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Statistisches Bundesamt: Inflation im August in Deutschland bei 7,9 Prozent

Verbraucherpreise

Inflation kratzt wieder an der 8-Prozent-Marke

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    Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im August gestiegen.
    Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im August gestiegen. Foto: Frank Rumpenhorst

    Die Inflation in Deutschland nähert sich erneut der 8-Prozent-Marke. Nach zwei Monaten mit rückläufigen Werten zog die Teuerungsrate im August wieder an.

    Die Verbraucherpreise lagen um 7,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten mitteilte. Vor allem steigende Preise für Energie und Lebensmittel sorgten für den Sprung nach oben. Von Juli auf August legten die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent zu.

    Historisch hohe Inflationsraten in Deutschland: Energie und Lebensmittel sind Preistreiber

    Inflationsraten auf dem derzeitigen Niveau gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. In den alten Bundesländern muss man in der Zeitreihe bis in den Winter 1973/1974 während der Ölkrise zurückgehen, um ähnlich hohe Werte zu finden. (Lesen Sie auch: Energiepreise steigen weiter - 20.000 AÜW-Kunden steht starke Erhöhung bevor)

    Seit Monaten sind Energie und Lebensmittel die größten Preistreiber. Der russische Angriff auf die Ukraine sowie Lieferengpässe haben die bereits angespannte Lage verschärft.

    Bereits im Mai war die Inflation in Deutschland auf 7,9 Prozent gesprungen. Danach schwächte sich der Preisauftrieb etwas ab. Im Juni lag die Inflationsrate bei 7,6 Prozent und im Juli bei 7,5 Prozent.

    Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, weil sich diese für einen Euro dann weniger leisten können. Viele Haushalte schränken Umfragen zufolge ihren Konsum wegen der Preise bereits ein.

    Etwas Entlastung verschaffte die Bundesregierung den Menschen mit ihrem auf drei Monate befristeten Tankrabatt sowie dem 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr. Nach dem Auslaufen dieser beiden Maßnahmen Ende August dürfte die Inflationsrate nach Einschätzung von Ökonomen deutlich ansteigen. (Lesen Sie auch: Rasches Entlastungspaket angestrebt)

    Teuerungsrate von 10 Prozent im Herbst möglich

    Die Bundesbank hält es für möglich, dass die Teuerungsrate gemessen am sogenannten harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) im Herbst eine Größenordnung von 10 Prozent erreichen wird.

    "Für zusätzlichen Auftrieb sorgen in den nächsten Monaten die Anhebung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns und die Abwertung des Euro", prognostizierte die Bundesbank in ihrem jüngsten Monatsbericht. "Außerdem soll im Oktober eine Umlage auf die Gastarife eingeführt und gleichzeitig der Mehrwertsteuersatz auf Gas gesenkt werden."

    Im August lag der HVPI, den die Europäische Zentralbank für ihre Geldpolitik heranzieht, für Deutschland nach vorläufiger Berechnung bei 8,8 Prozent. Die EZB strebt für den gemeinsamen Währungsraum ein stabiles Preisniveau bei einer jährlichen Teuerungsrate von 2 Prozent an.

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