Am 30. September hat das Bayerische Kabinett zahlreiche Lockerungen beschlossen. Nicht nur das Nachtleben kehrt trotz Coronapandemie allmählich wieder nach Bayern zurück. Auch im Allgäu dürften sich die Menschen über gute Nachrichten freuen, denn: Endlich sind auch wieder Volksfeste möglich. Freie Bahn also für die Jahrmärkte im Allgäu?
Volksfeste im Allgäu: Welche Jahrmärkte und Weihnachtsmärkte werden veranstaltet?
„Für viele große Veranstaltungen kommen die neuen Regeln zu spät, aber grundsätzlich freuen wir uns und hoffen, dass die Erlaubnis für Volkfeste auch dauerhaft bestehen bleibt“, sagt Manuela Müller-Manz vom Bayerischen Landesverband der Marktkaufleute und Schausteller (BLV). Sie ist dort Vizepräsidentin für Schwaben. Müller-Manz geht davon aus, dass die meisten Feste und Märkte, die im Herbst hätten stattfinden sollen und bereits abgesagt wurden, auch abgesagt bleiben. „Wir hoffen jetzt auf die Weihnachtsmärkte.“
Seitens der Bayerischen Staatsregierung gebe es positive Signale, dass die Märkte stattfinden können, auch wenn laut Müller endgültige Lösungen noch ausstehen. „Die Weihnachtsmärkte werden wohl nicht in gewohnter Form aufgebaut, sondern eher dezentral, damit die Abstände eingehalten werden können.“ Müller-Manz ist sich sicher: „Die Organisation wird ein Gewaltakt.“ Ein großes Fragezeichen steht außerdem hinter der Frage, ob es Glühwein geben wird. (Lesen Sie auch: Nürnberger Christkindlesmarkt 2021 kann wohl stattfinden)
Weihnachtsmärkte im Allgäu: Wie das trotz Corona klappen soll
Auf Volksfesten darf nach Angaben des Bayerischen Gesundheitsministeriums zwar Alkohol ausgeschenkt werden. „Zu den Regelungen für Weihnachtsmärkte können wir zum jetzigen Zeitpunkt aber keine Aussage treffen“, sagt ein Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion. Die aktuelle Infektionsschutzmaßnahmenverordnung untersage den Verkauf von alkoholischen Getränken, sie bestehe jedoch nur noch bis zum 29. Oktober. „Welche Regelungen danach gelten werden, bleibt demnach abzuwarten.“ Müller-Manz hofft auf eine praktikable Lösung. Sie könne sich beispielsweise vorstellten, dass Glühwein verkauft werden darf, die Weihnachtsmärkte dafür aber früher schließen. (Lesen Sie auch: 3G-Regeln Restaurant im Allgäu: Ärger und Anfeindungen nach Kontrolle im "Kaufburger")
Im Allgäu wird sich jedenfalls bereits fleißig auf die kommenden Volksfeste im Herbst und Winter vorbereitet. Ein Blick auf die Veranstaltungen in der Region:

Kempten: Stadt kündigt weihnachtlichen Budenzauber an
Dass Volksfeste wieder in größerem Rahmen stattfinden können, freut die Organisatoren der Stadt Kempten. „Unsere Planungen beispielsweise zum Weihnachtsmarkt laufen ja schon lange, jetzt setzen wir sie mit noch größerem Optimismus fort“, sagt Pressesprecher Andreas Weber.
Der Budenzauber im Advent soll wieder in gewohnter Form am Rathausplatz installiert werden – wenn es denn das Pandemiegeschehen zulässt. Der traditionelle Kathreinemarkt mit Rummel auf dem Königsplatz und mehrtägigem Händlermarkt in der Innenstadt steht bereits in diesem Monat bevor. Schausteller und Standbesitzer hoffen in der Zeit vom 22. bis 31. Oktober auf milde Herbsttage. Händlermarkt ist von Sonntag, 24. bis Dienstag, 26. Oktober.
Kaufbeuren: Start in den Herbst beginnt mit Street-Food-Markt
Auch Kaufbeuren startet in einen Herbst der Märkte und Veranstaltungen, die teils schon länger geplant sind, durch die neuen Regeln nun wohl sicher stattfinden werden. Los geht es am kommenden Wochenende mit einem Street-Food-Festival auf dem Tänzelfestplatz, dem Rustikalmarkt und verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt. „Für den Rustikalmarkt hatten wir so viele Anmeldungen von Standbetreibern wie noch nie“, sagt Lena Schweitzer vom Kaufbeuren Tourismus- und Stadtmarketing.
Ganz wie vor der Corona-Pandemie wird es jedoch nicht. Die Stadt bittet, Abstandsregeln zu beachten und größere Ansammlungen zu vermeiden. Die Marktfläche wird entzerrt. Auch für vorweihnachtliche Märkte und Events, wie den Weihnachtsmarkt mit 23 Buden und einem Karussell, haben die Planungen begonnen. Allerdings warten die Händlergemeinschaft und das Stadtmarketing noch auf die weiteren Vorgaben zum Infektionsschutz. Sicher scheint aber bereits: Für das traditionsreiche Kaufbeurer Engele, das Geschenke für zahlreiche Kinder bringt, soll es eine Alternativveranstaltung geben, um das Risiko zu verringern.

Memmingen: Statt Jahrmarkt gibt es nun den Herbstmarkt
Trotz der neuen Ausgangssituation wird sich in diesem Jahr an den Planungen für den Jahrmarkt in Memmingen nichts mehr ändern. Vom 9. bis 24. Oktober wird es zwar einen Herbstmarkt in der Innenstadt geben. Allerdings in abgespeckter Form als Ersatz für den Jahrmarkt, der erneut nicht in gewohnter Form über die Bühne gehen wird. Zumal bereits am Montag der Aufbau beginnt, teilt eine Sprecherin der Stadt Memmingen mit.
Der Markt soll zwei Wochen lang auf dem Westertorplatz täglich zwischen 11 und 22 Uhr eine ganze Reihe von Fahrgeschäften und Imbissbuden bieten. Auf mehreren Plätzen in der Innenstadt sollen zudem Verkaufsbuden stehen. Der Christkindlesmarkt in Memmingen ist vom 22. November bis 19. Dezember geplant. Ob der Markt wieder komplett auf dem Marktplatz stattfindet oder ob die Buden über die Stadt verteilt werden, ist laut Pressesprecherin Manuela Frieß noch nicht entschieden. Es werde wohl eine Weile dauern, „bis die schriftlichen Regelungen bei uns vor Ort sind und wir damit planen können“.
Volkfeste auf einen Blick: Diese Jahrmärkte und Weihnachtsmärkte im Allgäu sind für 2021 angekündigt
- Kempten: Kathreinemark (22. Oktober bis 31. Oktober), Händlermarkt (24. Oktober bis einschließlich 26. Oktober), Weihnachtsmarkt (24. November bis 22. Dezember)
- Kaufbeuren: Street-Food-Festival (8. bis 10. Oktober), Rustikalmarkt (10. Oktober)
- Memmingen: Herbstmarkt (9. bis 24. Oktober), Christkindlesmarkt (22. November bis 19. Dezember)
Zu weiteren Märkten im Allgäu lagen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch keine Informationen vor, wir ergänzen den Text aber, sobald die Informationen vorliegen.
Lesen Sie alles zur Corona-Entwicklung im Allgäu und der Welt in unserem Newsblog.