Rettungshubschrauber RK-2 bei einem Windeneinsatz. Seit vergangenen Herbst sind diese auch bei Dunkelheit möglich.
Bild: Haefner/ARA Flugrettung
Rettungshubschrauber RK-2 bei einem Windeneinsatz. Seit vergangenen Herbst sind diese auch bei Dunkelheit möglich.
Bild: Haefner/ARA Flugrettung
Viel Glück hatten die zwei jungen Bergwanderer, die beim ersten Einsatz der Bergwacht Füssen im neuen Jahr nachts aus dem Bereich Tegelberg/Ahornspitze bei Schwangau gerettet wurden. Denn die ARA Flugrettung, die Betreiberin des in Reutte stationierten Rettungshubschraubers RK-2, ist laut Geschäftsführer Thomas Jank „das einzige Flugrettungs-Unternehmen in Deutschland und Österreich, das von der Behörde die Erlaubnis erhalten hat, Windenbergungen auch bei Dunkelheit durchzuführen“.
Mit der Aufnahme der Nachtwinden-Aktivitäten in Reutte im vergangenen Herbst habe man in der Flugrettung neue Maßstäbe gesetzt, teilt Jank in der ARA-Jahresbilanz mit. In Reutte habe es bereits zehn Windeneinsätze bei Nacht gegeben.
Während das gemeinnützige Unternehmen für 2021 mit 2147 Einsätzen insgesamt einen neuen Rekordwert verzeichnete, gingen die Einsätze am Standort Reutte von 1038 im Jahr zuvor auf 1000 leicht zurück. Außer in Tirol ist die 2001 als Tochterunternehmen der DRF Luftrettung gegründete ARA in Kärnten vertreten. Zum dortigen Standort Fresach kam Mitte Dezember eine saisonalen Station am Nassfeld dazu.
Die Station in Reutte kann in diesem Sommer ihr 20-jähriges Bestehen feiern. Dort wird ebenso wie in Fresach mit einer Vier-Mann-Crew geflogen: zum Piloten kommen ein Notarzt, ein Flugretter und ein Windenoperator. Bei Bedarf gegen noch weitere Spezialkräfte an Bord wie Bergretter, Fachärzte, Intensivpfleger oder Hundeführer bei Lawineneinsätzen.
Den Rekordwert bei den Einsätzen sieht man bei der ARA Flugrettung übrigens zwiegespalten, denn zwischen den Einsätzen, zu denen man alarmiert werde, und denen, die man schlussendlich auch vollständig vergütet bekomme, gehe die Schere immer weiter auseinander, erklärt der stellvertretende ARA-Geschäftsführer Andreas Grießer.
So wänden sich Kostenträger aus ihrer Verantwortung oder seien nicht bereit, die zusätzlichen Leistungen der ARA-Flugrettung entsprechend abzugelten. Auch sei festzustellen, dass bei medizinisch harmlosen Vorfällen immer öfter die Flugrettung den nicht zur Verfügung stehenden bodengebundenen Notarzt ersetzen müsse. „Wir springen gerne als Notarztzubringer ein, aber wenn die Erkrankung oder die Verletzung, zu der wir gerufen werden, nicht eine gewisse Schwere aufweist, erhalten wir dafür auch keine Abgeltung“, erklärt Grießer.
Während am Standort Reutte die Zahl der Primäreinsätze im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2020 von 896 auf 804 zurückging, stieg die Zahl der Sekundäreinsätze von 93 auf 145. Leicht gestiegen ist auch die Zahl der Fehleinsätze von RK-2 von 49 auf 51.
Sie wollen immer über die neuesten Nachrichten aus Füssen informiert sein? Abonnieren Sie hier unseren kostenlosen, täglichen Newsletter "Der Tag in Füssen".