Die im Frühjahr übliche Belebung auf dem Allgäuer Arbeitsmarkt fällt bislang schwach aus. Die Zahl der Arbeitslosen sank im März um 350 auf 12.800 Menschen, wie die Agentur Kempten-Memmingen mittteilt. Die Arbeitslosenquote lag im bayerischen Teil des Allgäus bei 3,2 Prozent. Das entspricht einem Rückgang von 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Februar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren jedoch 1140 Menschen mehr arbeitslos gemeldet, was eine Steigerung der Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte bedeutet.
„Hier schlagen die Auswirkungen der schwachen deutschen Konjunktur zu Buche. In Kombination mit weiter gesunkenem Stellenbestand zeigt dies, dass viele unserer regionalen Unternehmen momentan nicht so optimistisch in die Zukunft sehen“, teilt die Agentur mit.
Kurzarbeit im Allgäu: Zahlreiche Unternehmen stellen Anträge
Besonders betroffen von den nationalen wie internationalen Krisen seien Industrie und verarbeitendes Gewerbe. Weitere Anzeichen für die gedämpfte Stimmung: Die Agentur stellt weiterhin einen hohen Zugang von Anzeigen zur Kurzarbeit fest. Schwerpunkte liegen hier bei Unternehmen der Produktion von Metallerzeugnissen sowie von Gummi- und Kunststoffware.
Arbeitsmarkt im Allgäu: Zahl der offenen Stellen sinkt, aber mehr neue Stellen
Einen Einbruch im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es bei der Zahl der offenen Stellen: Sie sank im März um 13 Prozent auf 6361. Positiv aus Sicht der Agentur: Darunter waren über 1050 neu gemeldete Stellen. „Was man nicht vergessen darf: Viele Unternehmen und Einrichtungen haben weiterhin einen hohen Fachkräftebedarf und stelle ein“, hieß es. Viele offene Stellen gibt es derzeit zum Beispiel in den Branchen Dienstleistungen, verarbeitendes Gewerbe, Handel, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Baugewerbe.
Viele Ausbildungsplätze sind noch offen
Eine gute Ausgangsposition haben junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz mit Start im September suchen: Die Zahl der offenen Stellen (4868) war zum Stichtag im März mehr als doppelt so groß wie die Zahl der als interessiert gemeldeten Bewerber (2261). Aktuell sind noch knapp 3000 Ausbildungsstellen - und duale Studienplätze frei.
Vor allem in den kaufmännischen Berufen sowie im Verkauf oder im Büromanagement ist das Angebot groß. „Nutzen Sie die Beratungs- und Informationsangebote unserer Berufsberatung“, rät der stellvertretende Agenturleiter Horst Holas jungen Menschen. „Ausbildung ist weiterhin ein äußerst attraktiver Weg zu einer gesicherten Berufslaufbahn mit guten Karrieremöglichkeiten und sicherem Einkommen von Anfang an.“
Trotz des Anstiegs um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat steht das Allgäu mit einer Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent vergleichsweise gut dar. Bundesweit liegt die Zahl bei 6,4 Prozent, bayernweit bei 4,1 Prozent.
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