Neben den bekannten touristischen Ausflugszielen bietet das Allgäu eine Menge weitere toller Ecken. Wir haben sieben Insider-Tipps für Ausflüge mit der ganzen Familie.
- Hoch hinaus: der Hochgrat
- Plattenbau statt Berge: Neugablonz
- Einmaliger Blick auf die Königsschlösser: der Alpsee und der Schwansee
- Wandern und Biken: das Hochtal
- Naturerlebnis in der Schlucht: die Breitachklamm
- Tolle Aussicht übers Allgäu: der Auerberg
- Eiskaltes Vergnügen: der Eistobel bei Maierhöfen
Gigantische Aussicht: der Hochgrat

Das ist echtes Allgäu-Panorama: Der Blick vom Hochgrat (Oberstaufen) auf den Alpenhauptkamm ist genial. Zwar zählt der Hochgrat mit 1834 Metern nicht zu den höchsten Bergen in der Region, einen Ausflug ist er allemal wert. Passend zu den Pfingstferien: Die Hochgratbahn ist Betrieb.
Auf dem Panorama Rundwanderweg (Start Bergstation Hochgrat, etwa zweieinhalb Stunden, festes Schuhwerk ist Pflicht) ergeben sich atemberaubende Ausblicke. Aber: Weg Nr. 3 über die Brunnenau-Scharte ist wegen des Erdrutsches im vergangenen Jahr nicht begehbar. "Alle anderen Wege sind begehbar, mit Schneeresten muss gerechnet werden", heißt es auf der Website der Hochgratbahn.
Plattenbauten statt Berge: Neugablonz entdecken

Kaufbeuren-Neugablonz ist wohl der ungewöhnlichste Stadtteil im Allgäu - mit bewegter Geschichte. Hochhäuser, Plattenbauten und eine Bunkeranlage prägen das Bild des Kaufbeurer Stadtteils, die Verbundenheit mit der "alten Heimat", dem tschechischen Jablonec, ist überall zu spüren. Das macht Neugablonz außergewöhnlich - und spannend zu erkunden.
Per "Geocaching", einer digitalen Schnitzeljagd, lässt sich die Siedlung entdecken. Bei der "Bunker-Tour" rätseln und knobeln Sie sich durch den größten Kaufbeurer Stadtteil und erfahren viel über die Heimatvertriebenen, die Bunkeranlagen und die Schmuckstadt. Schön: Die eineinhalbstündige Geocaching-Runde (geteerte Wege, für Kinderwagen geeignet) endet in der Nähe des "Neuen Marktes." Und Sie haben sich ja sicher ein Belohnungs-Eis verdient . . .
Unsere Tipps für Sie als Karte
Einsamer Schlossblick: Der Alpsee & Schwansee
So ein wirklicher Geheimtipp sind die Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau ja nicht. Der nur wenige Meter abseits der Touristenströme liegende Alpsee schon eher. Tummeln sich am Parkplatz 4 der Königsschlösser noch oft tausende Menschen, sind Sie auf dem Alpsee-Rundweg manchmal komplett alleine. Laufen Sie von P4 immer nach rechts, bis Sie am Museum der bayerischen Könige vorbei gehen.
Hier beginnt der Alpsee Rundweg. (Dauer: etwa zwei Stunden, für Kinder, aber nicht für den Kinderwagen geeignet, festes Schuhwerk empfohlen). Vom Plateau aus haben Sie einen herrlichen Blick auf die Königsschlösser und können sich nun entscheiden: Entweder Sie biegen ab und laufen noch um den Schwansee, besuchen die Außenanlagen von Schloss Hohenschwangau oder marschieren zur Pöllatschlucht. In Laufdistanz ist auch der Forggensee.
Natur pur: (E-)Biken im Hochtal

Das Gunzesrieder Tal im südlichen Oberallgäu ist ein Radl- und Wanderziel mit ungeahnt vielfältigen Möglichkeiten. Radler erreichen das idyllische Hochtal von Blaichach aus (Anfahrt über Sonthofen oder Immenstadt) und können es auf asphaltierter Strecke bequem durchqueren - selbst per Rennrad. Ebenso das nach der Sennalpe Gerstenbrändle folgende Autal. Sogar die teils steilen Strecken zu den Alpen Scheidwang und Höllritzen sind asphaltiert, von der Beschaffenheit aber nur bedingt fürs Rennrad geeignet. Dort muss man immer mit Steinchen, Kuhfladen, Gitterrosten und anderen Hindernissen rechnen.
Spätestens in der Höhe spielt das Mountainbike seine Vorteile aus. Denn dann sind auch Schotterstrecken kein Hindernis und öffnen die Wege zu vielfältigen Zielen - gerne kombiniert mit einer Wanderung. Und mit E-Bike wird es noch komfortabler. Wichtig dabei: Wenn Gatter zu sind, muss man sie wieder richtig schließen. Und wenn eine Strecke zeitweise als gesperrt gekennzeichnet ist, sollte man auch das akzeptieren.
Mit dem Rad ins ins österreichische Lecknertal
Das Ofterschwanger Horn am Beginn des Gunzesrieder Tals kennen viele. Gipfel gibt es viel mehr. Wer weniger Trubel sucht, fährt hinten im Tal hinauf in Richtung Bleicherhorn/Höllritzer Eck, sperrt das Rad ab und nimmt zu Fuß ein, zwei Gipfel mit. Wenig weiter, zwischen den Alpen Hölllritzen und Obere Wilhelmine, können Schatzsucher sozusagen im Vorbeigehen den Geocache "Über dem Nebel" eintüten. In der Nähe lässt sich von Südosten schnell der Siplinger Kopf ersteigen, ein herrlicher Aussichtsberg.
Auf dem östlich gelegenen Grasberg "Tennenmooskopf" sind seltener Menschen unterwegs. Wer stattdessen die Alpe Scheidwang mit dem Rad ansteuert, hat einen Ausgangsort für Wanderungen in Richtung Hochgrat und Rindalphorn - oder radelt weiter ins österreichische Lecknertal.
Spektakuläres Naturerlebnis: die Breitachklamm

Die Breitachklamm bei Oberstdorf ist ein echtes Naturschauspiel. Tausende Liter Wasser donnern hier minütlich durch die Schlucht - die Felsformationen sind einzigartig in der Region. Die Breitachklamm hat seit dem 29. April täglich von 9. bis 17 Uhr geöffnet. Das Ticket kann jetzt auch direkt online gekauft werden.
Dieses einzigartige Naturdenkmal liegt in Oberstdorf und ist die tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas. Die Breitachklamm zählt zu den imposantesten Geotopen Bayerns und zudem zu den beliebtesten Attraktionen im Allgäu. Die Klamm erstreckt sich von Oberstdorf Tiefenbach bis ins benachbarte Kleinwalsertal.
Gemütliche Familienwanderung: Ab auf den Auerberg

Es muss nicht immer der höchste Berg oder der schroffste Gipfel sein. Manchmal ist ein größerer Hügel genau das Richtige für eine Familienwanderung. Schönen Bergblick gibt's vom Auerberg aus trotzdem. Wer in Bernbeuren startet, spaziert etwa eineinhalb Stunden zur Gipfelregion (für Kinder, aber nicht den Kinderwagen geeignet).
Etwas gemein: Kurz vor dem Ziel wartet noch der steile Jägersteig für vielleicht nicht mehr ganz so motivierte Jung-Wanderer. Dafür besonders schön: Auf dem gut ausgeschilderten Wanderweg finden Kinder spannende Motiv- und Spieltafeln.
Eiskaltes Vergnügen: der Eistobel bei Maierhöfen

Seit Urzeiten schon tost das Wasser durch das Naturschutzgebiet "Eistobel" im Westallgäu. Die Schlucht des Flusses Obere Argen verbindet dort auf einer Strecke von rund 3,5 Kilometern die Orte Maierhöfen und Grünenbach.
An den Seiten türmen sich bis zu 130 Meter hohe Felswände, der gesicherte Pfad führt durch den Tobel vorbei an talwärts stürzendem Wasser, Rinnen, Gumpen und Strudellöchern hin zu einem Stausee. 18 Meter geht es für das Wasser am großen Wasserfall hinab in die Tiefe. Ideal für einen Fußmarsch (eineinhalb Stunden, für Kinder geeignet) mit anschließender Erfrischung - Im Tobel kann man auch baden.
