Nachhaltigkeit

Sachen wieder herrichten, nicht wegschmeißen

Reparier-Bar

Die Ideengeber und Unterstützer einer Reparier-Bar in Pfronten haben schon genaue Vorstellungen, wie die Einrichtung im Bahnhof Ried einmal aussehen soll.

Bild: Christoph Rothe/Vorlage

Die Ideengeber und Unterstützer einer Reparier-Bar in Pfronten haben schon genaue Vorstellungen, wie die Einrichtung im Bahnhof Ried einmal aussehen soll.

Bild: Christoph Rothe/Vorlage

Im Bahnhof in Pfronten-Ried soll eine Reparier-Bar entstehen. Gesucht werden handwerklich begabte Mitstreiter. Wer hinter dieser Idee steckt.
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Von Erwin Kargus
27.07.2021 | Stand: 12:00 Uhr

So werden Visionen zur Wirklichkeit: Dem Pfrontener Christoph Rothe geht nach eigenen Worten „schon seit ein paar Jahren die Idee durch den Kopf, im Erdgeschoss des Bahnhofs in Ried eine Reparier-Bar ins Leben zu rufen“. Dafür hat er Mitstreiter gefunden: Das Pfrontener Forum und das Gemeinschaftswerk Pfronten, das diese Initiative trägt, unterstützen die Idee. Nun liegt von einem Impuls-Team ein konkreter Plan vor. Gesucht werden noch motivierte Frauen und Männer, die einmal im Monat der Umwelt zuliebe ein paar Stunden Zeit und Freude zum Wiederherrichten haben. So wie Alexandra Boneff: „Ich mache mit, um den Nachhaltigkeitsgedanken zu verbreiten und der Umwelt zuliebe den eigenen Konsum zu verringern.“

Zum Tag der Regionen in Pfronten

Am 3. Oktober, dem Pfrontener Tag der Regionen, soll die Reparier-Bar um 14 Uhr eröffnen. Die Öffnungszeiten sind ab da jeden ersten Samstag im Monat von 14 bis 17 Uhr. Als Mitarbeiter gesucht werden jetzt handwerklich Begabte vor allem aus den Berufen Elektriker und Schreiner sowie Bastler überhaupt. Interessierte, die in einem Team ehrenamtlich mitmachen wollen, können unverbindlich unter der Rufnummer 0157 - 378 540 39 anrufen oder an gemeinschftswerk-pfonten@gmx.de mailen. Mit von der Partie ist bereits Josef Krainhöfner: „Ich stelle mich gerne für die Ausführung kleiner handwerklicher Reparaturen zur Verfügung.“

Während einer Reparatur ist der Reparatur-Auftraggeber anwesend. Er oder sie kann in dieser Zeit Kuchen, Kaffee sowie kühle Getränke genießen. Für die Reparatur und Kuchen nebst Getränke darf man einen angemessenen Geldbetrag zugunsten des Pfrontener Forums spenden.

Auch Hilfe zur Selbsthilfe

Repariert werden Haushaltskleingeräte aus Küche und Garten, beispielsweise Kaffeekannen und Blumentöpfe. Es kann alles zur Reparatur gebracht werden, was jeder tragen kann, angefangen beim kaputten Stecker des Föhns. In der Reparier-Bar steht auch eine Nähmaschine, um Kleidung zu reparieren. Für die Fahrräder wird es Aktionstage, beispielsweise im Frühjahr vor der Radsaison, geben. Die Reparierer bringen ihre eigenen Werkzeuge mit. Die Handwerker wollen auch Hilfe zur Selbsthilfe geben, das bedeutet, sie zeigen den Kunden, wie eine kleine Reparatur das nächste Mal daheim selbst erledigt werden kann.

Der Name Reparier-Bar soll neugierig machen, er sagt schlicht aus, hier ist etwas „reparierbar“ und muss nicht weggeworfen werden. Wenn Bus- oder Zugreisende während der Öffnungszeiten ihre Wartezeit verkürzen wollen, sind natürlich auch sie herzlich willkommen.

Ein Team vom Gemeinschaftswerk Pfronten besuchte unlängst das Reparatur-Café in Oberreute. Sie waren begeistert davon, wie sich diese Einrichtung im Westallgäu und im angrenzenden Oberallgäu einen Namen machte. „So gut wollen wir auch werden“, versprachen sie sich anschließend gegenseitig. Noch sehen der von den Bahngleisen her zugängliche Eingangsraum, der künftige Reparier-Raum und die künftige Küche mit Sitzgelegenheiten wie drei Rumpelkammern aus. Das wird sich jetzt aber rasch ändern und ab der Eröffnung am 3. Oktober können hier auf Anfrage außerdem auch Lesungen und Vorträge stattfinden.