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Cannabis-Legalisierung: Pro- und Contra-Argumente - Ist es richtig, Cannabis zu legalisieren?

Kiffen - oder lieber nicht?

Ist es richtig, Cannabis zu legalisieren? Unsere Autoren streiten sich darüber

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    Einigkeit herrscht noch immer nicht darüber, ob Marihuana legalisiert werden sollte.
    Einigkeit herrscht noch immer nicht darüber, ob Marihuana legalisiert werden sollte.

    Die Bundesregierung hat ihre Pläne, Cannabis zu legalisieren, konkreter gemacht. Doch ist das richtig? Unsere Autoren diskutieren zum Thema. Was Landwirte, Wohlfahrtsvereine und die Polizei zum Vorstoß des Gesundheitsministers Karl Lauterbach (CDU) sagen, lesen Sie hier.

    Contra: Wer kiffen will, der kifft. Und fast jedes Argument, das sich gegen die Legalisierung von Cannabis anbringen lässt, könnte genausogut auf Alkohol umgemünzt werden. Doch das ist der Punkt: Es ist nicht sinnvoll, nun noch eine weitere gefährliche Droge mit hohem Suchtpotenzial auf den legalen Markt zu werfen. Zumal es den Schwarzmarkt samt seinen verunreinigten und billigen Drogen weiter geben wird: Nicht jeder kann oder will sein Gras selbst anbauen, in einem Club mitmachen oder lebt in einer Modell-Region.

    Und überhaupt: Wie sollen Konsumenten bei einer Kontrolle nachweisen, woher ihre Drogen kommen und wie viel sie in jenem Monat schon gekauft haben – mehr als 50 Gramm sollen nicht erlaubt sein. Öffentliches konsumieren soll zudem nicht überall und nur zu bestimmten Zeiten möglich sein – ein riesiger bürokratischer Aufwand. Polizei und Justiz könnte man besser entlassen, wenn man die Menge des erlaubten Besitzes nach oben korrigiert und, überspitzt gesagt, nicht mehr jeden strafrechtlich verfolgt, der mal an einem Joint zieht.

    Cannabis ist wieder einmal hoch umstritten

    Pro: Ja, die kontrollierte Freigabe von Cannabis ist nötig. Sie ist überfällig. Die Politik hinkt der Realität hinterher. Denn Kiffen ist hierzulande fast alltäglich geworden. 2021 haben 4,5 Millionen Erwachsene angegeben, mindestens einmal im Jahr Cannabisprodukte konsumiert zu haben. Die Dunkelziffer soll viel höher sein. Die Politik der Verfolgung funktioniert also nicht, sie bindet nur Kräfte in Polizei und Justiz.

    Ähnliches gilt auch für den Jugendschutz. Der besteht in Sachen Cannabis praktisch nicht. Zur Jugendzeit des Autors hat es Hasch im beschaulichen Westallgäu an jeder Ecke gegeben, auch am Schulhof, man musste nur die richtigen Leute kennen. Das ist heute, vier Jahrzehnte später, nicht anders.

    Der Schwarzmarkt auf dem sich jeder Jugendliche bedienen kann, blüht, auch weil es keine kontrollierte Abgabe von Cannabis gibt. Ihn trocken zu legen, ist eine Hoffnung, die sich mit der neuen Regelung verbindet.

    Zumindest ist es einen Versuch wert. Das ist allemal besser, als auf den alten, erfolglosen Wegen weiterzugehen.

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