Am Donnerstag hat das Landratsamt Oberallgäu in Person der Landrätin Indra Baier-Müller (Freie Wähler) eine Pressekonferenz zu den wohl nicht genehmigten Baggerarbeiten im Rappenalptal gegeben. Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz Bayern (LBV) reagierte nun ob der "völlig intransparenten Vorgehensweise des Landratsamtes" in diesem Fall "mehr als empört" darauf. Das teilt der LBV mit.
Weiters gibt der LBV in Person des Geschäftsführers Helmut Beran zu bedenken, dass das Ausschließen von Vertretern von Naturschutzverbänden von der Pressekonferenz (Thomas Frey, Oberallgäuer Kreisrat (Die Grünen) und Mitglied beim Bund Naturschutz, Anm. d. Red.) und das Ablehnen von Nachfragen der Presse "nicht gerade das Vertrauen in die Behörde" stärke. Für Beran sei nicht nachvollziehbar, warum im Vorfeld des Eingriffs nicht die zuständige Behörde, also die Regierung von Schwaben, beteiligt wurde.
Ungenehmigter Ausbau eines Wildbachs im Rappenalptal: LBV fordert Prüfung der nächsten Maßnahmen
Da durch den Eingriff und die Begradigung des Wildbachs im Rappenalptal die Hochwassergefahr massiv gestiegen ist, müssen laut Landratsamt nun die geschaffenen Dämme punktuell aufgebrochen werden. Beran und der LBV fordern nun, dass auch diese geplanten punktuellen Öffnungen der Dämme umfassend geprüft werden. Denn der Schaden für die geschützten Lebensräume dieses Naturschutzgebiets der Allgäuer Hochalpen dürfe durch die Maßnahmen nicht noch vergrößert werden.

Die Alpgenossenschaft hatte im Rappenalptal mit schwerem Gerät und wohl ohne Genehmigung einen Wildbach kanalisieren lassen. Noch ist umstritten, ob die zuständigen Behörden davon wussten. Die Polizei ermittelt inzwischen in dem Fall und auch der Bayerische Landtag beschäftigt sich damit. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber stattete dem Rappenalptal bereits einen Besuch ab und versprach eine "umfängliche Aufklärung".
