Österreich wird seine Gesundheitskontrollen an den Grenzen wieder verschärfen. Das kündigte Bundeskanzler Sebastian Kurz an. Das Coronavirus verbreite sich vor allem über die Reiserückkehrer im Land, meinte er zur Begründung. Daher habe er habe mit dem Gesundheitsminister und den Bundesländern vereinbart, die Grenzkontrollen zu verstärken. „Das Virus kommt mit dem Auto nach Österreich“, so Kurz.
In Österreich trat am Montag eine Reisewarnung für Kroatien in Kraft. Die Konsequenzen sind denen deutscher Reisewarnungen ähnlich. Wer aus dem Risikogebiet zurückkehrt, muss einen gültigen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Liegt ein Test nicht vor, muss der Betroffene in Heimquarantäne, bis ein negatives Testergebnis vorliegt. Für Urlauber, die in den Tagen zuvor aus Kroatien nach Österreich zurückgekehrt waren, bietet das Land seit heute kostenlose Tests auf das Coronavirus an.
Kurz rief die Bevölkerung zu besonderer Vorsicht auf. Die Situation in Österreich sei zwar in den vergangenen wiochen stabil gewesen, die Entwicklung der vergangenen Tage aber sei besorgniserregend. Man müsse alles tun, „um die Gesundheit in Österreich zu schützen“ und „um einen zweiten Lockdown zu verhindern“, so der Bundeskanzler.
Corona: Entwicklung in Österreich "besorgniserregend"
Die größte Gruppe unter den aktiv Corona-Infizierten in Österreich sind laut Kurz inzwischen junge Menschen, die wenig oder keine Symptome zeigten und gar nicht merken, dass sie das Virus in sich tragen. Sie würden aber trotzdem Familienmitglieder anstecken und ältere Menschen gefährden.
In Österreich haben sich nach Angaben der Johns Hopkins Universität bis dato insgesamt 23.534 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 729 Menschen starben an oder mit dem Virus.