Viele Kinder und Jugendliche fühlen sich derzeit einsam. Eine Erziehungsexpertin aus Füssen gibt Tipps, was dagegen hilft.
Bild: KJF Augsburg/Carolin Jacklin
Viele Kinder und Jugendliche fühlen sich derzeit einsam. Eine Erziehungsexpertin aus Füssen gibt Tipps, was dagegen hilft.
Bild: KJF Augsburg/Carolin Jacklin
Ein Jahr Corona-Pandemie. „Ich habe das Gefühl, dass ich gerade mein Leben verpasse!“ So oder so ähnlich klingt es, wenn Jugendliche von ihren Einsamkeitsgefühlen erzählen – das wissen Elisabeth Frank-Keller und ihr Team von der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Marktoberdorf der Katholische Jugendfürsorge (KJF) nur zu gut. Denn gerade Jugendliche leiden unter den anhaltenden Kontaktbeschränkungen: Sie können sich nicht mit Freunden treffen, nicht feiern gehen, niemanden kennenlernen, sich nicht ausprobieren, sich nicht entdecken oder verlieben. „Es fehlen ganz viele Erlebnisse. Die meisten haben überhaupt keine Abwechslung mehr in ihrem Alltag, man hält sich immer nur an einem Ort auf, bekommt keine neuen Anregungen von außen, leidet unter Einsamkeit“, erklärt die Erziehungsberaterin. (Lesen Sie auch: Hilfe für Allgäuer in psychischen Notlagen: So arbeitet der Krisendienst Schwaben)
Und auch wenn jüngere Kinder ihre Probleme oft nicht direkt äußern, leiden auch sie. Eltern merken dies beispielsweise daran, dass sie ihren Nachwuchs als anstrengend empfinden, weil die Kinder viel Kontakt und Aufmerksamkeit suchen, keine eigenen Ideen haben, sich zu beschäftigen oder aggressiv werden. Bei manchen Kindern treten auch eher somatische Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Schlafprobleme auf. „Und auch den Eltern fällt es zunehmend schwer, noch Ideen zu entwickeln, die Abwechslung oder gar Leichtigkeit in den ewig gleichen Familienalltag bringen. Für uns alle ist die Corona-Pandemie zu einer langen Durststrecke geworden“, sagt Frank-Keller.
Doch gerade mit Blick auf das anstehende Osterfest will die Erziehungsberaterin Familien ermutigen, Pläne zu schmieden, um sich auf etwas freuen zu können und als Familie gemeinsam Spaß zu haben. „Zwar werden das zweite Jahr in Folge keine Verwandtschaftstreffen, keine Ausflüge oder Urlaubsreisen zu Ostern möglich sein, aber Familien können gemeinsam überlegen, wie man neue Rituale entwickeln oder bewährte in einer veränderten Form beibehalten kann.“ Außerdem rät die Erziehungsberaterin unbedingt dazu, eine Pause vom Thema Schule und Lernen zu machen – zumindest am langen Osterwochenende, besser noch die kompletten Osterferien, wenn nicht gerade danach Abschlussprüfungen anstehen. „Pausen sind wichtig, um danach wieder erholter und effektiver arbeiten zu können“, sagt Elisabeth Frank-Keller. (Lesen Sie auch: Glücklich trotz Corona? Diese Strategien helfen beim Durchhalten im Lockdown)
Folgende Tipps gibt die Erziehungsberaterin Eltern, um Kindern und Jugendlichen gegen die Corona-Einsamkeit zu helfen:
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