Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

27. Allgäuer Lehrstellenbörse: In Kempten präsentieren sich Unternehmen und suchen nach Azubis

Job-Messe in Kempten

Das war auf der Allgäuer Lehrstellenbörse in Kempten geboten

    • |
    • |
    Am Stand von Harmonic Sound informierte Auszubildende Rebecca Windisch (links) rund um das Thema Tontechnik (von links): Madeleine Ström, Laura Kirchmeier und Elysa Wagner.
    Am Stand von Harmonic Sound informierte Auszubildende Rebecca Windisch (links) rund um das Thema Tontechnik (von links): Madeleine Ström, Laura Kirchmeier und Elysa Wagner. Foto: Felix Ebert

    Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist eine andere als vor 15 Jahren: Damals waren es viele Unternehmen gewohnt, dass sich zahlreiche junge Menschen für die Ausbildungsplätze bewerben. Heute müssen die Betriebe teilweise um jeden einzelnen kämpfen. Einer breiten Masse konnten sich Allgäuer Unternehmen am Samstag auf der 27. Allgäuer Lehrstellenbörse präsentieren. Über 100 Firmen und Betriebe sind dafür in das Berufliche Schulzentrum nach Kempten gekommen. Im Gepäck hatten sie aber nicht nur Messestände: Die Jugendlichen konnten an zahlreichen Ständen selbst Hand anlegen – und im Mittelpunkt stand das persönliche Gespräch.

    Bäckerinnung Alläu verlost Smartphone auf der Allgäuer Lehrstellenbörse

    Zum Beispiel bei der Bäckerinnung Allgäu: Dort gab es nicht nur ein Smartphone zu gewinnen, sondern die Jugendlichen packten selbst Osterkörbchen oder formten Brezeln. Außerdem konnten sie mit Selina Tautermann ins Gespräch kommen. Die 22-Jährige hat selbst die Ausbildung zur Bäckereifachverkäuferin gemacht. Heute arbeitet sie bei Körbers Backstube in Kaufbeuren. Allerdings als Verkaufsleiterin. Denn Tautermann hat sich noch weitergebildet: „An der Akademie des Deutschen Bäckerhandwerks habe ich den Meister gemacht“, sagt sie und betont: „Der Beruf ist viel mehr, als nur Brötchen in die Tüte zu packen.“ Über ein Praktikum sei sie in das Bäckerhandwerk gekommen und dann hängen geblieben: „Ich lebe und liebe das“, sagt Tautermann. Was das beste an ihrem Beruf ist? Ohne zu zögern sagt sie: „Der Kundenkontakt.“

    Allgäuer Lehrstellenbörse in Kempten: Welche Erfahrungen machen Azubis?

    Noch nicht ganz so weit wie Tautermann, dafür in einer ganz anderen Branche ist Amelie Fiener unterwegs. Die 18-Jährige ist im dritten Lehrjahr zur Zimmererin. Sie macht ihre Ausbildung beim Holzhaus-Spezialisten Baufritz in Erkheim (Kreis Unterallgäu). „Für mich war immer klar, ich will nicht im Büro arbeiten“, sagt Fiener und fügt hinzu: „Ich will abends nicht im Kopf, sondern körperlich kaputt sein.“ Außerdem gefällt ihr, dass sie bei ihrer Arbeit direkt ein Ergebnis sieht. In ein paar Wochen stehen die Abschlussprüfungen an, anschließend wird sie übernommen. Zahlreiche Azubis haben unter den aktuellen Arbeitsmarktbedingungen die Chance, auch nach der Ausbildung einen Arbeitsplatz zu bekommen.

    Kempten Lehrstellenbörse 2024 an der Berufsfachzentrum Kempten. Lehre, Ausbildung, Schule, jugendliche, Azubis.
DMG Mori. Thomas Rottmar mit Sohn Dennis Sommer (14) aus Leutkirch Ausbilder Hans Peter Steinle
    Icon Galerie
    27 Bilder
    Bei der 27. Lehrstellenbörse in Kempten können sich Jugendliche bei über 200 Firmen und Betrieben über die verschiedensten Ausbildungsberufe informieren.

    Das weiß Fieners Ausbildungsleiterin Katharina Holl-Kraft: „Wir haben bei uns eine hohe Übernahmequote.“ Was ist mit Blick auf die Azubis heute anders als vor vielen Jahren? Man müsse individueller auf sie eingehen, berichtet Holl-Kraft. Als Ausbilder sei man auch Ansprechpartner für Themen, die über die Arbeit hinausgingen. Wichtig seien auch die Weiterbildungsmöglichkeiten zum Beispiel zum Bautechniker. „Früher hat man eine Ausbildung gemacht und war dann in diesem Beruf, das hat sich geändert“, sagt die Ausbildungsleiterin.

    Die 27. Allgäuer Lehrstellenbörse als Kontaktbörse für Unternehmen und zukünftigen Azubis

    An den Ständen wurden Kontakte ausgetauscht, Fragen rund um die Ausbildungsmöglichkeiten geklärt, kleine Roboter bedient oder mit Werkzeug genagelt und gehämmert. Im Keller stand auch ein Traktor, einen Raum weiter ging es um die Landwirtschaft. Wer noch unsicher ist, welchen Weg er einschlagen will, bekam auf der Lehrstellenbörse einen Überblick über die beruflichen Chancen im Allgäu. Und die Wirtschaft braucht den Nachwuchs.

    Deutlich wurde das auch bei einem Rundgang über die Börse mit den Vertretern aus Wirtschaft und Bildung. Klaus Kolb, Mitglied der Schulleitung der Berufsschule III, sagt zum Beispiel mit Blick auf die Sozialpflegeklassen: Im ersten Ausbildungsjahr seien es gerade Mal elf Schüler. Für 30 wäre eigentlich Platz. Die Situation in der Pflege sei ohnehin angespannt. Und bei einer immer älter werdende Bevölkerung sei das keine gute Entwicklung.

    Die Messe kann auch noch nach der Präsenzmesse im Internet virtuell besucht werden. Interessierte können sich unter www.azv.de/messe informieren. Das Online-Portal ist bis 15. März geöffnet.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden