Mit Spannung erwartet wurde eineinhalb Jahre nach den Bauernprotesten die Podiumsdiskussion am Freitagabend im Allgäuer Medienzentrum in Kempten: AZ-Redaktionsleiter Markus Raffler sowie Helmut Kustermann (Leiter der Allgäu-Rundschau, Mitglied der Redaktionsleitung) befragten Europaminister Eric Beißwenger (CSU), den Oberallgäuer BBV-Kreisobmann Andreas Hummel sowie den früheren Vize-Präsidenten im bayerischen Landtag, Thomas Gehring (Grüne).
Es ging um die aktuelle Lage der Landwirte, aber auch immer wieder um ihre Arbeit im Spannungsfeld zwischen Bürokratie und Subventionen sowie Betriebswirtschaft und Naturschutz.
Was ist von den Bauernprotesten geblieben?
Geblieben ist von den Protesten für den Praktiker Andreas Hummel beispielsweise das verstärkte Interesse von Medien und Öffentlichkeit an der Landwirtschaft. „Man versucht jetzt auch die Hintergründe besser rüberzubringen“, sagte er. Das sah Eric Beißwenger ähnlich: „Viele haben ein Ohr für die Bauern entdeckt.“
Das sei gut so, waren sich alle einig. Schließlich sei es bei den Protesten, ergänzte Thomas Gehring, nicht „nur“ um KFZ-Steuerbefreiung oder die Agrardiesel-Rückerstattung gegangen, sondern auch um mangelnde Wertschätzung der landwirtschaftlichen Arbeit.
Viele Themen belasten den Alltag von Bauern, doch es gibt auch Lichtblicke
Derzeit, sagte Andreas Hummel, mache die Arbeit und der Verkauf angesichts guter Marktpreise für Grünlandbetriebe „richtig Spaß“. Er sagte aber auch, dass sich weiterhin viel ändern müsse, um die Landwirtschaft attraktiver zu machen. Die Lage sei derzeit zwar ruhig. Auch wegen des Regierungswechsels. Aber das könne sich auch wieder ändern, sollten die Interessen der Bauern unter den Tisch fallen. „Die Zündschnur ist bei vielen Landwirten noch kurz.“ Schließlich gebe es eine Reihe von Themen, die den Bauern auf den Nägeln brennen, wie beispielsweise die überflüssige Bürokratie.
Bericht folgt.
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