Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) hat Wanderer in den Allgäuer Alpen dazu aufgerufen, mögliche Sichtungen von Bart- oder Gänsegeiern zu melden. „Mit einem Foto oder einer genauen Beschreibung lassen sich Art, Alter und eventuell sogar das Individuum genau bestimmen“, sagt Diplom-Biologe Henning Werth, Betreuer des Naturschutzgebietes Allgäuer Hochalpen.
Zuletzt war ein Bartgeierhorst mit einem Jungvogel im Tiroler Lechtal entdeckt worden. Der junge Bartgeier sei mittlerweile ausgeflogen, berichtet der LBV. „Die Wiederbesiedlung der Nordalpen durch Bartgeier könnte durch diese Entwicklung eine neue Dynamik bekommen“, sagt Werth.
Zuletzt war im vergangenen Juli in den Allgäuer Alpen ein Bartgeier beobachtet worden. Gänsegeier wurden vor einigen Tagen im selben Gebiet am Widderstein oberhalb des Kleinwalsertals gesichtet. Werth sagte weiter, erfreulicherweise seien die Bestände von Bart- und Gänsegeiern in Europa im Aufwind. Anders als der Bartgeier ist der Gänsegeier kein Einzelgänger, sondern gilt als Kolonievogel. Der am häufigsten vorkommende Greifvogel im Allgäu ist der Mäusebussard. Der ist aber wesentlich leichter und kleiner als ein Geier. Er wiegt nur etwa ein Kilogramm und die Spannweite der Flügel ist nur halb so groß wie die des Gänsegeiers.