit in Ostdeutschland zu kennen und wurde von ihr erpresst. Doch ehe die Kommissare den Grund dafür herausfinden können, flieht Mai - und nimmt dabei Schenk als Geisel. Sie will, dass er ihr hilft, Kampes wahren Mörder zu finden. Als Druckmittel hat Mai zuvor Schenks und Ballaufs Assistenten Norbert Jütte (Roland Riebeling) entführt und irgendwo eingesperrt.
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Der Tatort wird 50! Das sind die legendärsten Ermittler-Teams
Schon seit 1970 ermitteln Film-Kommissare im Tatort und schaffen für viele Begeisterte ein Sonntags-Ritual. Zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr gibt es jeden Sonntag eine Folge des beliebten Krimis. Eine Auswahl der Kult-Tatort-Kommissare der letzten 50 Jahre in Bildern.
Bild: Tobias Hase, dpa (Archivbild)
Schon seit 1970 ermitteln Film-Kommissare im Tatort und schaffen für viele Begeisterte ein Sonntags-Ritual. Zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr gibt es jeden Sonntag eine Folge des beliebten Krimis. Eine Auswahl der Kult-Tatort-Kommissare der letzten 50 Jahre in Bildern.
Bild: Tobias Hase, dpa (Archivbild)
Er war der Erste: Hauptkommissar Paul Trimmel. Das Bild zeigt eine Filmszene aus der ersten "Tatort"-Folge "Taxi nach Leipzig" (ARD) vom 29. November 1970. Gespielt wurde der Kommissar von Walter Richter (rechts). Bedroht wird er in der Szene von Schauspieler Paul Albert Krumm.
Bild: Scharlau, dpa (Archivbild)
Er war der Erste: Hauptkommissar Paul Trimmel. Das Bild zeigt eine Filmszene aus der ersten "Tatort"-Folge "Taxi nach Leipzig" (ARD) vom 29. November 1970. Gespielt wurde der Kommissar von Walter Richter (rechts). Bedroht wird er in der Szene von Schauspieler Paul Albert Krumm.
Bild: Scharlau, dpa (Archivbild)
Die Schauspieler Udo Wachtveitl (rechts) und Miroslav Nemec (links) verkörpern schon seit 1991 die Münchner Kommissare Franz Leitmayr (rechts) und Ivo Batic (links). So haben die beiden insgesamt schon 84 Fälle gelöst - und sind damit Spitzenreiter. Doch die beiden ermitteln nicht allein. Schon seit 2014 ist Ferdinand Hofer als Kommissar Kalli Hammermann an ihrer Seite. Ein Dreiergespann, dass den Münchner Tätern auf der Spur ist.
Bild: Markus Scholz, dpa (Archivbild)
Die Schauspieler Udo Wachtveitl (rechts) und Miroslav Nemec (links) verkörpern schon seit 1991 die Münchner Kommissare Franz Leitmayr (rechts) und Ivo Batic (links). So haben die beiden insgesamt schon 84 Fälle gelöst - und sind damit Spitzenreiter. Doch die beiden ermitteln nicht allein. Schon seit 2014 ist Ferdinand Hofer als Kommissar Kalli Hammermann an ihrer Seite. Ein Dreiergespann, dass den Münchner Tätern auf der Spur ist.
Bild: Markus Scholz, dpa (Archivbild)
Wahre Fans des Münchner Tatorts kennen auch ihn noch: Schauspieler Michael Fitz alias Carlo Menzinger, Oberkommissar. Ende 2007 verlies er die Münchner Batic und Leitmayr. Er begeleitete das Ermittlerduo seit 1991. Im Film wandert Carlo nach Thailand aus - im wahren Leben wollte er wohl mehr Zeit für andere Rollen haben.
Bild: Ursula Düren, dpa (Archivbild)
Wahre Fans des Münchner Tatorts kennen auch ihn noch: Schauspieler Michael Fitz alias Carlo Menzinger, Oberkommissar. Ende 2007 verlies er die Münchner Batic und Leitmayr. Er begeleitete das Ermittlerduo seit 1991. Im Film wandert Carlo nach Thailand aus - im wahren Leben wollte er wohl mehr Zeit für andere Rollen haben.
