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Fahrrad kaufen oder E-Bike kaufen im Allgäu - Händler und Wartezeiten

Lieferengpässe

Fahrrad-Kauf im Allgäu: Das müssen Kunden jetzt wissen

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    Wer ein neues Rad kaufen will, muss sich in vielen Fällen auf lange Wartezeiten einstellen.
    Wer ein neues Rad kaufen will, muss sich in vielen Fällen auf lange Wartezeiten einstellen. Foto: Symbolfoto: Becker (Archiv)

    Wer sein Fahrrad in einer Werkstatt fit fürs Frühjahr machen lassen will oder einen Neukauf plant, sollte sich sputen: „Kunden müssen nach wie vor mit teils langen Wartezeiten rechnen. Das sollte man einplanen“, sagt Tobias Heilig vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Kempten-Oberallgäu. Beim Kauf rät er dazu, flexibel zu sein: „Man muss sich darauf einstellen, dass es bestimmte Produkte oder Marken aktuell nicht gibt.“

    Rohstoffmangel, logistische Probleme und Verzögerungen durch die Corona-Pandemie speziell in Asien: Die weltweiten Lieferengpässe machen weiterhin auch Rad-Händlern aus der Region zu schaffen. „Die Lage hat sich leider nicht entschärft. Bestimmte Alltagsartikel wie Bremsscheiben oder Zahnkränze sind teils schlichtweg Mangelware“, sagt Gerhard Süssner von Zweirad Süssner in Kempten. Die Radbranche bekomme die Schattenseite der Globalisierung mit voller Wucht zu spüren: „Wenn in China wegen der Corona-Pandemie Werke stillstehen oder nur halb besetzt sind, dann wirkt sich das bis zu uns aus“, nennt Süssner als Beispiel.

    (Lesen Sie auch: Immer mehr Radler und Motorradfahrer sterben bei Unfällen - auch im Allgäu)

    Nachfrage nach E-Bikes im Allgäu weiter hoch

    Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Fahrrädern, speziell E-Bikes, nach wie vor sehr hoch. Das führt teilweise zu grotesken Situationen. Für bestimmte Räder eines großen Herstellers wurden Florian Heiss vom Radcenter Heiss in Memmingen kürzlich Wartezeiten von knapp drei Jahren mitgeteilt. „Jahrelang wurde in eine Richtung gearbeitet: Europa lässt in Asien produzieren. Das fällt uns jetzt auf die Füße“, sagt er. Fast in allen Bereichen gebe es innerhalb der Branche eine Verknappung. Mit einer Entspannung wird erst im kommenden Jahr gerechnet. „Aktuell muss man nehmen, was da ist. Das ist frustrierend für alle Beteiligten“, bringt es Süssner auf den Punkt.

    (Lesen Sie auch: Kurios: Fahrrad wird in Berlin gestohlen und im Unterallgäu gefunden)

    Doch es gibt auch Hersteller, die von Lieferengpässen kaum betroffen sind. Als Beispiel nennt Florian Heiss „Riese Müller“ aus Darmstadt. „Das Unternehmen produziert vorwiegend in Europa und ist dadurch deutlich unabhängiger. Preislich ist es im höheren Segment angesiedelt.“ Einen neuen Weg beschreitet ausgerechnet in der aktuellen Krise der frühere Rad-Profi Sebastian Baldauf. Der 32-Jährige aus Niedersonthofen hat eine eigene Radmarke entwickelt. 30 Räder verkaufte er zum Auftakt im vergangenen Jahr: „Das war mehr als erhofft.“

    Der Großteil seiner Produktion findet zwar ebenfalls in Asien statt, „doch dadurch, dass ich nur im kleinen Stil produzieren lasse, treffen mich Lieferengpässe oder Materialknappheit im Vergleich zu großen Herstellern fast gar nicht“. In diesem Jahr will Baldauf 50 Räder verkaufen. Mittelfristig hat er sich zudem ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: „Ich will meine Räder in Deutschland produzieren.“

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