Aus Sorge um die Öl- und Gasvorräte führten auch Allgäuer Städte und Gemeinden im Vorjahr Beschränkungen ein. Damit wollten sie einen Beitrag zur Bekämpfung der Energiekrise leisten. Jetzt zeichnen sich erste Lockerungen ab. Sie betreffen die Hallenbäder in der Region.
So hat heizt beispielsweise die Stadt Memmingen ihr Hallenbad wieder auf. Dort waren die Becken seit September um zwei Grad kälter als in den Vorjahren. Seit Anfang Februar ist das Lehrschwimmbecken wieder gewohnt 30 Grad und das Schwimmbecken 28 Grad warm. Unter anderem Wasserwacht und Sportvereine hatten berichtet, dass Kinder bei Schwimmkursen frören oder Eltern sie wegen der gesenkten Wassertemperatur erst gar nicht anmeldeten. „Schon in den Pandemiejahren konnten keine oder sehr wenige Schwimmkurse stattfinden. Es ist jetzt elementar wichtig, dass Kinder die Möglichkeit erhalten schwimmen zu lernen“, begründete Oberbürgermeister Manfred Schilder den Schritt. Weiterhin verzichtet werde jedoch auf den energieintensiven Warmbadetag.
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Auch im Cambomare in Kempten sind die Temperaturen seit Wochen wieder auf gewohntem Level: Das Sportbecken bei 28 Grad, die Wasserwelt bei 32 Grad und das Babybecken bei 34 Grad. Die zwischenzeitliche Schließung des Saunabetriebs ist aufgehoben. Grund für die Lockerungen ist laut Betriebsleiterin Natascha Niebauer einerseits, dass sich die Lage auf dem Energiesektor bundesweit entspannt hat. Zudem hätten das eingeschränkte Angebot zu massiver Kritik von Badegästen geführt. Durch die Einsparungen sei der Energieverbrauch für die Wärmeerzeugung zwar um etwa 20 Prozent reduziert worden. „Aber es ist für uns nichts gewonnen, wenn kein Gast mehr kommt“, bilanziert sie. Das Thema Energieeffizienz soll jedoch weiter eine große Rolle spielen. So würden die drei Blockheizkraftwerke des Bades erneuert. Zudem solle das Cambomare ans ZAK-Fernwärmnetz angeschlossen werden.
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Lockerungen gibt es auch in kleineren Bädern, wie dem Alpenbad in Pfronten. Dort wird das Wasser wieder geheizt wie vor der Energiekrise. Geschlossen bleibt der energieaufwendige Saunabereich, teilt Bürgermeister Alfons Haf mit.
Beleuchtung von historischen Fassaden und Baudenkmälern fällt weiterhin aus
Dunkel bleiben nachts historische Fassaden wie die von Schloss Neuschwanstein oder Schloss Hohenschwangau. Grund ist eine Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung des Bundesregierung aus dem September. Sie gilt bis Ende Februar, könnte aber bis April verlängert werden. Darüber hinaus haben viele Kommunen weiter die Straßenbeleuchtung eingeschränkt.
In Füssen gilt beispielsweise, dass Straßenlaternen nur noch bis 22 Uhr leuchten und nur noch eine Straßenseite beleuchtet ist. Ausgenommen sind kritische Stellen, wie Hauptverkehrsstraßen oder Fußgängerüberwege, teilte ein Sprecher mit.