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Blutspenden im Allgäu: So läuft die Erstspende ab und Termine

Bayerisches Rotes Kreuz

"Weil Blut nicht künstlich hergestellt werden kann": So läuft die Blutspende im Allgäu ab

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    Jeden Tag werden in Bayern 2000 Blutspenden benötigt. Eine Blutspende kann bis zu drei Leben retten.
    Jeden Tag werden in Bayern 2000 Blutspenden benötigt. Eine Blutspende kann bis zu drei Leben retten. Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa (Symbolbild)

    Blutspenden kann Leben retten. Und doch tun es die wenigsten Menschen. Nach Angaben des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) spenden etwa fünf Prozent der Menschen in Bayern regelmäßig Blut. Wer Blut spenden kann und wie eine Blutspende abläuft, erklärt Claus-Peter Lang, Gebietsreferent für Schwaben beim Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes.

    Wir treffen Lang bei einem Blutspendetermin in Immenstadt (Landkreis Oberallgäu). Einige Menschen gehen an diesem Nachmittag im Pfarrheim St. Nikolaus ein und aus und spenden ihr Blut, um Leben zu retten. Medizinisches Fachpersonal vom BRK und viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Viele von ihnen sind schon seit Jahren dabei.

    So viele Blutspenden werden täglich benötigt

    "Blutspenden ist wichtig, weil Blut nicht künstlich hergestellt werden kann", sagt Claus-Peter Lang. Pro Tag werden nach Angaben des BRK im Freistaat 2000 Blutkonserven benötigt - bundesweit sind es etwa 15.0000. Täglich sind 19 Entnahmeteams in Bayern unterwegs und sammeln die Spenden ein, so Lang.

    Claus-Peter Lang ist Gebietsreferent für Schwaben beim Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes.
    Claus-Peter Lang ist Gebietsreferent für Schwaben beim Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    Nach der Spende wird das Blut über Nacht zum Produktions- und Logistikzentrum des BRK in Wiesentheid im unterfränkischen Landkreis Kitzingen transportiert. Dort werden die Blutkonserven verarbeitet und im Labor untersucht. Nach etwa zwei Tagen ist alles abgeschlossen. Dann werden die Konserven über das Vertriebssystem des BRK an die Blutbanken gegeben und von dort aus wiederum an die Kliniken in Bayern verteilt. 42 Tage lang sind die Blutkonserven haltbar.

    "Wir trennen eine Blutkonserve in drei wichtige Bestandteile auf", sagt Lang. "Jeder Bestandteil für sich kann Leben retten." Das Blut besteht aus vier Bestandteilen: Blutplasma, rote Blutkörperchen, Blutplättchen und weiße Blutkörperchen. Letztere werden nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus den Blutpräparaten entfernt, da sie nicht eingesetzt werden können.

    Jeder dritte Mensch ist laut BRK mindestens einmal in seinem Leben auf ein Blutprodukt angewiesen. In welchen Bereichen die Blutspenden eingesetzt werden, zeigt unsere Grafik.

    (Lesen Sie auch: Warum Blutspende-Termine in Memmingen so gut genutzt werden)

    Wer kann Blut spenden?

    Wer Blut spenden möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein. Zudem sollten sich Spenderinnen und Spender am Tag der Blutspende gesund fühlen und ausreichend gegessen und getrunken haben, sagt Lang. Weitere Infos zur Blutspende gibt es auf der Website des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes.

    Wie läuft eine Blutspende ab?

    Wer sich für einen Blutspende-Termin angemeldet hat, muss sich vor Ort zunächst registrieren. Menschen, die bereits einen Blutspendeausweis haben, legen diesen vor. Erstspender melden sich mit ihrem Ausweis an. Nach der Registrierung bekommen die Blutspenderinnen und Blutspender ein Formular, in dem mehrere Fragen zum Gesundheitszustand beantwortet werden müssen.

    Danach geht es weiter zum Labor, wo der sogenannte Hämoglobinwert oder Hb-Gehalt des Blutes bestimmt wird. Hämoglobin ist nach Angaben des BRK ein Eiweißmolekül, das sich in den roten Blutkörperchen befindet und für die rote Farbe des Blutes sorgt. Es ist für den Sauerstoff- und Kohlendioxidtransport im Blutkreislauf verantwortlich.

    Nach der Bestimmung des Hb-Wertes gibt es ein Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt. Diese gehen mit der Blutspenderin oder dem Blutspender den ausgefüllten Fragebogen durch, klären über die Blutspende auf und beantworten offene Fragen. Zudem messen die Ärztin oder der Arzt den Blutdruck und die Körpertemperatur.

    (Lesen Sie auch: Warum dieser Memminger Blut spendet)

    Danach beginnt die eigentliche Blutspende. Die Spenderin oder der Spender legt sich auf eine freie Liege und dann führt das Personal vor Ort die Nadel in den Arm ein. Auf einem kleinen Bildschirm neben der Liege kann man einsehen, wie schnell das Blut fließt und wie viel Blut bereits im Beutel ist. Am Ende der Blutspende müssen 500 Milliliter darin sein.

    Nach der Spende sollten sich Blutspenderinnen und Blutspender mindestens zehn Minuten ausspannen sowie viel essen und alkoholfreie Getränke zu sich nehmen. Essen und Trinken gibt es kostenlos vor Ort.

    Obwohl die Menschen da sind, um sich eine Nadel in den Arm stechen zu lassen - keineswegs für jeden eine angenehme Angelegenheit - sind viele Blutspenderinnen und Blutspender an diesem Nachmittag in Immenstadt gut gelaunt. Wie es scheint, ist das hier eine eingeschworene Gemeinschaft aus Menschen, die zusammen Gutes tun wollen.

    Wie lange dauert eine Blutspende?

    Die Blutspende an sich dauert zehn Minuten. Dennoch sollte man mindestens eine Stunde Zeit einplanen, "damit die Spende nicht unter Zeitdruck passiert", sagt Claus-Peter Lang.

    Etwa vier Wochen nach der Blutspende bekommen Erstspender ihren Blutspendeausweis zugeschickt. Schon 56 Tage nach der Spende können sie wieder zum Blutspenden gehen. Frauen dürfen innerhalb von zwölf Monaten viermal Blutspenden, Männer sechsmal.

    Blutspende im Allgäu: Das sind die nächsten Termine

    Die nächsten Blutspende-Termine des Bayerischen Roten Kreuzes und Anmeldemöglichkeiten finden Sie online. Die nächsten Termine im Oktober 2022 im Allgäu sind:

    Kempten und Oberallgäu

    • 6. Oktober: Buchenberg
    • 10. und 11. Oktober: Kempten
    • 12. Oktober: Oberstdorf
    • 13. Oktober: Waltenhofen
    • 14. Oktober: Sonthofen
    • 28. Oktober: Wertach

    Kaufbeuren und Ostallgäu

    • 4. Oktober: Marktoberdorf
    • 7. Oktober: Kaufbeuren
    • 17. Oktober: Seeg
    • 19. Oktober: Füssen
    • 20. Oktober: Obergünzburg

    Memmingen und Unterallgäu

    • 4. Oktober: Heimenkirch
    • 10. Oktober: Ottoobeuren
    • 13. Oktober: Bad Grönenbach
    • 17. Oktober: Mindelheim
    • 24. Oktober: Memmingen

    Westallgäu / Landkreis Lindau

    • 6. Oktober: Röthenbach
    • 11. Oktober: Maierhöfen
    • 25. Oktober: Scheidegg
    • 31. Oktober: Opfenbach

    Stand: 28. September. Alle Angaben ohne Gewähr.

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