Fachkräfte werden händeringend gesucht - auch in der Allgäuer Hotellerie. Die Allgäu Top-Hotels, ein Zusammenschluss von 80 Hotels in der Region, setzen sich für die Förderung des Nachwuchses ein. Um eine zusätzliche Motivation für die Lehrlinge zu schaffen, verleiht die Hotelkooperation jährlich den "Allgäu Azubi Award" - heuer zum 14. Mal. 15 Auszubildende aus 14 Betrieben wurden ausgezeichnet und erhielten Reise-Gutscheine im Wert von insgesamt 10.000 Euro.
Das machte der notenbesten Hotelfachfrau am meisten Spaß
Unter den Preisträger und Preisträgerinnen waren etwa Köche, Hotelkauffrauen oder Kaufmänner für Tourismus und Freizeit. Sarah Schrätzelmeier war 2024 die notenbeste Hotelfachfrau. Während ihrer Lehre im Hotel Franks in Oberstdorf machte die 19-Jährige zum Beispiel Station in der Küche oder in der Personal- und Marketingabteilung.
Am meisten Spaß gemacht hat ihr aber die Arbeit an der Rezeption. Dort sei sie direkt am Gast, übernehme aber auch bürokratische Aufgaben - für sie die perfekte Kombination. "Wenn man den Gast zum Zimmer bringt und merkt, er ist hier glücklich, macht mich das am Ende dann auch glücklich", sagt Schrätzelmeier. Nun fängt die Kemptenerin in einem Hotel in Oberstaufen als Rezeptionistin an. Die Tätigkeit sei abwechslungsreich - denn: "Jeder Gast ist anders."
Preisträger: "Ich bleibe auf jeden Fall in der Gastro"
Auch Paul Grobert, der im Hotel König Ludwig im Ostallgäuer Schwangau eine Ausbildung zum Restaurantfachmann absolvierte, ist sich sicher: "Ich bleibe auf jeden Fall in der Gastro." Auch seine Eltern betreiben ein Lokal. Das hat ihm gefallen, deshalb merkte er früh, in welche Richtung er gehen möchte. Während seiner Ausbildung lernte er viele Aufgabengebiete kennen, überwiegend war er aber im Hotel-Restaurant.
Der 19-Jährige betreute abends bis zu zehn Tische gleichzeitig. Dabei ging es laut Grobert nicht nur darum, den Gästen bei der Wahl eines Fünf-Gänge-Menüs oder eines Weins zu beraten. "Ich habe mich sehr viel unterhalten und zum Beispiel Ausflugs-Tipps für den nächsten Tag gegeben", sagt der Füssener. Im September beginnt er in einem Hotel im Tannheimer Tal. In seiner neuen Position als "Chef de Rang" wird er dort weiter im Service mehrere Tische im Blick haben und versuchen, "seine Gäste glücklich zu machen."
Allgäuer Hotellerie: Darum ist gute Ausbildung wichtig
Für Sybille Wiedenmann, Geschäftsführerin der Allgäu Top-Hotels, ist es erfreulich, dass "fast alle" der 15 Preisträger hier bleiben und ihre Zukunft im Allgäu sehen. Zudem stimme sie froh, dass die ausgezeichneten Lehrlinge heuer aus so vielen unterschiedlichen Hotels kommen. Eine gute Ausbildung in der Branche sei wichtig. "Wir stehen für Exzellenz", sagt Wiedenmann. Die Mitarbeiter müssten die Erwartungen der Gäste immer wieder erfüllen.