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Allgäuer Bergbauer (87) vor dem Aus: „Des sind miine letschte Kieh – die Lôndwirtschaft rentiert sich numma"

Bad Hindelang

Allgäuer Bergbauer (87) vor dem Aus: „Des sind miine letschte Kieh – die Lôndwirtschaft rentiert sich numma"

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    "Des sind alls gônz liebe, dô hinna im Schtaal. Wenn i Zit hô, nô schwätz i mit deana.“ Bergbauer Kaspar Weber aus Bad Hindelang zwischen seinen letzten verbliebenen Kühen.
    "Des sind alls gônz liebe, dô hinna im Schtaal. Wenn i Zit hô, nô schwätz i mit deana.“ Bergbauer Kaspar Weber aus Bad Hindelang zwischen seinen letzten verbliebenen Kühen. Foto: Ralf Lienert

    Die Schwielen an den Fingern stammen von harter Arbeit. Doch noch immer verfügen die faltigen Hände über jenes Feingefühl, das einen alten Allgäuer Bergbauern auszeichnet. Behutsam streicht Kaspar Weber seiner Kuh Marli im Holz-Stall seines Bauernhofes in Bad-Hindelang (Oberallgäu) über den Kopf. „Riebeg“, raunt er ihr ins Ohr. „Gônz riebeg.“ Zufrieden schnaubt Marli aus und senkt die Hörner. Es gibt keinen Menschen, dem sie mehr vertraut als dem 87 Jahre alten Landwirt, der sich in seinem Stallhäs – kariertes Hemd, blauer Pollunder, verwaschene Hose, große Pantoffeln - an sie schmiegt. „Die Marli“, sagt Kaspar Weber. „Des isch a gônz a liebe.“ Dann macht er eine kurze Pause und hebt mit einem verschmitzten Lächeln den Kopf auf seinem von Arbeit gekrümmten Rücken. „Des sind alls gônz liebe, dô hinna im Schtaal. Wenn i Zit hô, nô schwätz i mit deana.“

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