Zwei echte Hingucker durchquerten von Mittwoch bis Freitag das Allgäu. Am vergangenen Mittwoch war eine Schnellzuglokomotive aus dem Baujahr 1918 von Nördlingen in Richtung Lindau unterwegs. Dort wurde sie mit einer weiteren historischen Lok gekoppelt, die im Jahr 1936 von der Firma Henschel und Sohn in Kassel gebaut wurde.

Ihren Dienst leistete die "Stählerne Lady" bei der deutschen Reichsbahn. Zusammen mit einer Dampflokomotive aus dem Jahr 1918 ging es dann am Donnerstagnachmittag von Lindau über Oberstaufen, Immenstadt und Kempten zurück in Richtung Norden. Mit dabei: mehrere Passagiere, die eine Erlebnisreise mit den beiden Dampflokomotiven gebucht hatten. Der reguläre Zugverkehr läuft derweil nur im Notbetrieb. Zur Zeit streiken die Lokführer - es kommt zu massiven Verspätungen.
Besucher freuen sich über historische Lokomotiven
Doch nicht nur für die Passagiere war die Stippvisite in der Region ein Erlebnis. Auch die Besucher an den Gleisen freuten sich über zwei echte Dampfrösser. Schon von weitem kündigte sich das Gespann durch hohe Rauchsäulen und grelles Pfeifen an. Pünktlich um 17.30 Uhr besuchten die beiden Dampflokomotiven eindrucksvoll und unter den Blicken zahlreicher Besucher den Bahnhof in Immenstadt. „Kinderaugen werden zum Strahlen gebracht“, so ein Zuschauer an einem Bahnübergang bei Immenstadt-Stein.
Die zweite Lok aus dem Jahr 1936 hat ein Gewicht von rund 169 Tonnen und kann mit bis zu 1.00 Kilogramm Kohle und 34.000 Litern Wasser beladen werden. Sie erreicht eine Geschwindigkeit von rund 130 Stundenkilometern. Zusammen mit ihrer älteren Schwester der „18478“ aus dem Jahr 1918, bringt das Lokomotiven-Gespann mehrere hundert Tonnen auf die Schiene. Heute undenkbar: Die beiden Loks werden nur mit Wasserdampf, der durch glühende Kohlen erzeugt wird, angetrieben. Allgäuer kommen nur selten in den Genuss solch eines Anblicks auf der Schiene. Abhilfe kann da das kleine Eisenbahnmuseum in Marktoberdorf schaffen.