Der riesige Felsspalt am Gipfel des Hochvogels (2592 Meter) hat sich im Laufe des zu Ende gehenden Winters zwar weiter vergrößert, es wurde aber keine „Beschleunigung der Bewegung“ beobachtet. Das sagte Geologe Johannes Leinauer von der Technischen Universität (TU) München auf Anfrage unserer Zeitung. Demnach deute bisher nichts auf einen baldigen Abbruch des südlichen Gipfelbereichs hin. Nach Angaben Leinauers verbreitert sich der Spalt pro Monat um etwa zwei Millimeter. Mit speziellen Gerätschaften wird am Hochvogel bei Hinterhornbach seit 2018 die Bewegung des Berges dokumentiert. Genauer gesagt: Es wird untersucht, inwieweit sich ein großer Teil des gewaltigen Hauptdolomit-Gipfelbereichs immer weiter abspaltet. Irgendwann – so die Prognose – würde er sozusagen nach Süden „wegkippen“. Die Folge wäre ein gewaltiger Bergsturz mit möglicherweise über 200 000 Kubikmetern Felsgestein.
Hinterhornbach/München