Zum Volkstrauertag

Buchloe gedenkt der Opfer von Krieg und Gewalt

Volkstrauertag 2023 Überall in Deutschland wurde gestern der Volkstrauertag begangen. In Buchloe nahmen zahlreiche  Frauen und Männer an der von Stadt und Veteranen- und Soldatenkameradschaft organisierten Gedenkfeier am Kriegerdenkmal teil. Buchloes 1. Bürgermeister Robert Pöschl und Kameradschaftsvorsitzender Helmut Seidel (am Rednerpult) 
erinnerten an die Bedeutung des Tages gerade in unserer Zeit.

In Buchloe nahmen zahlreiche Frauen und Männer an der von Stadt und Veteranen- und Soldatenkameradschaft zum Volkstrauertag organisierten Gedenkfeier am Kriegerdenkmal teil. Buchloes Bürgermeister Robert Pöschl und Kameradschaftsvorsitzender Helmut Seidel (am Rednerpult) erinnerten an die Bedeutung des Tages gerade in unserer Zeit.

Bild: Klaus D. Treude

In Buchloe nahmen zahlreiche Frauen und Männer an der von Stadt und Veteranen- und Soldatenkameradschaft zum Volkstrauertag organisierten Gedenkfeier am Kriegerdenkmal teil. Buchloes Bürgermeister Robert Pöschl und Kameradschaftsvorsitzender Helmut Seidel (am Rednerpult) erinnerten an die Bedeutung des Tages gerade in unserer Zeit.

Bild: Klaus D. Treude

Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten stehen im Zentrum der Gedenkfeier in Buchloe - und zeigen, dass der Volkstrauertag nicht an Bedeutung verloren hat.
19.11.2023 | Stand: 17:31 Uhr

Überall in Deutschland, auch in Buchloe, gedachten am Volkstrauertag die Menschen der Opfer von Krieg und Gewalt. Der Tag hat in unserer Zeit, fast 100 Jahre nachdem er erstmals begangen wurde, nichts von seiner Bedeutung verloren - das wurde in den Reden bei der Gedenkfeier am Kriegerdenkmal deutlich. Im Gegenteil, das Blutvergießen ganz in unserer Nähe, in der Ukraine und im Nahen Osten, zeigt, dass Kriege mit all ihren schrecklichen Auswirkungen auch heute möglich sind.

Viele Bürger besuchen die Buchloer Gedenkfeier zum Volkstrauertag

Die Sinnlosigkeit blutiger Konflikte mache ihn immer wieder „sprachlos vor Betroffenheit“, so Buchloes Erster Bürgermeister Robert Pöschl, der im Anschluss an die Gedenkgottesdienste in der evangelischen Hoffnungskirche und der katholischen Stadtpfarrkirche in seiner Ansprache am Kriegerdenkmal eindringlich an die doppelte Bedeutung des Gedenktages erinnerte: Gedenken und Mahnung. Trotz des eher ungemütlichen Wetters nahmen viele Bürgerinnen und Bürger an der von Stadt sowie Veteranen- und Soldatenkameradschaft organisierten Feier teil. Die Fahnen der Buchloer Vereine, die Stadtkapelle unter Stabführung von Jürgen Herrmann und der von der Freiwilligen Feuerwehr gestellte Ehrenzug gaben der Veranstaltung den ihr gebührenden Rahmen.

Frieden und Freiheit, so Pöschl, seien keine Selbstverständlichkeit. Sie müssten immer wieder neu erkämpft, stets verteidigt und bewahrt werden. Es gelte aus der Geschichte zu lernen und die Erinnerung lebendig halten. „Nie wieder“ müsse die Losung des Volkstrauertages zu all den schrecklichen Ereignissen der Vergangenheit lauten. Diese Schrecken dürften sich nicht wiederholen.

Buchloes Bürgermeister spricht sich gegen Rassismus, Hass und Gewalt aus

Die aktuellen Tendenzen in Deutschland und Europa hin zu Spaltung, Unfreiheit und Hass bereiten dem Stadtoberhaupt Sorgen. Pöschl forderte, sich aktiv mit unserer Geschichte auseinanderzusetzen und sich stark zu machen für die Kultur des Dialogs, für Demokratie, Menschenrechte und Toleranz. Pöschl sagte eindringlich: „Wir dürfen Rassismus, Hass und Gewalt keinen Raum geben. Es ist unerträglich, wenn im Jahr 2023 öffentlich antisemitische Parolen skandiert werden.“ Vielmehr sei das friedliche Miteinander der Menschen die Stärke unserer Gesellschaft. Pöschl beschwor eindringlich Solidarität und Mitgefühl mit den Opfern von Krieg und Gewalt. Er schloss mit dem Appell: „Verpflichten wir uns, für eine friedlichere und gerechtere Welt einzustehen und die Zukunft zum Besseren zu gestalten.“

Auch Helmut Seidel, der Vorsitzende der Veteranen- und Soldatenkameradschaft Buchloe, ging in seiner Ansprache auf das Leid der Menschen ein, die ihr Leben durch den Krieg verloren hatten oder deren Leben der Krieg überschattete. Er verwies auf den Wert der Erinnerung an die Menschen, ihre Namen, ihre Schicksale, an Orte und Ereignisse. Seidel: „Wir brauchen den Respekt vor den Millionen von Opfern.“

Helmut Seidel erinnert an die Kriegstoten in der Ukraine und im Nahen Osten

Man brauche aber auch Momente des Innehaltens, wie an diesem Tag vor dem Kriegerdenkmal. Er thematisierte die äußerst problematische Verarbeitung des Erlebten durch die Betroffenen. Wie Pöschl erinnerte er an die Kriegstoten in der Ukraine und im Nahen Osten und deren Angehörige. Aber auch der „getöteten russischen Soldaten, die diesem Krieg nicht ausweichen konnten“ galt sein Gedenken. Ebenfalls schloss er die Soldaten der Bundeswehr und die Polizisten ein, die ihr Leben im Auslandseinsatz verloren hatten. Er war ganz bei den Aussagen des Bürgermeisters, der dazu aufgerufen hatte, die Welt besser zu machen. Seidels Vision: Man müsse mit den Menschen weltweit Freundschaft schließen und für den Frieden bereit sein. Weltweit, in Europa, im persönlichen Umfeld und in Buchloe.

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