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Die Bundeswehr bleibt

Kaufbeuren

Die Bundeswehr bleibt

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    Bundeswehr Kaufbeuren
    Bundeswehr Kaufbeuren Foto: Mathias Wild

    Eigentlich sollte der Kaufbeurer Fliegerhorst schon 2017 geschlossen werden, dann erhielt er eine Gnadenfrist bis 2024. Seit gestern steht fest: Die Bundeswehr behält den Standort und bleibt in Kaufbeuren. Mit großer Freude reagierten heimische Politiker auf diese Nachricht von General Eberhard Zorn. Der Generalinspekteur der Bundeswehr besuchte gestern den Fliegerhorst und das Rathaus.

    Die seit 1957 bestehende Luftwaffenschule wird zwar nach und nach aufgelöst, parallel dazu baut die Bundeswehr aber ab 2024 ein Sanitätsregiment mit 1100 Soldaten in Kaufbeuren auf. Hinzu kommen 100 Feldjäger und eine noch unbekannte Zahl an Reservisten und Zivilisten. Dafür nimmt das Militär laut Zorn in den nächsten Jahren ordentlich Geld in die Hand und baut die nötige Infrastruktur im Fliegerhorst auf. Den südlichen Teil, in dem sich jetzt die Start- und Landebahn befindet, wird die Bundeswehr vermutlich nicht mehr brauchen und das Areal abgeben. Die Stadt könnte dort Gewerbe ansiedeln.

    Doch zunächst ist Oberbürgermeister Stefan Bosse wichtig, dass die Truppe bleibt. Zorn erläuterte, dass die Luftwaffenschule die Technikerausbildung am Tornado noch bis mindestens 2028 übernimmt. Das Kampfflugzeug soll seinen Worten nach bis 2030 im Einsatz bleiben. Wegziehen aus Kaufbeuren wird hingegen die Technikerausbildung am Eurofighter. Diese soll zwar nicht an die Industrie übergeben, sondern in Eigenregie weiter geführt werden. Allerdings nicht mehr an einer Luftwaffenschule, sondern an einem Standort, an dem bereits Eurofighter im Einsatz sind. Welcher dies sein wird, steht laut Zorn erst im nächsten Jahr fest.

    Kaufbeuren profitiert nun davon, dass die Bundeswehr aufgrund der weltweiten Sicherheitslage wieder wachsen will. Deshalb stellte sie 50 Standorte auf den Prüfstand, die laut Reform aus dem Jahr 2011 eigentlich geschlossen werden sollten. Einer davon war Kaufbeuren. Vergangene Woche entschied Ministerin Ursula von der Leyen laut Zorn, den Standort weiterzuführen. Das neue Sanitätsregiment soll drei Aufgaben erfüllen: Truppenausbildung; Sprechstundenbetrieb für ganz Südbayern und Auslandseinsätze. Die 100 Feldjäger sollen auch Reservisten aufnehmen.

    Mit dieser Zusage, für die sich die Staatsregierung stark gemacht habe, bekomme Kaufbeuren eine „langfristige Perspektive“, sagte gestern Dr. Florian Herrmann, Leiter der Staatskanzlei. Die Entscheidung sei auch sicherheits- und strukturpolitisch sinnvoll, denn Bayern sei bereits Standort der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München. 2016 hatte die Bundeswehr das bei weltweiten Einsätzen gefragte Sanitätsregiment in Kempten aufgelöst.

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