Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Hitze im Allgäu: Wie oft und wann Garten gießen bei Hitze? - Tipps von Experten

Gartentipps fürs Allgäu

Wie gieße ich den Garten bei Hitze richtig? Tipps zum Wassersparen

    • |
    • |
    Den Garten gießen und Wasser sparen - Wie lässt sich das vereinbaren?
    Den Garten gießen und Wasser sparen - Wie lässt sich das vereinbaren? Foto: Klaus-Dietmar Gabbert, dpa (Symbolbild)

    Die Temperaturen im Allgäu klettern stetig, die 30-Grad-Marke ist geknackt, gleichzeitig rufen die Kommunen zum Wassersparen auf. Ein Dilemma - auch für die hiesige Pflanzenwelt.

    Denn nicht nur die Allgäuerinnen und Allgäuer freuen sich über eine Erfrischung im kühlen Nass, auch die Gärten wollen bei der Hitze ausreichend gewässert werden. Wie das möglichst ressourcenschonend gelingt, wissen zwei Allgäuer Pflanzenexperten.

    Wann soll man bei Hitze den Garten gießen? Und wie kann ich dabei Wasser sparen? Tipps von Allgäuer Pflanzenexperten

    "Am besten ist es, am Morgen zu gießen", sagt Ludwig Goßner von der Baumschule Goßner in Türkheim (Unterallgäu). "Dann ist es noch kühl und es verdunstet weniger Wasser." Außerdem rät Goßner dazu, die Pflanzen "so bodennah wie möglich zu bewässern". Und das nicht so häufig, "wenn aber, dann reichlich". So dringt das Wasser auch in tiefere Erdschichten vor und gelangt an die Wurzel. "Dorthin, wo es eben hin soll." Zudem schützt dies die Pflanzen vor Verbrennungen durch Sonnenstrahlen. Tropfen auf den Blättern funktionieren nämlich wie kleine Brenngläser.

    Die wichtigsten Nachrichten aus dem Allgäu, kommentiert von Redaktionsleiter Uli Hagemeier und seinem Team: Mit unserem "Weitblick"-Newsletter werden Sie einmal pro Woche schnell und kostenlos per E-Mail informiert. Abonnieren Sie den "Weitblick"-Newsletter hier.

    In einem gesunden Garten fühlen sich auch die surrenden Insekten wohl.
    In einem gesunden Garten fühlen sich auch die surrenden Insekten wohl. Foto: Matthias Kleber

    Wie oft soll ich bei Hitze gießen? Allgäuer Gärtnerin rät, sich selbst ein Bild zu machen

    So unterschiedlich wie wir Menschen sind, so unterschiedlich sind die Bedürfnisse der Pflanzen - das weiß auch Verena Brunner von der Gärtnerei Frank in Fischen im Allgäu. Denn alles Grün immer gleichmäßig zu gießen, ist falsch. Es bietet sich an, "einfach mal selbst den Finger in die Erde zu stecken", und zu überprüfen: Braucht die Pflanze überhaupt Wasser oder ist die Erde noch ausreichend feucht? Individuell nachzuwässern, sei die richtige Herangehensweise (Lesen Sie auch: Gesundheit, Umwelt, Tiere: So wirkt sich die Hitzewelle auf das Allgäu aus)

    Wie hoch soll der Rasen sein?

    Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) appelliert darüber hinaus, den Rasen nicht zu kurz zu mähen. Denn je kürzer der Rasen ist, desto weniger Wasser kann er speichern. Im Hochsommer sollten Grundbesitzer daher den Rasen länger wachsen lassen und dafür nur alle paar Tage den Rasensprenger anstellen.

    Hier lesen Sie, was bei einem Hitzschlag oder einem Sonnenstich zu tun ist.

    Die Temperaturen im Allgäu steigen. Ganz oben auf der Liste: ausreichend trinken.
    Icon Galerie
    6 Bilder

    Welches Wasser eignet sich am besten?

