Abwasserzweckverband

Mitarbeiter der Kläranlage in Füssen verhindern großen Umweltschaden durch Öl

Bei der Kläranlage in Füssen (Foto links) ist finanziell alles in Ordnung. Die Mitarbeiter wurden für ihre wirtschaftliche Arbeit gelobt, und weil sie in diesem Jahr einen größeren Umweltschaden bei einem Ölunfall in Speiden verhinderten. Heizöl war dabei in den Kanal gelaufen.

Bei der Kläranlage in Füssen (Foto links) ist finanziell alles in Ordnung. Die Mitarbeiter wurden für ihre wirtschaftliche Arbeit gelobt, und weil sie in diesem Jahr einen größeren Umweltschaden bei einem Ölunfall in Speiden verhinderten. Heizöl war dabei in den Kanal gelaufen.

Bild: Abwasserzweckverband Füssen

Bei der Kläranlage in Füssen (Foto links) ist finanziell alles in Ordnung. Die Mitarbeiter wurden für ihre wirtschaftliche Arbeit gelobt, und weil sie in diesem Jahr einen größeren Umweltschaden bei einem Ölunfall in Speiden verhinderten. Heizöl war dabei in den Kanal gelaufen.

Bild: Abwasserzweckverband Füssen

An der Kläranlage Füssen haben Mitarbeiter 2022 schnell auf einen Ölunfall reagiert und einen Umweltschaden verhindert. Wie es zu den Umglück in Speiden kam.
07.12.2022 | Stand: 06:45 Uhr

Einen großen Umweltschaden haben die Mitarbeiter der Kläranlage Füssen verhindert, lobte Füssens Bürgermeister Maximilian Eichstetter in seiner Funktion als Vorsitzender des Abwasserzweckverbandes (AZV) Füssen bei dessen Verbandsversammlung. Ereignet hatte sich das Unglück heuer in Speiden – Mitglieder des AZV sind neben Füssen Schwangau, Hopferau und Eisenberg. Beim Befüllen eines Öltanks waren wegen eines technischen Defekts 300 Liter Heizöl in den Kanal gelaufen. Weil die Mitarbeiter der Kläranlage schnell reagierten, konnte das Öl abgesaugt werden, bevor es in die Kläranlage oder die Umwelt geriet. Dafür waren sie aber stundenlang am Wochenende im Einsatz. Ein Mann pendelte sogar mehrfach zwischen dem Unglücksort und einer Hochzeit in Trauchgau, wo er eingeladen war.

Diesen Ölunfall hatte Rudolph Fichtl, Leiter der Kläranlage, auf seiner Liste der Projekte 2022, die er der Versammlung vorstellte. Weiter berichtete er unter anderem davon, dass die Kläranlage eine neue Gasreinigungsanlage und neue Sichtfenster für die Faultürme erhalten hat.

Beim Abwasserzweckverband Füssen steht eine große Kanalsanierung an

Für das kommende Jahr steht als großes Projekt die Sanierung des Kanals in Moos-Niederrieden bei Weißensee auf der Agenda. Das wird insofern problematisch und teuer, weil sich die Kanalrohre an einer Stelle gesetzt haben und deshalb nicht einfach ein sogenannter Inliner – ein Schlauch, der in den Kanal gezogen wird – eingesetzt werden kann. „Man muss eine neue Leitung legen“, sagt Fichtl.

Derzeit führt der Kanal über eine Wiese, wo auch andere Leitungen etwa für Wasser und Breitband verlegt sind. Die Überlegung ist, den Kanal künftig auf der anderen Straßenseite laufen zu lassen und die Sanierung mit einer Verlängerung des gekiesten Weißensee-Rundwegs in Richtung Füssen zu verbinden. Das Straßenbauamt hat auf diese Idee laut Eichstetter bereits positiv reagiert. Allerdings handle es sich um 650 Meter Kanal, die neu verlegt werden müssten, und wie das mit wenig Aufwand machbar sei, sei noch offen. Es hänge auch davon ab, wie der Untergrund an der Stelle ist und ob der Landwirt gestattet, dass der alte Kanal unter seiner Wiese liegen bleibt oder man diesen noch ausgraben muss. 2023 sollen die Planungen für das Projekt gemacht werden, um im Jahr darauf mit dem Bau beginnen zu können.

Finanziell steht es beim Abwasserzweckverband gut

Finanziell sieht es beim Abwasserzweckverband gut aus, teilte Kämmerer Thomas Klöpf mit. Wie schon mehrfach in den Vorjahren erhielten Fichtl und seine Leute ein großes Lob für ihre wirtschaftliche Arbeit. Dieses Mal kam es von Rechnungsprüfer Niko Schulte: „Bei euch muss was wirklich gar nicht mehr gehen, bevor es aussortiert wird. Ihr versucht immer, alles noch zu reparieren.“

In der Folge dieser wirtschaftlichen Arbeit wurde denn 2021 auch weniger Geld verbraucht, als angesetzt war und die beteiligten Kommunen erhalten insgesamt 153.000 Euro ihrer gezahlten Verbandsumlage zurück. Das meiste Geld des mit 1,7 Millionen Euro angesetzten Verwaltungshaushaltes wurde mit einer Million für Verwaltung und Betrieb ausgegeben. Den zweiten großen Batzen machte mit 580.000 Euro das Personal aus.

Dabei waren gar nicht alle Stellen, wie gewünscht besetzt, „weil auf dem Arbeitsmarkt kein Personal zu finden ist“, sagt Klöpf. Deshalb setzt der AZV nun verstärkt auf eigenen Nachwuchs – zumal fünf Mitarbeiter in den nächsten Jahren in Rente gehen. Zwei Azubis arbeiten bereits in der Kläranlage, eine weitere Lehrstelle ist ausgeschrieben.

Schulden des Abwasserzweckverbands Füssen sinken erneut

Die Schulden des AZV sanken 2021 erneut und liegen nun bei 1,8 Millionen Euro. Vor zehn Jahren waren es noch 9,5 Millionen. Neue Kredite brauchte es nicht. Das soll auch in den kommenden Jahren so bleiben. Für die Haushaltsjahre 2022/23 stellte Klöpf einen Doppelhaushalt vor. Für 2022 werden 2,1 Millionen im Verwaltungs- und eine Million Euro im Vermögenshaushalt angesetzt, 2023 sind es 1,9 Millionen und 730.000 Euro. Klöpf riet der Versammlung 2023 mehr Geld in die Anlagen zu stecken, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. 2022 wurden dafür drei Prozent des Vermögenshaushaltes ausgegeben. 2023 sollen es 63 Prozent sein. Das gelinge aber, ohne die Kommunen mehr zu belasten, weil gleichzeitig die Tilgungsleistungen für Kredite von 58 auf 35 Prozent sinken.

Reduziert werden könnte auch die Rücklage von bisher 10 Prozent, was im Vorjahr 250.000 Euro entsprach, auf ein Prozent (47.000 Euro). Das aber lehnten einige Verbandsräte ab. Sie wollen die Rücklage lieber für künftige große Projekte erhalten. Sämtliche vorgelegte Zahlen und Beschlüsse dazu segnete die Versammlung einstimmig ab.