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Arbeitslose im Allgäu: Quote sinkt, aber nicht auf Vor-Corona-Niveau

Arbeitsmarkt im Juni

Im Allgäu sinkt die Zahl der Arbeitslosen weiter - aber nicht auf Vor-Corona-Niveau

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    Im Juni lag die Arbeitslosenquote im Allgäu bei 2,8 Prozent und damit nochmals niedriger als im Vormonat.
    Im Juni lag die Arbeitslosenquote im Allgäu bei 2,8 Prozent und damit nochmals niedriger als im Vormonat. Foto: Fabian Sommer, dpa (Symbolbild)

    Die Zahl der Arbeitslosen im bayerischen Teil des Allgäus ist im Juni weiter gesunken. Die Arbeitslosenquote lag bei 2,8 Prozent – und damit erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie unter drei Prozent. Im Vergleich zum Mai sank sie um 0,2 Prozent. Im Juni 2020 hatte sie bei 3,2 Prozent gelegen. 10.820 Frauen und Männer sind aktuell arbeitslos gemeldet. „Der Arbeitsmarkt im Allgäu hat sich zuletzt durch die Lockerungen in der Corona-Pandemie, insbesondere für Handel und Tourismusgewerbe, weiter erholt und gefestigt. Wir sind auf dem Weg zur alten Form“, sagte Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. Das Vorkrisenniveau mit einer Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent im Juni 2019 konnte zwar nicht erreicht werden. Doch weitere Entspannung zeichnet sich ab. „Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist zuletzt enorm gestiegen. Sie zeigt, dass viele Unternehmen positive Erwartungen für die kommenden Monate haben“, sagte Amtmann. Knapp 6.000 offene Stellen gab es im Juni in der Region. Das sind fast 2.000 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Vor allem in der Metall- und Baubranche sowie in der Elektrotechnik werden Mitarbeiter gesucht.

    Durch Kurzarbeit kamen viele Unternehmen im Allgäu gut durch die Krise

    Viele Unternehmen seien stabil durch die Krise gekommen, in dem sie Kurzarbeit beantragten. Im vergangenen Jahr zahlte die Agentur für Arbeit insgesamt 187 Millionen Euro Kurzarbeitergeld an Allgäuer Betriebe. In der ersten Hälfte dieses Jahres waren es bereits 166 Millionen Euro. In vielen Betrieben wird derzeit wieder auf „Normal-Betrieb“ umgestellt. Die Hoffnung auf ein Ende der Corona-Pandemie hat den regionalen Arbeitsmarkt im Juni kräftig angekurbelt. 1.900 Männer und Frauen starteten in eine neue Beschäftigung und beendeten ihre Arbeitslosigkeit. Das ist die höchste Zahl seit 2018. Die meisten davon kehrten in die Branchen Tourismus und Lebensmittelherstellung und -verarbeitung zurück.

    Demgegenüber meldeten sich zwar gut 1.000 Menschen neu arbeitslos in der Region. „Doch das ist die niedrigste Zahl seit viereinhalb Jahren“, betont Amtmann. Auffallend: Im Wirtschaftsraum Füssen war die Arbeitslosenquote mit 3,3 Prozent am höchsten. „Durch die Nähe zu Schloss Neuschwanstein spielt dort der Tagestourismus mit Urlaubern aus dem Ausland eine große Rolle. Der ist im Juni noch nicht so in Schwung gekommen“, erklärt Amtmann, die mit baldiger Besserung rechnet.

    Arbeitsmarkt im Allgäu: 2.500 Azubi-Stellen noch nicht besetzt

    Das Prinzip Hoffnung greift auch auf dem Ausbildungsmarkt. Die Bereitschaft der Allgäuer Unternehmen, junge Menschen auszubilden sei „extrem hoch“. Derzeit gibt es 2500 offene Azubi-Stellen. 1100 junge Menschen, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, haben also fast schon die Qual der Wahl.

    Sorge bereitet dagegen die Zahl der Menschen, die seit über einem Jahr arbeitslos sind und als „Langzeitarbeitslose“ gelten. Sie lag im Juni bei über 3.000. Fast 1.000 mehr als im Juni 2020. Viele davon hat laut Amtmann die Corona-Krise psychisch schwer zugesetzt. Mit speziellen Coachings und Angeboten sollen sie nun „erst einmal wieder aufgebaut und an den Arbeitsmarkt herangeführt werden.“

    Lesen Sie auch: Wie Beschäftigte Kurzarbeit für Fortbildungen nutzen können

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