„Ich will andere dazu motivieren, neue Sachen auszuprobieren“, sagt Pamela Bartczak. Die 28-Jährige zeigt sich auf Instagram beim Wandern, auf dem Rennrad, im Lauftraining und beim Skifahren. Aber auch weit darüber hinaus. Sie teilt ihre Geschichte, ihren Umzug vom Ruhrpott ins Allgäu, mit Höhen und Tiefen in ihrem Leben.
Das kommt gut an. Etwa 140.000 Personen verfolgen ihr auf Instagram, auch auf YouTube und TikTok finden ihre Videos Anklang. Doch noch vor ein paar Jahren lebte die Wahlkemptnerin ein komplett anderes Leben.
Influencerin Pamela Bartczak ist vom Ruhrpott ins Allgäu gezogen
„Ich war sehr karrierefokussiert“, sagt sie. Nach dem Bachelor in interkultureller Wirtschaftspsychologie und dem Master in international Management und Psychology in Nordrhein-Westfalen, den sie als Jahrgangsbeste abschloss, strebte sie eine steile Karriere an. „Ich wollte einfach viel Geld verdienen und die Karriereleiter möglichst schnell nach oben kommen.“ Die Motivation dafür war eine Kindheit ohne Vater, mit finanziellen Engpässen.
Ihr sportlicher Ehrgeiz begrenzte sich zu der Zeit auf gelegentliche Besuche im Fitnessstudio - ganz im Gegensatz zu heute. „Außerdem wollte ich dauernd verreisen, ich hatte richtig Fernweh.“
Auslandssemester auf Bali: Der erste Kontakt zum Allgäu
Der Wendepunkt kam mit einem Auslandssemester auf Bali: „Ich habe gemerkt, wie wenig man braucht, um glücklich zu sein.“ Bartczak fühlte sich das erste Mal im Leben „geerdet und frei“.
Außerdem lernte sie auf Bali Freunde aus Bayern kennen. So entstand auch der erste Berührungspunkt mit dem Allgäu - durch ihren jetzigen Partner aus Kempten. „Vorher wusste ich gar nicht genau, wo das Allgäu liegt“, sagt Bartczak.
Deswegen ist Pamela Bartczak ins Allgäu gezogen
Nach mehreren Treffen mit ihrem Freund im Allgäu und in Bochum entstand eine engere Beziehung und die Idee für einen Umzug ins Allgäu. „Ich wollte auf keinen Fall eine Fernbeziehung“, sagt die 28-Jährige.
Doch ein Umzug bedeutete auch, den Job aufzugeben, die gewohnte Umgebung verlassen und in eine fremde Stadt zu ziehen. „Es war ein schwerer Schritt, aber mein Bauchgefühl war gut“, sagt die Wahlkemptnerin. Denn auch im Ruhrgebiet hatte sie nie das Gefühl eines richtigen Zuhauses.
Aus dem Ruhrpott ins Allgäu: Das waren die Schwierigkeiten
Für den Wohnortswechsel nahm sie einen Online-Job an. Währenddessen startete sie mit dem Hochladen von Videos und Fotos.
„Ich hatte im Allgäu immer Angst, keinen richtigen Job zu bekommen. Jetzt habe ich einen, der für mich geschaffen ist.“
Pamela Bartczak, Influencerin
„Dann musste ich mich entscheiden zwischen einem festen Job und Social Media.“ Dass Bartczak sich für die zweite Möglichkeit entschieden hat, bereut sie nicht. Seit etwa zwei Jahren kann sie vollständig davon leben. „Ich hatte im Allgäu immer Angst, keinen richtigen Job zu bekommen. Jetzt habe ich einen, der für mich geschaffen ist.“
Das ist ihre Motivation bei den zahlreichen Hobbys
Und nicht nur ihren Beruf entdeckte sie in ihrer neuen Heimat, sondern auch Leidenschaft für die Natur und Hobbys. „Ich kann nichts richtig, mache aber alles“, sagt sie über sich. Denn für die 28-Jährige steht nicht die Leistung im Mittelpunkt. „Ich will einfach neue Sachen ausprobieren, meinen Körper und mich dabei kennenlerne.“

Deshalb ist es für sie auch nicht schlimm, wenn nicht alle Hobbys von Anfang an funktionieren. Ihre erste Wanderung auf das „Burgberger Hörnle“ empfand sie als „super anstrengend“ - doch mit der Zeit lernte sie die meditative Ruhe und die Freiheit der Berge zu schätzen. Heute ist sie jede Woche auf neuen Gipfeln unterwegs und nimmt dabei ihre Fans mit. „Ich will sie auch inspirieren, neue Sachen zu probieren und von null anzufangen“, sagt Bartczak.
Pamela Bartczek schätzt die Freundlichkeit der Allgäuer
An ihrem alten Leben im Ruhrpott vermisst sie nichts. „Außer vielleicht die Öffnungszeiten der Läden“, sagt Bartczak und lacht. Stattdessen schätzt sie im Allgäu die Freundlichkeit und Nähe der Menschen. „Ich kenne alle Nachbarn und man grüßt sich gegenseitig auf der Straße.“ Das war für sie anfangs ungewohnt, selbst beschreibt sie sich als direkt. Anschluss hat die 28-Jährige im Allgäu schnell gefunden. „Ich bin offen auf neue Leute zugekommen.“
„Endlich ein Zuhause gefunden“: Mit dem Umzug vom Ruhrpott ins Allgäu geht ein Traum in Erfüllung
Was ihr aber am meisten bedeutet: „Ich habe endlich ein Zuhause gefunden.“ Denn wegen einer entfernten Verwandtschaft in Polen und dem frühen Verlassen der Familie ihres Vaters hatte Bartczak nie das Gefühl, richtig angekommen zu sein. Spätestens nach dem Umziehen ihrer Mutter nach Hamburg war das ihr größter Wunsch. „Ich konnte auch so sein wie ich will, keiner wusste etwas über mich“, sagt die 28-Jährige.

Für die Zukunft hat Bartczak Ziele: „Ich will meinen Trailrun schaffen, einen Halbmarathon laufen und für mein neues Hobby, das Rennradfahren, Equipment kaufen.“ Außerdem würde sie sich gerne noch weiter vom Stadtleben entfernen. „Und ein noch ländlicheres Leben führen.“
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