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Bahnhof Kempten: Züge von Kempten nach Augsburg und Hergatz fallen aus

"Unangenehme Situation" für Reisende

Lieferengpässe und kranke Mitarbeiter: Wieder fallen Züge im Allgäu aus

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    Zugreisende von Kempten nach Augsburg und Hergatz müssen sich auf Einschränkungen einstellen.
    Zugreisende von Kempten nach Augsburg und Hergatz müssen sich auf Einschränkungen einstellen. Foto: Matthias Becker

    Die Bahn hat erneut schlechte Nachrichten für ihre Kundinnen und Kunden im Allgäu. Zuerst mussten Fahrgäste in Richtung Ulm mit massiv längeren Fahrzeiten kalkulieren, da es einen Schienenersatzverkehr wegen Gleiserneuerungen gab. Nun gibt es Probleme ab Kempten. Dort entfallen einige Züge in Richtung Augsburg und Hergatz. Die Bahn fordert Kunden auf, sich vor der Fahrt über die Verbindungen zu informieren. Der Fahrgastverband Pro Bahn spricht von einer „unangenehmen Situation“ für Reisende.

    Deutsche Bahn: Einige Züge ab Kempten fallen aus

    Die Bahn nennt Gründe, warum es zu den Zugausfällen kommt. Es gebe Lieferengpässe und einen hohen Krankenstand in der Werkstatt in Kempten. Die Fahrzeugsituation sei deshalb angespannt. „Wir können verstehen, dass Fahrgäste sauer sind“, sagt Dirk Kipper-Gobain aus Weitnau. Er ist Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn und für Südschwaben und das Allgäu zuständig. Bahngäste müssten wieder vier Wochen lang mit Einschränkungen rechnen. Die Bahn hat nämlich angekündigt, dass die Situation bis voraussichtlich 8. Oktober so bleibt. Kipper-Gobain sei selbst von der Ankündigung überfahren worden, wie er sagt.

    Schon länger kritisiere der Fahrgastverband das Ausschreibungsverfahren der Bayerischen Eisenbahngesellschaft. Der günstigste Anbieter komme zum Zug, so Kipper-Gobain. „Da liegt der Hase im Pfeffer.“ Durch dieses System bestehe die Gefahr, dass Anbieter ausgewählt werden, die zu knapp kalkuliert haben. Werde eine Werkstatt nicht mit ausreichend Geld ausgestattet, wirke sich das später auf den Betrieb der Strecke aus.

    Was sagt die Bahn zu den Problemen in Kempten, die nun bis Oktober anhalten können? Zum einen gebe es Lieferengpässe: So werde etwa auf Ersatzteile gewartet, die für die Instandhaltung der Fahrzeuge benötigt werden, sagt eine Sprecherin der Bahn. „Lieferengpässe treffen viele Unternehmen, auch die Deutsche Bahn ist davon in Teilen betroffen. Das kann leider regional zu betrieblichen Einschränkungen im Zugverkehr führen.“ Und auch ein hoher Krankenstand in den Werkstätten könne die Reparatur und Instandhaltung von Zügen verzögern. Das soll gerade in einer Bahn-Werkstatt in Kempten der Fall sein.

    Bahn sucht kurzfristig Ersatz für erkrankte Mitarbeiter in Kempten

    „Wir versuchen, kurzfristig Ersatz für erkrankte Mitarbeitende zu finden.“ Die Bahn spüre auch den Fachkräftemangel. Zwar werde durch die seit Jahren laufende Joboffensive immer wieder zusätzliches Personal eingestellt. „Trotzdem kann ein sehr hoher Krankenstand punktuell zu einer angespannten Personalsituation führen.“

    Man bedauere die aktuellen Einschränkungen für die Fahrgäste sehr. „Wir bei der DB tun alles, um die Auswirkungen auf unsere Kundinnen und Kunden so gering wie möglich zu halten.“ Die Bahn bietet alternative Linien an. Da wäre zum Beispiel der RE7 (Augsburg - Lindau-Reutin) und der RE70 (München - Lindau-Reutin). Diese Züge halten zusätzlich in Günzach als Ersatz für die entfallenden Züge. Reisende sollen sich vor der Fahrt über die App oder unter bahn.de informieren.

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