Es ist ein kluger Schachzug der Bundeswehr, den Stellenwert des Fliegerhorst-Geländes für die Ökologie mit neuen Insekten-Hotels deutlich zu machen. Eigentlich keine große Sache, denn auch Behörden, Schulen und sogar Seniorenheime schaffen sich mit Blühwiesen Biotope.
Doch die Standortverwaltung agierte vor einige Wochen unglücklich, als sich die Soldaten mit einer Bretterwand vor den emsigen Bienchen eines Nachbarn schützen wollten. Da hat der Dienstherr es zwar gut gemeint, aber letztlich doch überzogen. Die Posse sorgte für Schlagzeilen. Häme, die der Luftwaffenschule eigentlich nicht gerecht wurde.
Eine tolle Sache also, dass sich die Soldaten und ihre Kinder jetzt in Sachen Naturschutz engagieren. Noch besser: Wären die Insekten-Hotels doch erst der Anfang. Denn der Fliegerhorst, so groß wie das Fürstentum Monaco und in weiten Teilen gar nicht mehr regelmäßig genutzt, böte so viel Potenzial für gelebten Naturschutz. Andere stillgelegte Militärstandorte zeigen, wie sich Pflanzen und Tiere ihre Lebensräume in kurzer Zeit wieder zurückerobern. Das historische Vorbild findet sich übrigens ganz in der Nähe: der abgesperrte Teil des Trümmergeländes in Neugablonz – ein Naturraum erster Güte.
Für den Fliegerhorst gilt: Hoffentlich gibt es weitere Initiativen. Und hoffentlich lässt die Standortverwaltung diese auch zu. Präsentieren könnten die Soldaten das Ergebnis ja beim geplanten „Tag der Bundeswehr“ im Juni 2022.
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