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Corona-Kontrolle: Polizisten stehen in Zivil an der Liftkasse

Skifahren im Allgäu

Polizisten stehen für Corona-Kontrolle in Zivil an der Liftkasse

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    Ein kleiner Kunststoff-Clip macht´s möglich: Die neuartige Halterung am Skihelm-Gurt erleichtert das Tragen der Corona-Maske.
    Ein kleiner Kunststoff-Clip macht´s möglich: Die neuartige Halterung am Skihelm-Gurt erleichtert das Tragen der Corona-Maske. Foto: Michael Munkler

    „Die Polizei macht scharfe Kontrollen“, sagt Ralf Speck von der Alpspitzbahn in Nesselwang. Der Geschäftsführer des Unternehmens berichtet: Neulich seien zwei Beamte in Zivil an der Liftkasse angestanden und hätten Skikarten gewollt, ohne einen 2G-Nachweis (vollständig geimpft oder genesen) vorlegen zu können. Das Personal habe richtig reagiert und einen Kartenverkauf verweigert, schildert Speck. „Da gab es dann auch nichts zu beanstanden.“ Auch sonst kontrollierten Beamte immer wieder, ob die Corona-Regeln in dem beliebten Ostallgäuer Wintersportgebiet eingehalten werden – zum Beispiel die Abstandsregeln.

    Szenenwechsel. Ein sonniger Tag im Skigebiet Ofterschwang im Oberallgäu: An der Sesselbahn-Talstation in Gunzesried steht ein Skifahrer ohne Maske zur Bergfahrt an. Freundlich, aber bestimmt spricht ihn ein Bahn-Mitarbeiter an: „Bitte setzen Sie ihre Maske auf.“ Der Wintersportler entschuldigt sich: „Sorry, hatte ich ganz vergessen.“ Und schwebt mit ordnungsgemäßem Mund-Nasen-Schutz im Sessellift bergwärts.

    Bergbahnen Oberstdorf/Kleinwalsertal haben Ranger für Kontrollen eingestellt

    Die große Mehrheit der Wintersportler habe inzwischen die Corona-Regeln verinnerlicht, sagt Jörn Homburg von den Bergbahnen Oberstdorf/Kleinwalsertal (OK). Immer wieder höre er: „Wir sind ja froh, endlich wieder auf die Pisten zu können.“ Die OK-Bergbahnen haben an allen Bahnen Ranger eingestellt, die während des Skibetriebs in erster Linie die Einhaltung der Pandemie-Regeln kontrollieren. Homburgs Fazit: Alles habe sich ganz gut eingespielt.

    Wäre da nicht das Problem mit den Wartezeiten an den Kassen beim Verkauf der Tagestickets mit dem erforderlichen 2G-Nachweis. Vor allem dann, wenn viel Betrieb ist – wie vergangenes Wochenende. Wenn alle Gäste Ausweis und Impfnachweis (meist auf dem Handy) parat halten würden, könnte es zügiger gehen, betont Homburg. Er sagt aber auch: Die Warteschlangen wirkten wegen der vorgeschriebenen Abstandsregeln „optisch länger“, als sie eigentlich seien. Alpspitzbahn-Chef Speck berichtet, in Nesselwang seien jetzt bei großem Andrang an Wochenenden eigens zwei Mitarbeiter im Einsatz, die Impfnachweis und Personalien schon vor der Kasse bei den Wartenden kontrollieren.

    "Großer Aufwand, der zusätzliches Personal erfordert"

    Mit der ausgestellten Bestätigung gehe dann der Ticketverkauf am Schalter genauso zügig wie ohne Corona-Beschränkungen. „Das alles ist für uns ein großer Aufwand und erfordert zusätzliches Personal“, sagt Speck. Die Mehrkosten würden teilweise über die in dieser Saison erstmals erhobene Parkgebühr ausgeglichen.

    Die Walmendingerhornbahn ist eine große Kabinenbahn im Kleinwalsertaler Mittelberg, die Skifahrer von 1200 Meter auf 1948 Meter befördert. Oben angekommen gibt es zwei Sessellifte und mehrere anspruchsvolle Abfahrten, wovon eine Piste bis hinunter ins Tal führt.
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    Roland Pichl (60), begeisterter Skifahrer aus Lauben im Oberallgäu, hat kein Problem mit Warteschlangen. Weil er sich – wie jede Saison – eine Superschnee-Karte gekauft hat, die den ganzen Winter an den meisten Liften und Bahnen im Allgäu, im Tannheimer Tal und im Kleinwalsertal gültig ist. Einmal mit dem entsprechenden persönlichen Nachweis freigeschaltet, geht es für die Saisonkarten-Inhaber ohne weitere Corona-Statuskontrolle ins Skigebiet.

    Wenn Skibrille oder Sonnenbrille durch Mund-Nasen-Schutz beschlagen

    An die Maske beim Anstehen am Lift oder der Bergbahn habe er sich inzwischen gewöhnt, sagt Wintersportler Pichl. „Natürlich nervt es, wenn Skibrille oder Sonnenbrille durch den aufgesetzten Mund-Nasen-Schutz beschlagen.“ Doch inzwischen gebe es im Sportfachhandel spezielle Haken für den Helm, wo die Maske eingehangen wird. „Klappt super“, sagt Pichl beim kurzen Gespräch im Sessellift – und wedelt hinunter ins Tal.

    Kommendes Wochenende können sich Wintersportler laut Wetteronline in ganz Bayern übrigens über eine gute Portion Neuschnee freuen. Es soll zudem zeitweise weiter schneien.

    Besonderer Tipp: der Maskenhalter am Helm

    • Prinzip: Am Helm selbst oder an den beiden Haltegurten werden zwei Kunststoffhaken befestigt, in die die FFP-2-Maske (vorgeschrieben bei der Bergfahrt und beim Anstehen) eingehangen wird.
    • Vorteile: Der lästige Druck auf die Ohren durch die ständig getragene Maske und den aufgesetzten Ski-Helm gibt es nicht mehr. Ohne nervendes Herumfummeln ist der gut am Helm oder am Helmgurt befestigte Mund-Nasenschutz beim Anstehen an der Bahn oder am Lift aufgesetzt. Das geht auch, ohne die Skihandschuhe auszuziehen. Es kann nicht mehr passieren, dass die Maske bei der Abfahrt verloren geht.
    • Erhältlich: Diese Neuerung ist in vielen Sportgeschäften oder im Internet-Handel erhältlich.
    • Kosten: Ein Set Skihelm-Maskenhalter gibt es für etwa vier bis zehn Euro.

    Wer Geld sparen will, kann es mit etwas Tüftel- und Bastelsinn selbst versuchen: Entscheidend ist, dass die Maske an Helm oder -haltegurt so befestigt wird, dass die FFP-2-Maske nicht direkt am Ohr befestigt werden muss, was unter dem Skihelm viele Wintersportler als lästig empfinden.

    Lesen Sie auch: Zum Skifahren über die Grenze? Was gilt beim Ausflug? Die aktuellen Corona-Regeln für Österreich

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