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USA: Hand Gottes landet Kleinflugzeug

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Hand Gottes landet Kleinflugzeug

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    Wie es einem Passagier ohne Erfahrung als Pilot gelang, die einmotorige Cessna zu landen? Mit überirdischer Hilfe.
    Wie es einem Passagier ohne Erfahrung als Pilot gelang, die einmotorige Cessna zu landen? Mit überirdischer Hilfe. Foto: Wptv/ap, dpa

    Da war jemand gerade auf einem Angelausflug auf den Bahamas unterwegs. Jetzt, die Füße noch in Flipflops, fläzt er sich auf dem Rücksitz der Cessna, die ihn zurück nach Florida bringen soll. Nun könnte man annehmen, dass es die höheren Mächte schon ziemlich gut meinen mit diesem Menschen – einem gewisser Darren Harrison übrigens, Raumausstatter aus Lakeland. Wie gut, zeigte sich, als sich die angenehme Angelausflugsrealität plötzlich in einen Horrorfilm verwandelte. Der Pilot des Flugzeugs sackt in sich zusammen, verliert die Kontrolle über die Steuerungselemente. Die Maschine beginnt sehr steil sehr schnell zu sinken.

    Harrison, 39, hat keinerlei Erfahrung als Pilot, trotzdem erkennt er: „Wenn ich nicht reagiere, werde ich sterben.“ Draußen vor dem Fenster sieht er nur noch das Wasser des Atlantiks, das immer näher kommt. Also reagiert er, ergreift den Steuerknüppel, zieht ihn sachte zurück und bringt das Flugzeug wieder in die Horizontale. Greift nach einem Headset und erreicht die Luftraumsicherung. Der Zufall will es, dass der Fluglotse am anderen Ende der Leitung nebenbei als Fluglehrer arbeitet.

    Maschine sicher am Flughafen von Palm Beach gelandet

    Vielleicht war auch jemand anders als der Zufall im Spiel, aber dazu gleich mehr. Jedenfalls gelingt es dem Lotsen, Harrison so gut durch den Landevorgang zu führen, dass dieser die Maschine sicher am Flughafen von Palm Beach auf die Erde bringt. Seitdem er wieder festen Boden unter den Füßen hat, will ganz Frühstücksfernsehen-Amerika von Harrison, dem "Passagier-Piloten", wissen, wie um Himmelswillen er diese Landung hinbekommen habe, fast barfuß und so ganz ohne Erfahrung. Seine Antwort: Er sei sich sicher, dass „die Hand Gottes“ an Bord des Fliegers gewesen sei.

    Die war bekanntermaßen vor 26 Jahren schon einmal im Spiel, auf der anderen Seite des Golfs von Mexiko in einer nicht ganz so existenziellen Situation, als nämlich Diego Maradona mit ihrer Hilfe ein Tor im WM-Viertelfinale erzielte. Ein Moment so legendär, dass der Name Maradona und das Sprachbild vom überirdischen Falschspiel heute quasi synonym verwendet werden. Der argentinische Fußballer wechselte 2020 ins Jenseits. Ob er es am Ende war, der bei Harrisons glücklicher Landung die Finger im Spiel hatte? Zumindest ist auch von Maradona überliefert, dass er hin und wieder gerne auf dem Rücksitz von Privatflugzeugen lümmelte.

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