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Gefährliche "Challenges" unter Jugendlichen: Diese Handy-Videos machen Experten fassungslos

Eltern aufgepasst

Gefährliche "Challenges" unter Jugendlichen: Diese Handy-Videos machen Experten fassungslos

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    Ein Blick auf ein Smartphone mit den verschiedenen Social Media Apps, wie Facebook, Instagram, YouTube und WhatsApp. Experten warnen vor der Gefahr von Handyvideos.
    Ein Blick auf ein Smartphone mit den verschiedenen Social Media Apps, wie Facebook, Instagram, YouTube und WhatsApp. Experten warnen vor der Gefahr von Handyvideos. Foto: picture alliance/Yui Mok/PA Wire/dpa (Symbolfoto)

    Kein Witz: Früher galt es als Mutprobe, einen Regenwurm zu essen oder im Schwimmbad vom Dreimeterbrett zu springen. Doch diese Zeiten, so scheint es, sind längst vorbei. Die sozialen Netzwerke haben die Vorstellung von einer echten Mutprobe auf ein neues Level gehoben. Immer wieder kursieren "Challenges", bei denen sich die Teilnehmer für ein kurzes Video und ein paar Klicks in Gefahr bringen. Oder die Gesundheit anderer riskieren. Oder aber Jugendliche drehen besonders "krasse Aktionen", um sie in ihrem Freundeskreis zu teilen. Ein Überblick aus den vergangenen Tagen.

    Jugendliche legen Unrat auf Gleise

    Ein für viele erschreckender Fall spielte sich vor wenigen Tagen in Senden bei Ulm ab: Für ein Handyvideo legten zwei acht und neun Jahre alte Kinder Unrat auf Zuggleise. Laut Polizei wollten sie filmen, wie der Zug über die Gegenstände fährt. Unfassbar was die Kinder für ihr Video auf die Gleise legten: einen Einweggrill, zwei Äste, ein Stromkabel und ein Metallteil. Zum Glück hatten aufmerksame Zeugen den Vorfall der Polizei gemeldet. Dadurch konnte eine mögliche Katastrophe abgewendet werden.

    Bei Video-Dreh von Auto überrollt

    Dreharbeiten für ein TikTok-Handyvideo endeten für einen Jugendlichen in Innsbruck im Krankenhaus. Er hatte sich für seine Aufnahmen im Einfahrtsbereich eines Wohnhauses flach auf den Asphalt gelegt. Ein PKW-Lenker übersah den 17-jährigen in der laut Polizei "relativ steilen" Auffahrt und überrollte ihn seitlich. Der junge Mann wurde mit Verletzungen „unbestimmten Grades" in die Klinik Innsbruck gebracht.

    Mit Superkleber an Stange geklebt - und verzweifelt

    Die Teilnahme an der „Super Glue Challenge“ brachte eine 14-Jährige in Mannheim zur Verzweiflung. Bei diesem Spielchen filmen sich Nutzer dabei, wie sie sich mit Superkleber oder Sekundenkleber Körperteile zusammen oder an Gegenstände kleben. Die Jugendliche hatte sich an eine Stange geklebt. Dumm nur: Sie kam nicht mehr weg davon. Feuerwehr und Rettungsdienst mussten anrücken, um die Schülerin aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Nach dem Vorfall mit der TikTok-Challenge veröffentlicht die Polizei Mannheim auf Facebook einen Post, indem vor dieser und vergleichbaren Aktionen gewarnt wird:

    „Macht daher bitte nicht jeden Kram aus dem Internet nach. Vor allem nicht, um euch nur kurzzeitig mehr Klicks für Eure eigene #Instagram- / #tiktok oder whatever -Seite zu holen oder bei der bei der #SuperGlueChallenge mitzumachen.“ Sekundenkleber könne „in der Augen- und Mundregion und beim Zusammenkleben größerer Hautpartien“ gefährlich sein."

    Riesen-Aufregung um "Kühe erschrecken"

    In den Wochen zuvor hatte es bereits eine Riesen-Aufregung um die umstrittenen "Kulikitaka-Challenge" auf TikTok gegeben. Dabei posteten Nutzer Videos davon, wie sie zum Spaß Kühe erschreckten. Landwirte, auch aus dem Allgäu, reagierten stocksauer und wiesen auf die Gefahren für Menschen und Tier hin. TikTok reagierte auf die Proteste schließlich: "Die Videos unter den genannten Hashtags haben wir entfernt", sagte eine Sprecherin.

    Diese Challenges sorgten auch schon für Kopfschütteln

    Für Kopfschütteln und Fassungslosigkeit hatte unter anderem auch schon die "Cinnamon"-Challenge: Bei dieser Mutprobe essen Jugendliche einen gehäuften Teelöffel Zimt. Sie müssen versuchen, ihn nicht auszuspucken und den Zimt wirklich runterzuschlucken. Experten warnten vor den extremen Gefahren: der trockene Zimt kann zu Atemnot und sogar zum Erstickungstod führen.

    Bei der "Skullbreaker"-Challenge zeigen Videos drei Personen, von denen nur zwei in die Challenge eingeweiht sind. Die Eingeweihten stehen links und rechts neben dem Ahnungslosen. Sie fordern ihn auf, in die Luft zu springen – um ihm dann die Beine wegzuziehen. Die Person fällt auf den Boden. Aus den USA gibt es Berichte von Jugendlichen, die Opfer der Challenge geworden sind und mit gebrochenen Knochen oder einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus landeten. Diese Challenge kursierte Anfang des Jahres auf TikTok.

    Die Social-Media-App TikTok - bei der auch abertausende witzige und völlige harmlose Videos kursieren - ist offiziell ab 13 Jahren erlaubt. Doch Experten warnen: Das Mindestalter wird nicht wirksam überprüft, weshalb die App auch von deutlich jüngeren Kindern heruntergeladen werden könne.

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