Bild: Ursula Düren, dpa (Archivbild)
Diese Tatort-Kommissare haben schon einige Rekorde geknackt: Die Ermittler aus Münster. Jan Josef Liefers, Axel Prahl und Christine Urspruch (von links nach rechts) sind eines der erfolgreichsten Trios der aktuellen Tatort-Ermittler. Mit Witz und Neckereien von Hauptkommissar Thiel und dem Rechtsmediziner Professort Boerne erreichen die Folgen aus Münster regelmäßig hohe Einschaltquoten. So auch zuletzt am 8. November. Mit 13 Millionen Zuschauern war es der meistgesehen Tatort im Jahr 2020.
Bild: Henning Kaiser, dpa (Archivbild)
Diese Tatort-Kommissare haben schon einige Rekorde geknackt: Die Ermittler aus Münster. Jan Josef Liefers, Axel Prahl und Christine Urspruch (von links nach rechts) sind eines der erfolgreichsten Trios der aktuellen Tatort-Ermittler. Mit Witz und Neckereien von Hauptkommissar Thiel und dem Rechtsmediziner Professort Boerne erreichen die Folgen aus Münster regelmäßig hohe Einschaltquoten. So auch zuletzt am 8. November. Mit 13 Millionen Zuschauern war es der meistgesehen Tatort im Jahr 2020.
Bild: Henning Kaiser, dpa (Archivbild)
Besonders machen den Tatort auch seine Nebenrollen. Claus D. Clausnitzer (links) als der leicht kriminelle Vater von Kommissar Thiel, Mechthild Großmann als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm (Zweite von links) und Friederike Kempter als Kommissar-Anwärterin Nadeshda Krusenstern (Zweite von rechts). Die Rolle der Nadeshda Krusenstern hat den Tatort Münster allerdings im Jahr 2020 verlassen. Ihr Film-Ende war tragisch - sie wurde ermordet.
Bild: Bernd Thissen, dpa (Archivbild)
Besonders machen den Tatort auch seine Nebenrollen. Claus D. Clausnitzer (links) als der leicht kriminelle Vater von Kommissar Thiel, Mechthild Großmann als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm (Zweite von links) und Friederike Kempter als Kommissar-Anwärterin Nadeshda Krusenstern (Zweite von rechts). Die Rolle der Nadeshda Krusenstern hat den Tatort Münster allerdings im Jahr 2020 verlassen. Ihr Film-Ende war tragisch - sie wurde ermordet.
Bild: Bernd Thissen, dpa (Archivbild)
"Keine Haare am Sack, aber im Puff drängeln." Ein Kult-Kommissar: Horst Schimanski. Kult vor allem deshalb, weil dieser Tatort-Ermittler nie ein Blatt vor den Mund nahm - Fluchen war Teil der Rolle. Schauspieler Götz George habe mit seiner Kultfigur eine neue "Krimi-Ära" eingeleitet, sagt Jörg Schöneborn, der ARD-Fiktion Koordinator. Der Schauspieler verstarb bereits im Juni 2016.
Bild: Martin Athenstädt, dpa (Archivbild)
"Keine Haare am Sack, aber im Puff drängeln." Ein Kult-Kommissar: Horst Schimanski. Kult vor allem deshalb, weil dieser Tatort-Ermittler nie ein Blatt vor den Mund nahm - Fluchen war Teil der Rolle. Schauspieler Götz George habe mit seiner Kultfigur eine neue "Krimi-Ära" eingeleitet, sagt Jörg Schöneborn, der ARD-Fiktion Koordinator. Der Schauspieler verstarb bereits im Juni 2016.
Bild: Martin Athenstädt, dpa (Archivbild)
Seit 1999 im Repertoire der Tatort-Ermittler ist auch Moritz Eisner, gespielt von Harald Krassnitzer (rechts). Allerdings ermittelt dieser aus Wien in Österreich. Die österreichische Abwechslung gefällt den deutschen Fans wohl. Seit 2011 hat er Bibi Fellner (links) an seiner Seite. Adele Neuhauser spielt die Charakterfrau, die im Film durchaus mit psychischen Problemen kämpft und eine Alkoholsucht hinter sich hat.
Bild: Hubert Mican, dpa (Archivbild)
Seit 1999 im Repertoire der Tatort-Ermittler ist auch Moritz Eisner, gespielt von Harald Krassnitzer (rechts). Allerdings ermittelt dieser aus Wien in Österreich. Die österreichische Abwechslung gefällt den deutschen Fans wohl. Seit 2011 hat er Bibi Fellner (links) an seiner Seite. Adele Neuhauser spielt die Charakterfrau, die im Film durchaus mit psychischen Problemen kämpft und eine Alkoholsucht hinter sich hat.
