Berge Schrecksee
Bild: Ralf Lienert
Berge Schrecksee
Bild: Ralf Lienert
Am Schrecksee hat die Gemeinde eine Kamera installiert, um zu sehen, ob es Wildcamper im Naturschutzgebiet gibt. Auch die Polizei Sonthofen „hat auf die Daten Zugriff“, sagte Bürgermeisterin Dr. Sabine Rödel bei der gut besuchten Bürgerversammlung im Kurhaus von Bad Hindelang (siehe auch Allgäu-Rundschau).
Abwechselnd mit ihren Stellvertretern Editha Kuisle und Tom Karg führte Rödel durch den Abend. Der Schrecksee sei ein Dauerbrenner, deshalb soll nun jeden Sommer die Szenerie gefilmt werden, sagte Rödel. Weil es ein neues Gesetz gibt, dass die Gemeinden zwingt, 19 Prozent Umsatzsteuer auf die Parkgebühren abzuführen, stelle sich die Frage, ob die Gebühren erhöht werden sollten. 31 000 Euro weniger im Gemeindesäckel: So werde sich laut Berechnungen der Verwaltung die neue Umsatzsteuerpflicht in Bad Hindelang auswirken. Weitere Themen waren:
Die Erweiterung der Kindertagesstätte um einen Anbau, der 3,7 Millionen Euro kosten wird, wurde vom Gemeinderat beschlossen. Dass das so teuer wird, kann ein Besucher nicht verstehen. „Da werde ich Generalunternehmer“, sagte der Mann: „Für mich als normalen Bürger ist das unbegreiflich.“ Der Bau muss europaweit ausgeschrieben werden, sagte Rödel. Die Realisierung wird sich hinauszögern. Der Naturkindergarten aber wird wohl auf einem Grundstück in Bad Hindelang im April starten können.
Zusammen mit der Gemeinde Blaichach – und zeitlich befristet – soll eine Fachkraft eingestellt werden, die sich unter anderem um Energie-Einsparpotenziale kümmert.
„Ein großes Thema in der Gemeinde ist der Leerstand“, sagte Rödel. Das Insolvenzverfahren im Hotel Sonne wurde eröffnet, fürs Beers gebe es noch keinen neuen Pächter, die Moorhütte eröffne am 15. Dezember (neuer Pächter ist das Allgäuer Brauhaus), der Hirschbachwinkel suche einen Restaurant-Leiter, die Pension eröffne aber zum Weihnachtsmarkt.
Kostenlos Bus fahren – auch ins Tannheimer Tal und nach Sonthofen – können Hindelang-Gäste ab Dezember mit der Allgäu-Walser-Card. „Urlaub vom Auto“ sei angesagt, sagte Editha Kuisle. „Wir sind Vorreiter in der Region.“
In Oberjoch waren zwischenzeitlich drei Varian-ten im Gespräch. „Wir müssen uns auf eine einigen“, erklärte die Rathauschefin. „Wir brauchen dort einen effektiven Hochwasserschutz.“
Wohnungen sind auch in Hindelang knapp. Die Gemeinde hat einen Städteplaner beauftragt, die Ortsteile zu überprüfen und unter anderem Baulücken aufzuspüren. 2020 soll die Analyse vorliegen. Dann könne der neue Gemeinderat über Konsequenzen entscheiden.
Von einer „unendlichen Geschichte“ sprach Tom Karg. Fakt sei, dass es keine Förderung gibt. „Wir müssen das selber anpacken.“ Und zwar abgespeckt mit 25-Meter-Becken. Ein Besucher betonte, Schwimmen sei lebenswichtig. Das Freibad soll bleiben. Rödel: „Ja, aber beim Umbau müssen Abstriche gemacht werden.“