Der Memminger Fischertag sorgt weiter für Diskussionen. Zwar hat das Landgericht Memmingen entschieden, dass Frauen dürfen künftig beim Fischertag in Memmingen fischen dürfen. Aber nach dem Ende des Streits geht ein altbekannter Ärger in die nächste Runde: Die Tierschutz-Organisation Peta ist weiter der Meinung, dass die Veranstaltung gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Ein vernünftiger Grund für die Tötung eines Wirbeltieres müssen vorliegen, argumentieren die Tierschützer und bezweifeln dass dem so sei.
Staatsanwaltschaft und Polizei: Peta-Anzeigt liegt noch nicht vor
Peta fordert daher ein sofortiges Verbot des Memminger Fischertags und hat Strafanzeige gegen den amtierenden Fischerkönig "Walter IV, der Taucher“ und gegen die drei Vorsitzenden des Fischertagsvereins Memmingen e. V., erstattet. Von der Staatsanwaltschaft in Memmingen und der Polizei gibt es dazu noch keinen Kommentar, denn: Die Anzeige liege noch nicht vor, heißt es auf Nachfrage unserer Redaktion.
Memminger Fischertag: So begründet Peta die Anzeige
In ihrem Vorgehen berufen sich die Tierschützer auf das Gerichtsurtiel zur Frauenteilnahme beim Fischen. Laut Peta heißt es in der Urteilsbegründung: „Während im Mittelalter die Reinigung des Stadtbachs den Hintergrund des Ausfischens darstellte, stehen heute der Traditionsgedanke sowie der Spaßfaktor gleichermaßen nebeneinander.“ Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei Peta kommentiert: „Es ist ethisch inakzeptabel, das Töten von Hunderten Tieren als Spaßveranstaltung zu bewerben. Heute wissen wir, dass ein Fisch ein Jemand ist, kein Etwas. Forellen beispielsweise sind empfindungsfähige und soziale Wirbeltiere, die ebenso Angst und Schmerzen spüren wie wir Menschen.“
Schon seit Jahren begleitet die Stadt Memmingen den Fischertag, damit er tierschutzkonform abläuft. „Bisher gab es keine Beanstandungen, wir sind regelmäßig mit dem Veterinäramt im Gespräch“, sagt der Vorsitzende des Fischertagsverein, Michael Ruppert.
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