Neujahrsempfang in Pfronten

Pfrontens Bürgermeister plädiert für mehr Zusammenhalt

Bei dem Neujahrsempfang der beiden kirchlichen sowie der politischen Gemeinde Pfrontens sprachen (von rechts) Bürgermeister Alfons Haf, der evangelische Pfarrer Andreas Liedtke, der katholische Pfarrer Werner Haas sowie der Vorsitzende der Feuerwehr Dorf-Heitlern, Andreas Fichtel, im Namen der örtlichen Vereine. Im Hintergrund die Stubenmusik „Zithergräsle“.

Bei dem Neujahrsempfang der beiden kirchlichen sowie der politischen Gemeinde Pfrontens sprachen (von rechts) Bürgermeister Alfons Haf, der evangelische Pfarrer Andreas Liedtke, der katholische Pfarrer Werner Haas sowie der Vorsitzende der Feuerwehr Dorf-Heitlern, Andreas Fichtel, im Namen der örtlichen Vereine. Im Hintergrund die Stubenmusik „Zithergräsle“.

Bild: Gemeinde Pfronten

Bei dem Neujahrsempfang der beiden kirchlichen sowie der politischen Gemeinde Pfrontens sprachen (von rechts) Bürgermeister Alfons Haf, der evangelische Pfarrer Andreas Liedtke, der katholische Pfarrer Werner Haas sowie der Vorsitzende der Feuerwehr Dorf-Heitlern, Andreas Fichtel, im Namen der örtlichen Vereine. Im Hintergrund die Stubenmusik „Zithergräsle“.

Bild: Gemeinde Pfronten

Beim Empfang der Kirchengemeinden und der politischen Gemeinde Pfronten wünscht sich Bürgermeister Haf mehr Gemeinsinn. Erstmals gibt es einen Tag der Vereine.
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Von Redaktion Allgäuer Zeitung
25.01.2023 | Stand: 12:00 Uhr

Über 50 Vertreter aus dem öffentlichen Leben sowie von Vereinen und Behörden sind auf Einladung der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden sowie der politischen Gemeinde Pfrontens zum Neujahresempfang zusammen gekommen. Der traditionelle Auftakt in das neue Jahr fand – musikalisch begleitet von der Stubenmusik „Zithergräsle“ – erstmals nach zweijähriger Coronapause wieder als Präsenzveranstaltung statt.

Bürgermeister Alfons Haf begrüßte im Namen seiner Stellvertreter Dr. Alois Kling und Helmut Sauer sowie den beiden Ortspfarrern Werner Haas und Andreas Liedtke seine Amtskollegen Manfred Kössel (Eisenberg) und Pirmin Joas (Nesselwang). Stellvertretend für die anwesenden Vertreter der Blaulichtorganisationen dankte Haf der Leiterin der Grenzpolizeistation Pfronten, Susanna Buchmiller, Füssens Polizeichef Edmund Martin, Kreisbrandinspektor Peter Einsiedler sowie dem Bereitschaftsleiter Dr. Michael Stemmler vom Bayerischen Roten Kreuz für ihren Einsatz das ganze Jahr über.

Schwierige Lage für Vereine

In seiner Rede zog Haf eine kurze Bilanz des abgelaufenen Jahres, in dem wieder ähnlich viele Veranstaltungen wie vor der Coronapandemie stattfinden konnten. Haf dankte allen ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern für ihr Engagement in der Organisation von Veranstaltungen und Terminen im Vereinsleben. Leider sei es in der heutigen Zeit immer schwieriger, beispielsweise für Vorstandsposten Freiwillige zu finden. Die Gemeinde werde daher heuer erstmals einen „Tag der Vereine“ anbieten, bei dem sich alle Vereine einer breiten Öffentlichkeit präsentieren und um neue Mitglieder werben könnten. Für das Jahr 2023 verwies Haf auf das Großprojekt der Sanierung der Mittelschule und rief örtliche und regionale Firmen dazu auf, sich an den aktuellen Ausschreibungen zu beteiligen.

Der persönliche Kontakt fehlt

In den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte der Gemeindechef den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Während es noch in der landwirtschaftlich geprägten Zeit der 1960-er Jahre üblich gewesen sein, sich im persönlichen Kontakt gegenseitig zu helfen und zusammenzustehen, sei dies heute im Zeitalter der häufig anonymen digitalen Kommunikation nicht mehr selbstverständlich, heißt es in einer Pressemitteilung. Haf betonte, wie wichtig der Zusammenhalt über die Arbeit der Vereine sei und bat alle Anwesenden daran zu arbeiten, „dass es weniger heißt ’machen wir halt was zusammen´, sondern ‘wir halten zusammen´ und noch besser ‘wir geben uns gemeinsam Halt´“.

Haf bedankte sich bei allen Anwesenden für ihr ehrenamtliches Engagement für das Allgemeinwohl und appellierte: „Mir wäre es wichtig, dass wir in Pfronten zusammenhalten – nicht, weil wir keine andere Wahl haben, sondern weil wir es wollen!“

Vom Frosch und von dem Milchfass

Die Pfarrer Haas und Liedtke nützen für ihr gemeinsames Grußwort Botschaften aus Fabeln. So zeige die Fabel vom Frosch, wie wichtig es sei, sich auch in schwierigen Zeiten nicht aufzugeben. Denn dem in ein Milchfass gefallenen Frosch gelang es, durch das eigene fortwährende Strampeln aus der Milch Butter zu machen und so aus dem Fass wieder zu entkommen. Die Fabel von der Kuh versinnbildliche Großzügigkeit bereits zu Lebenszeiten. Dazu zählten übertragen auf die Gesellschaft eine aktive Zuwendung gegenüber dem Mitmenschen, das Schenken von Aufmerksamkeit, die Handreichung als Dank oder Versöhnung, aber auch schon ein einfaches Lächeln in der Begegnung. Die Pfarrer riefen zur gegenseitigen Behilflichkeit auf – und offen zu sein, „in den Ereignissen und Begegnungen des neuen Jahres den ganz persönlichen Anruf Gottes an mich zu entdecken“.

Kaputte Glühbirnen sparen Energie in Pfronten

Stellvertretend für die in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiernden Feuerwehren in Dorf-Heitlern und Berg wandte sich Andreas Fichtel im Namen aller Vereine an die Anwesenden. Der Vorsitzende der „Dorfer Feuerwehr“ ist als „Pater Andrew“ aus vielen Faschingsveranstaltungen als Fastenprediger weit bekannt und fasste daher auch seine Grußbotschaft in launige Verse. So empfahl er beispielsweise auf die Fabel mit dem Frosch anknüpfend, nicht auch noch den Kopf hängen zu lassen, wenn einem das Wasser eh schon bis zum Halse stehe. Der Gemeinde riet Fichtel in seinen Spottreimen, in die Straßenlaternen gleich kaputte Glühbirnen zum konsequenten Energiesparen einzuschrauben. Ernstgemeinte Sorgen bereite allerdings auch ihm als Vereinsvorstand die schon bei den Vorrednern genannte rückläufige Tendenz, sich im Ehrenamt einzubringen. Ganz im Geiste des Fastenpredigers rief „Pater Andrew“ abschließend dazu auf, weniger zu schimpfen und sich stattdessen gegenseitig mit mehr Respekt zu begegnen.