Nur noch ein Haufen Trümmer blieb von dem Einfamilienhaus übrig, das vor genau einem Jahr in Memmingen einstürzte und einen 42-Jährigen unter sich begrub. Der Mann konnte von den Rettungskräften nur noch tot geborgen werden. Nun läuft die juristische Aufarbeitung des Falls.
Gutachten zum Hauseinsturz in Memmingen: Baustelle war nicht richtig gesichert
Ein Gutachter kam im Auftrag der Staatsanwaltschaft Memmingen zu dem Ergebnis, dass der damals 39-jährige Hauseigentümer die Baustelle des leer stehenden Hauses – es sollte komplett saniert werden – nicht richtig gesichert hatte. Sein 42-jähriger Bekannter hatte ihm beim Umbau geholfen und befand sich am 29. April vergangenen Jahres in einem Graben, der rund um das Haus gezogen worden war. Wohl wegen feuchter Wände hielt die Statik nicht mehr und das Gebäude stürzte binnen Sekunden in sich zusammen.

Prozess zieht sich in die Länge: Noch kein Termin wegen Richterwechsel
Im Februar hatte das Amtsgericht Memmingen gegen den Hauseigentümer einen Strafbefehl erlassen – der 39-Jährige sollte eine hohe vierstellige Euro-Summe zahlen. Weil er dagegen jedoch Einspruch einlegte, kommt es nun zu einem Strafprozess vor dem Amtsgericht. Dort muss sich der Hauseigentümer wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung verantworten. Weil es am Amtsgericht mehrere Richterwechsel gab, steht für die Verhandlung noch kein konkreter Termin fest, sagte eine Gerichtssprecherin. Angestrebt werde der Sommer.