Feuerwehrleute kämpften am Sonntag seit den frühen Morgenstunden gegen die Flammen an der Rückseite des Gebäudekomplexes, der die Alte Versammlungskammer und den Nationalrat der Provinzen beherbergt.
Bild: Jerome Delay/dpa
Feuerwehrleute kämpften am Sonntag seit den frühen Morgenstunden gegen die Flammen an der Rückseite des Gebäudekomplexes, der die Alte Versammlungskammer und den Nationalrat der Provinzen beherbergt.
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Aktualisiert am 3. Januar um 16.28 Uhr: Der Großbrand in Südafrikas Parlamentsgebäude vom Neujahrswochenende ist am Montagabend erneut aufgeflammt. Auf TV-Bildern waren dichte, schwarze Rauchwolken zu sehen, die aus dem historischen Gebäude in Kapstadt drangen. Zuvor war das Löschpersonal von 70 Feuerwehrleuten auf ein Dutzend reduziert worden, weil nur noch wenige Brandherde zu kontrollieren waren. Die zuständige Ministerin Patricia de Lille hatte am Nachmittag erklärt, die enorme Hitze in dem Gebäude sei von 400 Grad Celsius auf 100 Grad gesunken. Eine Begehung der Ruine durch Ermittler sei daher noch nicht möglich.
Ein Feuer hat am Sonntag Südafrikas Parlament in der Touristenmetropole Kapstadt schwer beschädigt. Mehr als 70 Feuerwehrleute kämpften seit den frühen Morgenstunden gegen lodernde Flammen und versuchten verzweifelt, den Brand unter Kontrolle zu bekommen.
Das Feuer sei zunächst an der Rückseite des Gebäudekomplexes, der die Alte Versammlungskammer und den Nationalrat der Provinzen beherbergt, ausgebrochen und habe sich wenige Stunden später auf das Gebäude der Nationalversammlung, in dem das Parlament sitzt, ausgeweitet, sagte Patricia de Lille, die Ministerin der Provinz für Öffentliche Arbeiten und Infrastruktur. Videoaufnahmen zeigten, wie dicke, schwarze Rauchsäulen aus dem Gebäude aufstiegen.
Das Dach des Alten Plenarsaals sei eingestürzt, während einige Mauern des Regierungskomplexes große Risse aufwiesen, hieß es. Das Parlamentsgebäude beherbergt viele nationale Artefakte. Es sei noch unklar, ob auch diese beschädigt worden seien, sagte ein Mitglied des städtischen Sicherheitskomitees, JP Smith. Nach Angaben des Rettungsdienstes der Stadt Kapstadt gab es keine Verletzten. Ein 51-jähriger Mann werde in Zusammenhang mit dem Feuer vernommen, sagte die Polizei. Die Brandursache blieb am Sonntag unklar; Ermittlungen seien eingeleitet worden.
Präsident Cyril Ramaphosa, der einen Tag nach der Trauerfeier für den vor einer Woche gestorbenen weltbekannten Menschenrechtler und emeritierten anglikanischen Erzbischof Desmond Tutu noch in Kapstadt verweilte, sprach von einem verheerenden Ereignis. "Der Erzbischof wäre ebenfalls erschüttert gewesen, denn dies ist ein Ort, für den er betete, den er unterstützte und als Hort unserer Demokratie sah", sagte Ramaphosa vor laufenden Kameras. Das Parlament liegt nur wenige Meter von der St.-Georgs-Kathedrale entfernt, in deren Mausoleum Tutus Asche am Sonntagmorgen beigesetzt wurde. Ramaphosa hatte am Samstag Tutus Trauerfeier in der Kathedrale beigewohnt.