Bild: Hubert Mican, dpa (Archivbild)
Diese Tatort-Reihe wurde in der Fan-Gemeinde viel diskutiert. Der erfolgreiche Produzent und Schauspieler Til Schweiger (rechts) ermittelt im Hamburger Tatort. Das Ermittlerduo um Nick Tschiller (Til Schweiger) und Yalcin Gümer (Fahri Yardim, links) brachte seit 2013 insgesamt sechs Folgen in die ARD. "Tschiller - Off Duty" schaffte es sogar in die deutschen Kinos.
Dieses Bild ist aus der bislang letzten Hamburg-Tatort-Folge, "Tatort: Tschill Out", die im Januar 2020 ausgestrahlt wurde.
Bild: Christine Schröder/NDR, dpa (Archivbild)
Diese Tatort-Reihe wurde in der Fan-Gemeinde viel diskutiert. Der erfolgreiche Produzent und Schauspieler Til Schweiger (rechts) ermittelt im Hamburger Tatort. Das Ermittlerduo um Nick Tschiller (Til Schweiger) und Yalcin Gümer (Fahri Yardim, links) brachte seit 2013 insgesamt sechs Folgen in die ARD. "Tschiller - Off Duty" schaffte es sogar in die deutschen Kinos.
Dieses Bild ist aus der bislang letzten Hamburg-Tatort-Folge, "Tatort: Tschill Out", die im Januar 2020 ausgestrahlt wurde.
Bild: Christine Schröder/NDR, dpa (Archivbild)
Odenthal und Kopper: Ulrike Folkerts ermittelt als Lena Odenthal (links) in Ludwigshafen schon seit 1989. An ihrer Seite war bis zum Jahr 2014 Andreas Hoppe alias Mario Kopper (rechts). Lena Odenthal ist die dienstälteste Ermittlerin im ARD-Tatort.
2014 wurde Kopper durch "Johanna Stern" (Sabine Hackenberg) ersetzt. Jetzt heißt es also: Frauenpower in Ludwigshafen.
Bild: Ulrich Perrey, dpa (Archivbild)
Odenthal und Kopper: Ulrike Folkerts ermittelt als Lena Odenthal (links) in Ludwigshafen schon seit 1989. An ihrer Seite war bis zum Jahr 2014 Andreas Hoppe alias Mario Kopper (rechts). Lena Odenthal ist die dienstälteste Ermittlerin im ARD-Tatort.
2014 wurde Kopper durch "Johanna Stern" (Sabine Hackenberg) ersetzt. Jetzt heißt es also: Frauenpower in Ludwigshafen.
Bild: Ulrich Perrey, dpa (Archivbild)
Ballauf weiß derweil gar nicht, was los ist, und versucht notgedrungen ohne seine beiden Kollegen, die Ermittlungen voranzutreiben. Schenk scheint sich unterdessen zunehmend auf Mais Seite zu schlagen. Als er wieder auf Ballauf trifft, kommt es zwischen den beiden zum Stresstest.
Dass die Hintergründe des aktuellen Falls gut 30 Jahre nach der Wiedervereinigung auf Geschehnisse in der deutsch-deutschen Vergangenheit zurückgehen, können sich die Zuschauer aufgrund zahlreicher Anspielungen bald denken. Allerdings wirkt die Story stellenweise recht überladen und verworren, und die Zusammenhänge sind teils schwer nachvollziehbar. Somit hält die Spannung sich in Grenzen.
Kritik zum Tatort aus Köln: "Eher nett und etwas behäbig"
Die Kölner "Tatort"-Folge "Der Tod der Anderen" könnte ein packender Politthriller sein, ist aber eher nett und etwas behäbig - so wie Kommissar Freddy Schenk", kommentieren die Kollegen der Augsburger Allgemeinen den aktuellen Tatort. "Die Plausibilität dieser Handlung liegt im unteren Mittelwert. Aber sie wird doch mit einer gewissen Nonchalance präsentiert", heiß es bei der Frankfurter Rundschau."Der Köln-"Tatort" beschwört die letzten Tage der DDR herauf – und wie BRD-Bonzen damals profitierten. Sarkastisch, suggestiv, aufwühlend", schreibt der Spiegel.
Für das Team Ballauf/Schenk ist "Der Tod der anderen" nach WDR-Angaben bereits der 80. Fall. Damit gehören die Kölner neben den Kollegen aus München und Ludwigshafen zu den dienstältesten "Tatort"-Komissaren.