Es ist schon länger beschlossene Sache: Der Staat wird dem Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen finanziell unter die Arme greifen. Bereits 2021 hatten Entscheidungsträger auf Kreis- und Bezirksebene die Weichen für eine gemeinsame Förderung von bis zu 900.000 Euro jährlich gestellt. Geflossen ist bisher aber noch kein Geld. Auch weil noch unklar war, in welcher Höhe sich der Freistaat beteiligt.
Ein Besuch des Ministerpräsidenten am Mittwoch im Musical-Haus wird Klarheit bringen. Denn Markus Söder (CSU) wird in seinem Schlepptau nicht nur den zuständigen Kulturminister Markus Blume haben, sondern auch einen Förderbescheid.
Wie viel Geld wird Bayern beisteuern?
Wie hoch dieser ausfällt, darüber herrscht noch Rätselraten. Informationen unserer Redaktion zufolge schwanken die Schätzungen zwischen 300.000 und 600.000 Euro jährlicher Förderung. Fest steht lediglich: Das Festspielhaus ist dringend auf staatliche Hilfe angewiesen.
Zuletzt hatte Eigentümer Manfred Rietzler erneut eine siebenstellige Summe zuschießen müssen, um das Musicaltheater liquide zu halten. Die Verantwortlichen hatten immer wieder betont, staatliche Subventionen zu benötigen. „Das würde uns dauerhaft stabilisieren“, sagte Theaterdirektor Benjamin Sahler. Und schob nach: „Kein Theater kommt ohne öffentliche Zuschüsse aus.“
Strikte Richtlinien der Politik
Das Festspielhaus ist Sahler zufolge ein kultureller Leuchtturm in der Region. Neben der Wiederaufnahme des Erfolgsmusicals Zeppelin und dem Klassiker Ludwig2 kamen dort im vergangenen Jahr auch einige Neuinszenierungen auf die Bühne. Großer Publikumsmagnet waren auch die Open-Air-Konzerte mit fast 25.000 Besuchern an zwei Wochenenden.
Betont hatten Politiker vorab, dass öffentliche Mittel nur zur Kulturförderung verwendet werden dürfen. Es müsse zudem immer ein konkreter Verwendungsnachweis erbracht werden. Maßgeblich für eine Subvention sind auch die Musikfestspiele Königswinkel, eine Klassik-Konzert-Reihe, die 2023 wieder stattfindet.