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Freinacht im Allgäu: Polizei zieht Bilanz - Ruhestörung, betrunkene Fahrer, Sachbeschädigung

"Verziehen" ohne Corona-Einschränkungen

Freinacht im Allgäu: So fällt die Bilanz der Polizei aus

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    Unbekannte haben in der Freinacht die Ortsschilder von Sonthofen verändert: Aus "Kreisstadt Sonthofen" wurde unter anderem "Senioren-Stadt".
    Unbekannte haben in der Freinacht die Ortsschilder von Sonthofen verändert: Aus "Kreisstadt Sonthofen" wurde unter anderem "Senioren-Stadt". Foto: Benni Liss

    Ruhestörung, betrunkene Fahrer, Sachbeschädigung - in der Freinacht, also in der Nacht zum 1. Mai, gab es für die Polizei im Allgäu einige Einsätze. Insgesamt fällt das Fazit aber positiv aus, meldet das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West am Sonntag.

    Insgesamt gab es zwischen 19 und 7 Uhr 78 Einsätze in der Region - weniger als im Vorjahr. Im vergangenen Jahr gab es rund 100 Einsätze. In der Freinacht ist es Brauch im Allgäu, dass vor allem junge Menschen nachts durchs Dorf und "verziehen" gehen - dazu zählt beispielsweise das Vertauschen von Ortsschildern, das Umwickeln von Türklinken mit Toilettenpapier oder das Einsprühen von Auto-Türgriffen mit Rasierschaum.

    In Sonthofen haben Unbekannte in der Nacht die Ortsschilder verändert: Aus "Kreisstadt Sonthofen" wurde unter anderem "Senioren-Stadt". "Die Ortschilder wurden überklebt, das wurde mittlerweile entfernt", so ein Polizeisprecher gegenüber unserer Redaktion. Straftat sei dies keine gewesen, die Polizei müsse also nicht weiter aktiv werden. Wer hinter der Klebe-Aktion steckt, ist nicht bekannt.

    Freinacht 2022 im Allgäu: Polizei zieht positive Bilanz

    Die Bilanz der Polizei zur Freinacht 2022 im Allgäu: Weniger Einsätze, kein gröberer Vandalismus und auch die Anzahl der Körperverletzungen blieb auf geringem Niveau.

    Rund ein Drittel der 78 Einsätze seien auf Ruhestörungen zurückzuführen, heißt es. Dazu zählen auch Klingel-Streiche. Noch in der Nacht wurden sechs Sachbeschädigungen bekannt, bei denen nach ersten Schätzungen insgesamt ein Schaden von rund 3.000 Euro entstand. "Erfahrungsgemäß wird allerdings das genaue Ausmaß eventueller Beschädigungen erst im Laufe der nächsten Tage vollständig bekannt", heißt es in der Mitteilung der Polizei. Die Einsatzzahlen könnten sich also noch erhöhen.

    Als besonders erfreulich erwähnt die Polizei in der Bilanz zur Freinacht im Allgäu, dass es nur vier Anzeigen wegen Körperverletzungsdelikten gab - "eine davon allerdings mit einem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte".

    Neuer Maibaum in Hopfen am See aufgestellt

Nach zwei Jahren corona-bedingter Pause konnte heuer auch in Hopfen am See (Kreis Ostallgäu wieder ein Maibaum aufgestellt werden).

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    Der Maibaum am Hopfensee gehört zweifelsohne zu jenen mit der imposantesten Kulisse. Mehrere hundert Zuschauer verfolgten am Sonntagvormittag dessen Aufstellung.

