Reden wir mal über – Schultoiletten. Jeder kennt sie, jeder hasst sie. Das waren und sind die Orte, um heimlich zu rauchen. Oder ein beliebtes Plätzchen, um die Hausaufgaben abzuschreiben. Oder man klaute die Klobrille, um sie dem Lehrer zu übergeben. Wegen des besseren Durchblicks und so. Die Transferleistung der Schülerin fand der Pädagoge weniger lustig. Das Klo wird für seinen eigentlichen Zweck jedoch nur im Notfall aufgesucht. Schultoiletten gelten vielerorts als Brennpunkt. Weil die Sanitärraume häufig marode sind. Es fehlt oft an Seife und Toilettenpapier. Auch Gestank und Vandalismus sind Probleme. Eine im August 2023 veröffentlichte Studie zu Berliner Schultoiletten zeigte, dass viele Schüler den Ort meiden und dafür im Schulalltag teilweise weniger essen und trinken.
Das Klo wird zur Wohlfühloase mit Wandmotiv
Doch jetzt soll alles besser werden. Mit dem Wettbewerb "Toiletten machen Schule" setzt sich die Deutsche Toilettenorganisation (die gibt es wirklich) für die vernachlässigten Örtchen ein. 135 Schulen aus fast allen Bundesländern beteiligten sich an dem Wettbewerb und entwickelten Ideen. Es gründeten sich Toiletten-AGs, Checklisten und Meldeketten zur schnellen Mängelbeseitigung wurden entwickelt.
Aus schnöden Schultoiletten wurden Wohlfühloasen mit Wandmotiven, die an Waikiki-Beach erinnern, mit Yucca-Palmen, Radioanlagen, Diskokugeln und praktisch: Handyhalterungen. Um dem "Klo-Klassiker", das Mobilteil aus der Schüssel fischen, vorzubeugen. Drei Siegerschulen wurden nun ausgezeichnet und Preise im Wert von 50.000 Euro vergeben. Manchmal würde es wohl reichen, den ersten vor dem zweiten Schritt zu gehen: Neue Klos installieren und regelmäßig putzen lassen.