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Der Sommer im Allgäu war bis jetzt zu warm - doch kommen die heißesten Tage erst noch?

Sommer im Allgäu

Der Sommer im Allgäu war bis jetzt zu warm - doch die heißesten Tage könnten erst noch kommen

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    Dieser Sommer wird erneut zu warm ausfallen, sagt Meteorologe Joachim Schug.
    Dieser Sommer wird erneut zu warm ausfallen, sagt Meteorologe Joachim Schug. Foto: Patrick Pleul/dpa (Symbolbild)

    Steht uns ein heißer Sommer bevor? Trocken, schwül, oder doch eher kühl und regnerisch? Der 100-jährige Kalender sieht es so: Ist das Frühjahr eher trocken, so wie es in diesem Jahr der Fall war, wird der Sommer lang und schwül. Was sagt ein Meteorologe dazu?

    Bis jetzt war der Sommer im Allgäu, Kleinwalsertal und am Bodensee - trotz der kühlen letzten Woche mit Schnee auf dem Nebelhorn - viel zu warm und zu sonnig und oft zu trocken, sagt der aus Sonthofen stammende Meteorologe Joachim Schug. „Nur die Sommer 2003 und 2023 waren noch etwas wärmer und schöner.“ Ein großer Kälteeinbruch sei vorerst nicht in Sicht.

    Schwül und gewittrig wegen „des viel zu warmen Mittelmeeres“

    Mit „schwül“ könnte der 100-jährige Kalender aber richtig liegen. Schug sagt: „Mit Südwestwinden geht es schwül und gewittrig weiter - wegen des viel zu warmen Mittelmeers.“ Lokal könne der Sommer dann zu feucht ausfallen - mehr am Alpenrand als im Unterland.

    Die heißesten Tage des Sommers stehen uns laut Schug noch bevor. Auch rein statistisch betrachtet. Üblicherweise sei das Ende Juli, Anfang August der Fall. „Ob es genau dann oder eine Woche vorher oder nachher nochmal richtig heiß wird, kann man natürlich nicht sagen.“ Und klar sei auch, dass der Sommer erneut zu warm ausfallen werde.

    „Eiskalten Winter, bei dem Bodensee zufriert, kann man fast 100-prozentig ausschließen“

    Über den Winter sagt der 100-jährige Kalender, dass er anfangs sehr trocken sein wird. „Vom 12. Februar bis zum Ende des Winters ist es aber feucht mit starkem Regen.“ Wagt Meteorogole Schug eine Prognose? „Die letzten Winter waren alle viel zu warm - die globale Erwärmung lässt sich nicht leugnen. Einen eiskalten Winter mit gefrorenem Bodensee (zuletzt 1962/1963) kann man jetzt fast 100-prozentig ausschließen.“

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    Ein Rückblick vom schneeweißen Januar zum grünen Frühling, über den blühenden Sommer hin zum bunten Herbst - die Jahreszeiten im Allgäu waren 2024 vielfältig.

    Ob es viel oder wenig Schnee gibt, sei Zufall, sagt Schug. Je nachdem, wo die feuchten Strömungen auftreffen: mehr im Norden durch häufigere Nordwestlagen oder mehr auf der Alpensüdseite durch häufige Südwinde. Ein viel zu warmer Winter könne ohne weiteres in den mittleren und höheren Lagen auch viel Schnee bringen. „Dass auf einen warmen Sommer ein sehr kalter Winter kommen muss, trifft leider kaum zu.“

    100-jähriger Kalender: Wetter von Himmelskörpern beeinflusst?

    Liegt der 100-jährige Kalender aus seiner Sicht oft richtig? Kaum, sagt Schug. „Ab und zu stimmen die Prognosen, ab und zu knackt auch jemand den Lotto-Jackpot.“ Der Kalender basiere auf Wetterbeobachtungen aus sieben Jahren - von 1652 bis 1658. Mauritius Knauer hatte sie zusammengestellt. Er war Abt im Kloster Langheim, Oberfranken. Die Aufzeichnungen sollten es möglich machen, das Wetter besser vorhersagen zu können, auch um die Landwirtschaft zu unterstützen, heißt es beim Deutschen Wetterdienst.

    Knauer habe irrtümlich angenommen, dass das Wetter abwechselnd von sieben Himmelskörpern beeinflusst werde: Sonne, Mond, Saturn, Jupiter, Mars, Venus und Merkur galten damals als Planeten. Jedes Jahr wirke ein anderer Himmelskörper auf die Witterung ein, glaubte er - und nach sieben Jahren ging es von vorn los, so der DWD. Und so war aus Knauers Sicht die Wetteraufzeichnung auch nach sieben Jahren fertig, weil sich das Wetter nun wiederholen werde.

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