Am Mittwochabend hätte es ungemütlich werden können im Allgäu: Von Südwesten zogen teils schwere Unwetter auf - allerdings am Allgäu vorbei. Von Hagel und Gewitter betroffen war dagegen der Norden Schwabens.
So ist die aktuelle Unwetterlage im Allgäu
6.45 Uhr: Auch in der Nacht war es im Allgäu ruhig, wie die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt. Es sei zu keinem Einsatz wegen des Wetters gekommen. Einzig das in Turbulenzen geratene Flugzeug, das am Flughafen Memmingen notlandete - mit neun Verletzten an Bord - beschäftigte die Einsatzkräfte am Mittwochabend.
Für heute, Donnerstag, bleibt es im Allgäu vorerst regnerisch. Am Nachmittag kann es vereinzelt zu Gewittern kommen.
20.30 Uhr: Die aktuellen DWD-Warnungen mit Stufe 2 gelten für das Allgäu noch bis 21 Uhr. In unserer Region gab es allerdings bislang keinen einzigen Polizei-Einsatz wegen des Unwetters. Das teilte die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Es könne etwa im Ostallgäu sein, dass die Feuerwehr vereinzelt ausgerückt ist. Der Polizei sei aber „kein nennenswerter Fall bekannt“.
20.05 Uhr: Der DWD hat soeben die Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter mit Warnstufe 3 für die Stadt Memmingen und den Landkreis Unterallgäu aufgehoben. Nun gilt im ganzen Allgäu Warnstufe 2. In Kempten spitzelt inzwischen wieder die Sonne aus den Wolken heraus.
20 Uhr: Das Allgäu ist von der Gewitterfront offenbar nicht so stark betroffen: In der Region gilt fast überall Warnstufe 2 - nur Memmingen und das Unterallgäu ist von Unwetterwarnungen der Stufe 3 betroffen. So auch der Norden Schwabens. Bis mindestens 20.30 Uhr sollen die schweren Gewitter über die Region ziehen. In Günzburg fiel bereits kleinkörniger Hagel.
18.45 Uhr: Am Abend drohen nach Angaben des DWD im Süden Bayerns „von Westen her gebietsweise schwere Gewitter“. Es besteht große Gefahr für überörtliche Unwetter durch orkanartige Böen um 110 km/h, kleinräumig über 130 km/h nicht ausgeschlossen. Möglich seien Hagelkörner mit einem Durchmesser um 5 cm, mit geringer Wahrscheinlichkeit bis 10 cm sowie „punktuell Starkregen um 30 l/qm in kurzer Zeit“. Das Unwetter soll über das Allgäu und Schwaben sowie weiter in Richtung Bayerischer Wald ziehen.
Wegen der Unwetterwarnung hat die Stadt Sonthofen (Kreis Oberallgäu) das After-Work-Event am Marktbrunnen abgesagt.
Gewitter im Allgäu: Welche Warnungen aktuell gelten
Wo in der Region von Oberstdorf über Immenstadt bis Kempten, von Füssen über Marktoberdorf bis Kaufbeuren und von Lindau über Memmingen bis Buchloe sind heute Gewitter und Regen vorausgesagt?
Für das ganze Allgäu veröffentlichte der DWD eine amtliche Warnung vor starkem Gewitter. Sie galt von Mittwoch, 4. Juni, 18 bis 21 Uhr. Die Übersicht über die Gewitterwarnungen im Allgäu:
- Kempten: In Kempten galt eine amtliche Warnung vor starkem Gewitter (Stufe 2 von 4) in der Zeit von Mittwoch, 4. Juni, bis 21 Uhr.
- Oberallgäu: Im Oberallgäu galt eine amtliche Warnung vor starkem Gewitter (Stufe 2 von 4) in der Zeit von Mittwoch, 4. Juni, bis 21 Uhr.
