Motivierte Erfinder haben zukünftig mehr Platz im Allgäu. Das digitale Gründerzentrum in Kempten ist erweitert worden und hat nun mehr Fläche für Start-ups und solche, die es werden wollen. Vereinfacht gesagt bietet Allgäu Digital jetzt mehr Stühle, Tische und Räume für angehende Allgäuer Unternehmer.
Wie viele Leute haben bei Allgäu Digital in Kempten Platz?
Sebastian Kehr leitet das Gründerzentrum Allgäu Digital. Er führt über die neuen Flächen, die von der Stadt Kempten vermietet und noch diese Woche offiziell eröffnet werden. „Locker um die 40 Leute“ könnten in den neuen Räumen Platz finden, sagt Kehr. In der 5. Etage eines Gebäudes fußläufig zur Innenstadt, gleich neben dem Sitz von Allgäu Digital in Kempten, ist die große Bürofläche bereit, um bezogen zu werden.
Das Ziel ist es, dort jungen Unternehmen Platz zu bieten, die schon einen Schritt weiter sind und etwa Mitarbeiter haben. Fünf Jahre lang können sie die Räume von Allgäu Digital nutzen. Dann enden die Fördermittel und die Start-ups müssen das Zentrum verlassen. Die Mietkosten werden so gering wie möglich gehalten und betragen in den neuen Räumen pro Arbeitsplatz rund 100 Euro pro Monat, erklärt Kehr.
Allgäu Digital in Kempten wurde 2017 gegründet
Allgäu Digital hat lange auf diesen Ausbau gewartet. Seit seinem Start im Juni 2017 ist das Zentrum stetig gewachsen. Es ist Anlaufstelle für Gründerinnen und Gründer, die mit einer digitalen Idee etwas erreichen wollen. In Kempten werden ihnen jedoch nicht nur Räume zur Verfügung gestellt, sondern es wird ihnen auch ein Netzwerk geboten, in dem sie sich austauschen und von etablierten Firmen lernen können. Kehr und sein Team beraten und vermitteln bei allen möglichen Belangen.
Mit der Erweiterung verteilt sich Allgäu Digital jetzt auf drei Gebäude im historischen Kemptener Industriegebiet: die Schlichterei, den Ölturm und die Spinnerei. Insgesamt bietet das Zentrum nun 1107 Quadratmeter Fläche zur Miete für rund 70 Arbeitsplätze. Was der Stadt Kempten für den Ausbau an Kosten entstanden sind, soll erst noch bekannt gegeben werden.
Numbat hatte seine ersten Schritte bei Allgäu Digital
Noch ist jedenfalls Platz in der Keselstraße: Derzeit sind dort fünf Start-ups mit insgesamt zehn Arbeitsplätzen untergebracht. Die Erweiterung sei auch eine Investition in die Zukunft, sagt Kehr. Zuletzt hatte die Gründerszene im Allgäu gelitten: etwa durch die Insolvenz des Schnellladesäulen-Herstellers Numbat, der seinen Ursprung in der Keselstraße hatte. Dazu kommt die allgemein schwierige Lage der Wirtschaft.

Die Start-up-Szene sei zwar eine schnelllebige Branche. Doch momentan sei wieder Aufwind zu spüren, sagt Kehr. Die KI-Technik sei dafür verantwortlich. Für jedes Start-up, das im Allgäu Unterstützung erhält, wünscht sich das Gründerzentrum, dass es sich langfristig in der Region ansiedelt. Und so letztlich auch Arbeitsplätze geschaffen werden, sagt Kehr.

Nicht immer gelingt das. In Deutschland würden acht von zehn Gründer aufhören, sagt Kehr. Im ländlichen Raum wie dem Allgäu sei die Quote besser: Zwei von drei Start-ups halten sich hier im Schnitt.
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