„Wir leiden sehr stark unter dem Motorradlärm“

Anwohner klagen: Motorräder noch immer ein Problem in Oberjoch

Den Jochpass zwischen Oberjoch und Bad Hindelang fahren viele Motorradfahrer. Anwohner beklagen sich häufig über den Lärm, den die lauten Maschinen erzeugen.

Den Jochpass zwischen Oberjoch und Bad Hindelang fahren viele Motorradfahrer. Anwohner beklagen sich häufig über den Lärm, den die lauten Maschinen erzeugen.

Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Archiv)

Den Jochpass zwischen Oberjoch und Bad Hindelang fahren viele Motorradfahrer. Anwohner beklagen sich häufig über den Lärm, den die lauten Maschinen erzeugen.

Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Archiv)

Anwohner am Jochpass sind weiterhin vom Lärm genervt. Den produzieren vor allem Biker, die mehr als einmal „rauf und runter“ fahren.
04.10.2021 | Stand: 18:30 Uhr

Bei einer Diskussionsveranstaltung im Hotel Bergzeit in Oberjoch haben Anwohner klargestellt, dass das Thema Motorradlärm für sie weiterhin ein Problem ist. „Wir leiden sehr stark unter dem Motorradlärm“, sagte eine Anwohnerin. Ihrer Meinung nach liege das vor allem an den Feierabendfahrern, die mit ihren Krafträdern den Pass zum Teil mehr als nur einmal „rauf und runter fahren würden“.

Aufgemotzte Autos am Jochpass

Andere Anwohner klagten auch über „aufgemotzte“ Autos, die im ganzen Ort zu hören seien. Die Anwohner waren sich jedenfalls einig: Es müsse etwas gegen den Lärm unternommen werden.

Die Veranstaltung wurde vom Landtagsabgeordneten Thomas Gehring (Grüne) organisiert. Mit dem verkehrspolitischen Sprecher Markus Büchler und Bundestagsdirektkandidat Pius Bandte diskutierte er mit den Bürgern über Lösungen. „Wir müssen bei der Grenzwertregelung nachjustieren“, sagte etwa Büchler. Demnach plädiert er dafür, die Lärmgrenzwerte der Motorräder zu senken. Da stimmten die Hindelanger zu.

"Hersteller müsste man in Verantwortung nehmen"

„Eine Angleichung an die Dezibelbegrenzung in Tirol wäre ein Anfang“, meinte ein Bürger. Diese liege dort aktuell bei 95 Dezibel. Dem widersprach allerdings sogleich ein Anwohner, der auch leidenschaftlicher Motorradfahrer ist: „Es werden zu wenige Maschinen hergestellt, die leiser als 95 Dezibel sind. Da müsste man zuerst die Hersteller in die Verantwortung nehmen.“

Ruf nach mehr Kontrollen

Büchler und Gehring schlugen außerdem mehr Kontrollen vor. Diese seien laut einigen Anwohnern allerdings nicht nötig. „Es gibt genügend Kontrollen. Das Problem bekommt man so nicht in den Griff, weil die Motorradfahrer so gut vernetzt sind, dass sie sofort wissen, wenn die Polizei da ist oder eben nicht.“

Und genau dann würden die Kradfahrer durch den Pass fahren. Doch die Anwohner hielten den Motorradfahrern zugute: „Es sind nur wenige, die sich nicht an die Regeln halten. Die meisten fahren mit der zugelassenen Geschwindigkeit und der Lärm hält sich dadurch in Grenzen.“ Eine Lösung für die Zukunft wurde aber auch an diesem Abend nicht gefunden.

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