- Kaufbeuren: Für Kaufbeuren galt eine amtliche Warnung vor starkem Gewitter (Stufe 2 von 4) in der Zeit von Mittwoch, 4. Juni, bis 21 Uhr.
- Ostallgäu: Im Ostallgäu galt eine amtliche Warnung vor starkem Gewitter (Stufe 2 von 4) in der Zeit von Mittwoch, 4. Juni, bis 21 Uhr.
- Memmingen: Für die Stadt Memmingen galt eine amtliche Warnung vor starkem Gewitter (Stufe 2 von 4) in der Zeit von Mittwoch, 4. Juni, bis 21 Uhr.
- Unterallgäu: Im Unterallgäu galt eine amtliche Warnung vor starkem Gewitter (Stufe 2 von 4) in der Zeit von Mittwoch, 4. Juni, bis 21 Uhr.
- Landkreis Lindau: Für das Westallgäu galt eine amtliche Warnung vor starkem Gewitter (Stufe 2 von 4) in der Zeit von Mittwoch, 4. Juni, bis 21 Uhr.
Im gesamten Allgäu kann es demnach am Mittwoch, 4. Juni, zu Hagel mit einem Durchmesser von bis zu 5 Zentimeter kommen. Auch schwere Sturmböen von bis zu 100 km/h werden laut DWD erwartet. Zusätzlich muss mit teils unwetterartigem Regen von 25 bis 40 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit gerechnet werden.

Auch extrem große Hagelkörner mit bis zu 8 Zentimetern Durchmesser und Orkanböen von über 120 km/h sind möglich (Extremes Unwetter). Die teils schweren Gewitter ziehen im Verlauf der ersten Hälfte der Nacht Richtung Osten ab.
Das Unwetter baue sich im Laufe des Tages in der Schweiz auf, und ziehe dann über den Bodensee nach Bayern, sagte ein DWD-Meteorologe der Deutschen Presseagentur. In der Nacht ziehe es dann in Richtung Tschechien. Am Donnerstag soll es in Bayern hauptsächlich regnen. Gewitter erwartet der DWD erst wieder am Freitag. (mit dpa)
(Stand: Mittwoch, 4.6., 18 Uhr)
Wann spricht man eigentlich von Starkregen - und wie kann man sich schützen?
Das sind die vier Warnstufen des DWD für Unwetter:
- Stufe 1: Hierbei handelt es sich um die Amtlichen Warnungen des Deutschen Wetterdienstes. Es können laut DWD "wetterbedingt Gefährdungen auftreten". Es sei ratsam, sich bei Aktivitäten im Freien über die Wetterentwicklung zu informieren.
- Stufe 2: Jetzt warnt der DWD vor "markantem Wetter". Die Wetterentwicklung ist nicht ungewöhnlich, aber gefährlich. Vereinzelt kann es bereits zu Sturm-Schäden kommen. Es besteht Gefahr durch Blitzschlag, vereinzelt umstürzende Bäume, herabstürzende Gegenstände und vereinzelt rasche Überflutungen von Straßen und Unterführungen sowie Aquaplaning und Hagel.
- Stufe 3: Bei der Amtlichen Unwetterwarnung ist es schon sehr gefährlich. Vielerorts kann es zu Schäden kommen, der DWD empfiehlt, sich jetzt nicht mehr im Freien aufzuhalten. Wenn sich das nicht vermeiden lässt, ist äußerste Vorsicht geboten. Es besteht unter anderem Gefahr durch Blitzschlag, herabstürzende Bäume und Äste, rasche Überflutungen von Straßen oder Kellern, Erdrutschen, Aquaplaning und Hagelschlag.
- Stufe 4: Nur bei extremen Unwettern wird die Stufe 4 ausgerufen. Das Wetter kann lebensbedrohlich sein und große Schäden und Zerstörungen anrichten. Häufig sind dabei auch größere Gebiete betroffen. Man solle sich auf "außergewöhnliche Maßnahmen" vorbereiten.

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