    Im Optimalfall gießen die Allgäuer Gärtnerinnen und Gärtner mit Regenwasser, da sind sich die Pflanzenexperten einig. "Darin ist weniger Kalk enthalten als im Leitungswasser", sagt Goßner. Vor allem Sorten wie der Rhododendron mögen kalkhaltiges Wasser nicht so gerne und freuen sich daher über Regenwasser. Zudem sei dies nachhaltiger. Benutztes Bad- oder Duschwasser sei hingegen nicht geeignet, sagt Brunner. Wegen der Shampoos seien darin oft Stoffe wie Weichmacher enthalten, die nicht nur die Pflanzen, sondern auch den Boden nachhaltig schädigen könnten.

    Sparfüchse aufgepasst

    Für Sparfüchse hat Goßner noch einen weiteren Tipp auf Lager: Bei Grundstücke mit einem großen Außenbereich rentiert sich vielleicht eine separate Wasseruhr für den Garten. "Für die verbrauchte Menge Wasser entfällt nämlich die Kanalgebühr."

    So funktioniert richtiges Mulchen

    Um außerdem ein rasches Austrocknen des Bodens zu verhindern, rät Kreisfachberater Markus Orf vom Landratsamt Unterallgäu zum Mulchen. Dazu hat er folgende Tipps in petto:

    • Zum Abdecken der Beete verwenden (Hobby-)Gärtner am besten Rasenschnitt oder Pflanzenblätter - zum Beispiel Rhabarber Salat. Rasenschnitt sollte zuvor getrocknet werden, damit er nicht verklebt. Wer viele Brennnesseln im Garten hat, kann auch die zum Mulchen nehmen. Sie seien besonders für Tomaten, Zucchini, Kohl und Bohnen geeignet.
    • Gemulcht werden kann von Frühjahr bis Herbst auf allen offenen Flächen. Ausnahme sind frisch angesäte Beete. Dort gilt: warten, bis die Pflanzen ausgetrieben sind.
    • Der Boden sollte beim Mulchen vollständig bedeckt werden. Bei stark zehrenden Pflanzen wie Tomaten oder Zucchini kann die Schicht dicker sein als bei Pflanzen, die weniger Nährstoffe benötigen wie beispielsweise Salat. Ist das alte Mulch-Material verrottet, sollte sie erneuert werden.
    • Eine Schicht Mulch hält den Boden nicht nur feucht. Sie schützt ihn bei starkem Regen auch vor dem Verschlämmen. Zudem sind die Bodenlebewesen durchs Mulchen bis in die obersten Schichten aktiv und sorgen für einen lockeren, humusreichen Boden. Darüber hinaus ist das Mulch-Material guter Dünger, der den Boden mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Rasen- oder Heckenschnitt, der ohnehin anfällt, lässt sich so sinnvoll nutzen - als kostenlose und ökologische Alternative zu mineralischen Düngemitteln.
    • Profi -Tipp: Kompost, Gründünger oder Ernterückstände können in den Boden eingearbeitet werden. So kann dieser durch den höheren Humusgehalt mehr Wasser aufnehmen. Wer die Beete regelmäßig vorsichtig durch hackt, spart ebenfalls. Denn dadurch können die Pflanzen das Wasser besser aufnehmen und die Verdunstung ist geringer.
    Wer richtig mulcht, spart Wasser und düngt zugleich ökoligisch.
    Wer richtig mulcht, spart Wasser und düngt zugleich ökoligisch. Foto: Markus Orf/Landratsamt Unterallgäu

    Die Tipps zum Gießen kompakt:

    • Am besten morgens gießen
    • Die Pflanzen bodennah bewässern
    • Selbst überprüfen, ob der Boden trocken oder feucht ist und nur bei Bedarf nachgießen
    • Im Sommer den Rasen länger wachsen lassen
    • Mit Regenwasser gießen, nur im Notfall mit Leitungswasser
    • Nicht mit Duschwasser bewässern, die Inhaltsstoffe von Shampoo können Pflanzen und Boden nachhaltig schädigen
    • richtig mulchen, um ein Austrocknen des Bodens zu verhindern

    Weitere Gartentipps: Das kann man gegen Unkraut tun.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden