Auch der neue Bauernladen der Pfrontener Direktvermarkter stieß bei den Besuchern aus Südtirol auf großes Interesse.
Bild: Gemeinde Pfronten/Jan Schubert
Auch der neue Bauernladen der Pfrontener Direktvermarkter stieß bei den Besuchern aus Südtirol auf großes Interesse.
Bild: Gemeinde Pfronten/Jan Schubert
Auf Einladung der Gemeinde Pfronten hat sich eine Delegation von Bergbauern aus der Partnergemeinde la Val in Südtirol über die Allgäuer Landwirtschaft informiert. Das Programm umfasste Besichtigungen bei der Firma Fendt, Hofbesuche und Beispiele für erfolgreiche Direktvermarktung, heißt es in einer Pressemitteilung.
Pfronten verbindet seit einigen Jahren eine enge Freundschaft mit der ladinischen Gemeinde La Val/Wengen. In der Partnergemeinde in den Dolomiten bewirtschaften die Bergbauern überwiegend Flächen in Steillagen. Nun besuchte auf Einladung von Bürgermeister Alfons Haf eine Delegation von Landwirten das Allgäu, um sich über die hiesige Landwirtschaft zu informieren. Die Gemeinderäte und Landwirte Anna Kleinhans und Josef Steiner hatten dazu mit Gemeinderat Peter John und Ortsentwickler Jan Schubert ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.
So konnten sich die Landwirte aus erster Hand im Fendt-Forum in Marktoberdorf ein Bild von der Premiumtechnik des Traktorenbauers machen. Viele Obst- und Weinbauern in den Steillagen sind mit den Fendt-Schleppern vertraut. Sie nutzten die praxisnahen Vorträge und Führungen durch die Fendt-Experten Georg Liebmann, Matthias Grimminger und Manfred Ferling zum Fachsimpeln. Am Abend berichteten Christian Neutzner, Vorsitzender des örtlichen Rechtlerverbandes, sowie die beiden Alpmeister Axel Schneider und Werner Stick über die Berg-, Forst- und Alpwirtschaft in Pfronten. Auch bei diesem Treffen kam es zu einem regen Gedanken- und Meinungsaustausch.
Der zweite Exkursionstag stand im Zeichen der Hofbesichtigungen und des Kennenlernens der Direktvermarktungsinitiative PfAD. Die Südtiroler Besucher besichtigen die Höfe der Biobauern Sabine und Alois Heer sowie Gitti und Franz Trenkle. Die Rinder- und Ziegenhaltung nach den Vorgaben des ökologischen Landbaus interessierte die Landwirte aus La Val dabei besonders. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Zukunft für die Bergbauern „Masse statt Klasse“ bedeutet. „Wir erzeugen mit unserer Landwirtschaft hochwertige Produkte: Die regionale Herkunft und die Bewirtschaftung in kleinräumigen Kreisläufen mit ökologischer, sozialer und ökonomischer Vernunft sichern unsere Zukunft, gleich ob in Pfronten oder bei uns in La Val“, fasste der zweite Bürgermeister und Tourismuschef Felix Dapoz die Eindrücke der Gruppe zusammen. Auch der neue Bauernladen der Pfrontener Direktvermarkter stieß bei den Besuchern auf großes Interesse. Der erfolgreiche Umbau überwiegend in Eigenleistung sowie der kompetente Verkauf durch die Bäuerinnen selbst beeindruckte die Gäste.
Pfrontens Bürgermeister Haf freute sich über einen gelungenen Austausch mit der Partnergemeinde. „Wir fühlen uns über die Landesgrenzen hinweg verbunden und teilen ähnliche Werte. Dieser Besuch hat nach dem Austausch der Feuerwehren und vieler privater Kontakte unsere Freundschaft weiter gefestigt“, sagte Haf. Demnächst wird eine Delegation von Pfrontener Lehrerinnen und Lehrern nach La Val reisen und dort ein kürzlich begonnenes Schülerprojekt weiterentwickeln.