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Raumfahrt: Verlorene Werkzeugtaschen schweben durchs Weltall

Raumfahrt

Verlorene Werkzeugtaschen schweben durchs Weltall

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    Dieses von der Weltraumbehörde Nasa zur Verfügung gestellte Foto zeigt Loral O'Hara (Mitte) und Jasmin Moghbeli (unten rechts) bei Arbeiten an der Internationalen Raumstation.
    Dieses von der Weltraumbehörde Nasa zur Verfügung gestellte Foto zeigt Loral O'Hara (Mitte) und Jasmin Moghbeli (unten rechts) bei Arbeiten an der Internationalen Raumstation. Foto: Nasa/dpa

    Der Mensch mag an den Dingen hängen, die Dinge aber hängen nicht am Menschen. Deswegen kommen ihm auch so viele Dinge abhanden, verschwinden oft auf Nimmerwiedersehen. Wobei im folgenden Fall Letzteres nicht zutrifft, also das mit dem Nimmerwiedersehen. Man muss gerade nur zur rechten Zeit mit einem Feldstecher in den Abendhimmel schauen, dann kann man als Lichtpunkt die Werkzeugtasche entdecken, die den Astronautinnen Jasmin Moghbeli und Lora O'Hara beim Außeneinsatz an der Internationalen Raumstation am 1. November abhandenkam. Die Tasche sei "versehentlich" verloren gegangen, schreibt die Nasa. Offenbar aber kein Drama. Man habe die Werkzeuge nicht mehr benötigt, eine Gefahr gehe von der Tasche nicht aus. Nun umrundet sie mit einer Geschwindigkeit von 7,6 Kilometern pro Sekunde die Erde. 

    ISS: 2008 wollte eine Astronautin ihrer Tasche fast hinterherspringen

    Es ist übrigens nicht die erste Tasche im Weltall. 2017 ging eine verloren, auch 2008 machte sich eine auf den Weg, wobei die Astronautin Heidemarie Stefanyshyn-Piper damals überlegte, der Tasche im Wert von fast 100.000 Dollar hinterherzuspringen. Dann aber sei ihr klar geworden, "dass wir dann zwei schwebende Objekte hätten, von denen eines ich wäre“.

    Wiederum Anfang dieses Jahres warf ein Kosmonaut offenbar aus Jux und Tollerei eine Tasche ins All, schwärmte: "Sie fliegt wunderschön". Was aber passiert mit all den Taschen im Weltall? Sie kommen sich selbst abhanden, weil sie stetig sinken, irgendwann in der Erdatmosphäre verglühen. Die Tasche von 2008 hielt immerhin neun Monate durch. Die aktuelle Tasche schwebt derzeit auf rund 415 Kilometer Höhe, irgendwann nächstes Jahr wird ihr Ende kommen. Bis dahin aber ist sie frei – hängt an nichts und niemandem. 

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