    Betrunkene Fahrer, Ruhestörung, ausgehobene Gullideckel, Körperverletzung - Einige Polizei-Einsätze im Allgäu im Detail:

    • Kempten: In der Freinacht wurde im Bereich des Kemptener Schumacherrings, Ecke Lenzfrieder Straße, durch Unbekannte ein Verkehrszeichen so stark beschädigt, dass der Rohrpfosten aus der Verankerung gerissen wurde. Die Polizei bittet um Hinweise unter 0831-9909-2141.
    • Immenstadt: Die Freinacht im Bereich Immenstadt verlief ruhig. Insgesamt wurden drei Ruhestörungen gemeldet: Wie die Polizei mitteilt, zeigten sich die feiernden Personen einsichtig und es mussten keine Anzeige erstatten werden. Die Folgen der durchfeierten Nacht hielten sich auch in Grenzen, lediglich ein alkoholisierter junger Mann, der orientierungslos auf dem Nachhause war, wurde der Polizei gemeldet. "Aber auch hier konnte die Mutter ihren Sohn wohlbehalten abholen", heißt es.
    • Sonthofen: Am Sonntag gegen 3 Uhr wurde der Polizei Sonthofen mitgeteilt, dass zwei junge Männer auf der Östlichen Alpenstraße laufen und einer der beiden am Kreisverkehr in Rieden Leitpfosten und Warnbaken auf die Fahrbahn werfe. Die Beamten trafen kurz darauf auf die beiden 19- und 20-jährigen Männer, die zudem stark alkoholisiert waren, und unterzogen sie einer Kontrolle. Den 19-jährigen Tatverdächtigen erwartet nun eine Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Die Polizei Sonthofen bittet Verkehrsteilnehmer, die durch die Gegenstände auf der Fahrbahn gefährdet oder geschädigt wurden, sich unter 08321/6635-0 zu melden.
    • Marktoberdorf: In der Freinacht gab es im Marktoberdorfer Gemeindeteil Rieder eine Sachbeschädigung an einem Verkehrszeichen und einer Straßenlaterne. Wie die Polizei mitteilt, wurden beide gegen Mitternacht von mindestens sechs Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren beschädigt, der Schaden beträgt rund 300 Euro. Außerdem wurden im gesamten Dienstbereich der Polizei Marktoberdorf mehrere Gullideckel ausgehoben, hierbei kam es glücklicherweise zu keinen Unfällen.
    • Memmingen: Eine körperliche Auseinandersetzung gab es in der Mainacht in Memmingen. Wie die Poilzei berichtet, gab es eine Schlägerei in der Nähe der Disco "M1" zwischen 15 bis 20 Beteiligten. Dabei erlitt ein 26-Jähriger leichte Gesichtsverletzungen. Zeugen des Vorfalls werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 08331/100-0 mit der Polizeiinspektion Memmingen in Verbindung zu setzen.
    • Kaufbeuren: In der Nacht zu Sonntag kam es insgesamt zu drei Fahrten unter Alkoholeinfluss im Bereich Kaufbeuren und Umgebung. Zunächst stellten die Beamten gegen 20.30 Uhr einen 56-jährigen E-Scooter-Fahrer in der Neugablonzer Straße mit einem Promillewert von über 0,5 Promille fest. Gegen 23.30 Uhr kontrollierten sie dann eine 24-jährige Pkw-Fahrerin in Stöttwang - auch bei ihr registrierten die Beamten mit mehr als 0,5 Promille einen Alkoholwert über der erlaubten Grenze. Gegen 3.30 Uhr überprüften die Beamten dann einen 52-jährigen Autofahrer, erneut in der Neugablonzer Straße. Auch bei diesem Mann stellten die Beamten Alkoholgeruch fest, hier ergab ein durchgeführter Alkoholtest ebenfalls einen Wert von mehr als 0,5 Promille. Bei allen dreien verboten die Polizisten die Weiterfahrt. Die Betroffenen erwarten nun ein Bußgeld in Höhe von 500 Euro und ein einmonatiges Fahrverbot.
    Maifest Hirschzell
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    Das Maibaum-Aufstellen hat Tradition in Kaufbeuren und Umgebung. Nach langer Corona-Pause war es wieder so weit - erste Fotos aus Hirschzell, Frankenried, Ingenried, Friesenried, Stöttwang, Gutenberg
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