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Das ist Familiensache

Rettenberg

Das ist Familiensache

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    Bereits 2004 investierte das Ehepaar in die Alpsee-Bergwelt. Damals noch mit Unterstützung der Stadt Immenstadt. Sie beteiligte sich mit 20 Prozent. Kürzlich kauften Hagenauers den Anteil der Stadt für 1,4 Millionen Euro zurück. Geschäftsführer der Bergwelt GmbH und Co KG sind Martin Hagenauer und seine Ehefrau Sabine.

    Die Alpsee Bergwelt (damals Alpsee Skizirkus) war der Hausberg von Martin Hagenauer, der in Ratholz am Alpsee als Landwirtssohn aufgewachsen ist. „Der damalige und noch heutige Betriebsleiter und Freund, Martin Gomm, hat es immer verstanden, uns junge Burschen zusammenzuhalten“, sagt Hagenauer. „Er war es auch, der den Kauf 2004 maßgeblich eingefädelt hat.“ Obwohl die Schlepplifte modernisiert wurden, habe sich der Winterbetrieb nicht mehr rentiert. „Schweren Herzens mussten wir die Lifte 2016 abbauen“, sagt Sabine Hagenauer. Das sei gerade für Sohn Michl (24) schlimm gewesen. Der Mechatroniker-Meister hat die Ausbildung zum „Betriebsleiter Seilbahn“ erfolgreich absolviert. Auch Tochter Anja (22), gelernte Ergotherapeutin, arbeitet nun voll im Betrieb mit. Über den Gewinn, den die Alpsee Bergwelt abwirft, will die Familie nicht sprechen.

    Mit der von Martin Hagenauer und Dominik Buhl geleiteten „Hagenauer Group“ hat der Bauunternehmer im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 80 Millionen Euro gemacht. Hagenauer hatte 1989 mit einer Ein-Mann-Schreinerei angefangen und sich dann mit Innenausbauten in der „gehobenen Hotellerie“ etabliert. Heute baut und saniert die Hagenauer Group bundesweit als Generalunternehmer schlüsselfertig größere Hotel und Büroimmobilien. Die Firma hat 250 Mitarbeiter.

    Seit 1993 lebt Martin Hagenauer im Rettenberger Ortsteil Freidorf. Von dort stammt seine Ehefrau Sabine. Die Familie wohnt in einem Bauernhof mit der Mutter von Sabine Hagenauer (der Vater ist bereits gestorben), dem Bruder und dessen Familie sowie den Kindern Michl und Anja. Weil der Bruder als Hofnachfolger den Milchviehbetrieb aufgab, pachteten Hagenauers den Stall und gründeten eine Alpakazucht. „Über den Winter haben wir auch Pensionsvieh, also Schumpen von anderen Landwirten im Stall“, sagt Sabine Hagenauer. Die Familie kümmert sich um 63 Lamas und Alpakas, seit langem schon züchten Hagenauers auch Walliser Schwarznasenschafe. Am Grünten möchten die Hagenauers „ein stimmiges Gesamtkonzept“ verwirklichen. So soll ein neuer Wanderweg von der Höfle Alpe bis zur Gipfelstation entstehen, um die Wanderer zu lenken. Sie sollen nicht mehr querfeldein laufen. Im Winter wird auf dem Weg eine Rodelbahn präpariert – falls alles glatt läuft. In Kranzegg am Fuße des Grünten wird das Konzept von vielen gut geheißen. Es gibt aber auch Gegner. Sie kritisieren vor allem die geplante Walderlebnisbahn, die Waldflächen zerstöre.

    „Das ist Unsinn“, sagt Martin Hagenauer. Die Anlage solle mit möglichst wenigen Eingriffen in die Natur verwirklicht werden. Ein Sommerbetrieb mit solch einer Attraktion sei nötig und nur so sei ein Gewinn zu erzielen: „Der Winterbetrieb allein ist nicht rentabel.“ Die Gegner der Planung lädt Hagenauer zum persönlichen Gespräch ein. „Vielleicht kann man die eine oder andere Anregung übernehmen.“ Zur Kritik, dass es am Grünten einen Massenansturm geben werde, sagt Hagenauer: „Da bin ich anderer Meinung. Auf jeden Fall müssen wir die Besucher auf Wege lenken.“

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