Ein Vorgeschmack auf den den Winter: In den Bergen hat es geschneit. Unser Bild zeigt Wanderer am Bschießer im Tannheimer Tal.
Bild: Michael Munkler
Ein Vorgeschmack auf den den Winter: In den Bergen hat es geschneit. Unser Bild zeigt Wanderer am Bschießer im Tannheimer Tal.
Bild: Michael Munkler
Bis zu 20 Zentimeter Schnee sind am Wochenende in den Hochlagen der Allgäuer Alpen gefallen. Weit weniger als vorhergesagt, also ein „Wintereinbruch light“. Und schon der Sonntag war wieder wärmer mit ansteigenden Temperaturen in allen Höhenlagen.
„Auch am Wochenbeginn wird es unter Hochdruck-Einfluss erneut trocken, schön und mild“, prognostiziert Meteogroup-Chefmeteorologe Joachim Schug. Erst zur Wochenmitte sei mit Niederschlägen zu rechnen. Die Schneefallgrenze liege aber voraussichtlich oberhalb von 2000 Metern. Damit bleibt es für November erneut mild. Danach stelle sich sogar eine „kräftige Hochdrucklage“ in den Bergen ein, sagt der Meteorologe und fügt hinzu: „Ein richtiger Wintereinbruch lässt weiter auf sich warten.“
Inzwischen sind alle Alpenvereinshütten in den Allgäuer Alpen geschlossen, auch die meisten Berg-Gasthäuser haben bis zum Beginn der Wintersaison zu. So auch die Schwarzenberghütte. Albert Hanschek (66) hat am Sonntag die bei Bad Hindelang-Hinterstein gelegene Hütte geschlossen. Nach knapp 37 Jahren ist er dienstältester Hüttenwirt eines rund ums Jahr bewirtschafteten Unterkunftshauses in den Allgäuer Alpen und hört jetzt auf.
Die Hütte der Sektion Illertissen des Deutschen Alpenvereins (DAV) liegt auf knapp 1400 Metern und ist in der Sommer- wie Wintersaison insbesondere bei Familien mit Kindern als Übernachtungs-Stützpunkt beliebt. Eine Nachfolgerin wurde laut Albert Hanschek gefunden.
Die meisten Bergbahnen hatten am Sonntag zum Ende der Herbstferien in Bayern den Betrieb eingestellt und öffnen wieder zum Start in die Winter- und Skisaison, die – je nach Schneelage – für Anfang Dezember geplant ist. Die Fellhornbahn bei Oberstdorf hat allerdings einen Sonderfahrbetrieb für Wanderer bei gutem Wetter mittwochs im November geplant. Demnach verkehrt die Kabinenbahn am 9., 16. und 23. November jeweils von 11 bis 14.30 Uhr. In den Bergen müssen Wanderer vor allem nordseitig mit schneebedeckten und rutschigen sowie feuchten Wegpassagen rechnen. „Zudem sind einige im Sommer vorhandene Aufstiegshilfen zur Überwinterung oder Wartung abmontiert“, teilt die Alpin-Information Oberstdorf mit. Vor allem fehlende Brückenübergänge, aber auch abgebaute Stahlseile oder nicht mehr sichtbare Wegweiser könnten die Begehbarkeit mancher alpiner Weganlagen erschweren.
Ob der geplante Start in die Wintersaison bei den Bergbahnen klappt, muss sich zeigen – und ob es bis dahin genug Schnee gibt für die Pistenpräparierung.
Lesen Sie auch: Passen Wintersport im Allgäu und Klimakrise noch zusammen?